Einleitung
Bevor wir uns den Inhalt dieses Kapitels ansehen, erst noch einige allgemeine Anmerkungen zum ersten Teil des Buches, 1. Chronika 1–9. Dieser erste Teil besteht hauptsächlich aus Namen. Dies gehört zu den Kapiteln, die fast nie gelesen werden. Dennoch sind sie Teil des ganzen Wortes Gottes und deshalb ist es nützlich, sie aufmerksam zu lesen. Auch in diesen Kapiteln gilt: „Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes vollkommen sei, zu jedem guten Werk völlig geschickt“ (2Tim 3,16.17).
Um zum Lesen dieser Geschlechtsregister anzuregen, möchte ich aus einem Kommentar zu 1. Chronika zitieren, der mich ermutigt hat: „Das Lesen der Chronika erfordert etwas Ausdauer. Die Vorstellung der Geschlechterverzeichnisse am Anfang dieses Bibelbuches kann unser Interesse leicht verringern. Aber wer ein wenig Energie hat und betend in diese „Schatzkammer“ eintritt, wird mit einem Loblied wieder herauskommen.“ (H. Rossier, „Die Rolle des Buches“, die Bücher Chronika I)
Die genannten Namen sind von großem Wert, weil sie oft eine Botschaft in ihrer Bedeutung enthalten (Heb 7,1.2). Hier liegt eine Goldgrube für den fleißigen Forscher. Mit Hilfe eines Suchprogramms und Wörterbüchern biblischer Namen gibt es hier viele Lektionen zu lernen. Bis auf wenige Ausnahmen überlässt dieser Kommentar es dem Leser, die Bedeutung der Namen zu untersuchen.
Noch eine allgemeine Bemerkung zu den Geschlechtsregistern, denen wir hier und auch anderswo in der Bibel begegnen. Paulus warnt Timotheus, dass er sich nicht „mit Fabeln und endlosen Geschlechtsregistern“ befassen sollte (1Tim 1,4). Es ist klar, dass Paulus damit nicht die Geschlechtsregister meint, denen wir in der Bibel begegnen, weil sie zum inspirierten Wort Gottes gehören (2Tim 3,16).
Die Geschlechtsregister, von denen Paulus in seinem ersten Brief an Timotheus spricht und vor denen er warnt, sind Listen von Daten, die aus dem menschlichen Geist stammen. Sie kommen nicht aus dem Geist Gottes. Das Wort „Geschlechtsregister“ lautet auf Griechisch „Genealogie“, was „Ursprungslehre“ bedeutet. Was die Juden beschäftigt, sind Theorien über die Herkunft insbesondere der Engel und der Familien, die sie haben würden. Das hat nichts mit der Bibel zu tun, sondern mit der Mystik (Kol 2,18).
Zum Abschluss dieser allgemeinen Einleitung zu 1. Chronika 1–9, ein paar Tipps zum Selbststudium dieser Kapitel:
1. Lies jeden Tag ein Kapitel oder einen Teil davon durch.
2. Notiere mindestens ein Merkmal eines Namens, von dem du etwas weißt. Um es leicht wiederzufinden, schreibe auch den Vers dabei.
3. Manchmal steht zwischen den Namen noch eine Besonderheit dabei. Schreibe es mit deinen eigenen Worten auf. Soweit ich Besonderheiten festgestellt habe, werde ich darauf hinweisen, ohne damit sagen zu wollen, dass es keine weiteren gibt.
4. Schreibe einen Vers oder einen Namen aus jedem Kapitel auf, der dir auffällt.
Jeder Name, der nach Adam kommt, ist nur eine andere Erscheinungsform dieses ersten Adam. In einigen seiner Nachkommen sehen wir auch, dass sich der Glaube offenbart. Wo Glaube ist, da muss es neues Leben geben, eine neue Natur, d. h. die göttliche Natur. Wo sich der Glaube offenbart, wird Gott verherrlicht.
1. Chronika 1 geht von Adam bis zu den Söhnen Jakobs, die im nächsten Kapitel erwähnt werden. Dort werden sie „die Söhne Israels“ genannt (1Chr 2,1.2). Es geht in diesem Kapitel um zwei Namensreihen, die dann weiter ausgeführt werden (1Chr 1,1–4.24–27).
Wenn wir die Namen dieses Geschlechtsregisters lesen, können wir uns vorstellen, dass wir uns auf einem Friedhof befinden. Wir gehen entlang der Gräber und sehen die Namen vergangener Generationen. Das sind alles Namen von Menschen, die geboren wurden und starben, sie liebten und litten, Menschen, die sich auf den Weg durch die Welt gemacht haben. Die Namen sind auf diesen festen Platten, den Grabsteinen, eingraviert. Wenn Christus uns nicht während unseres Lebens zu sich holt, wird es mit unseren Namen auch so sein. „Alles Fleisch“, einschließlich unseres, „ist wie Gras“ (1Pet 1,24).
Jedes dieser Leben hat einen notwendigen Teil des Fortschritts des menschlichen Lebens erfüllt und die Fackel weitergegeben. Jeder wird auf der anderen Seite des Todes weiter bestehen, nachdem er vor den Richterstuhl Christi offenbar geworden ist (2Kor 5,10).
Die Namen der Personen in diesem Kapitel, die Gott individuell bekannt sind, finden sich alle im ersten Buch Mose wieder (1. Mose 5; 10; 11; 25; 36). Es gibt etwa zehn dieser Aufzählungen. Zuerst werden zehn Stammväter, von Adam bis Noah, genannt (1Chr 1,1–4). Dann folgen siebzig Nationen aus Noah. Dann kommen die Namen von weiteren zehn Stammvätern, jetzt von Sem bis Abraham (1Chr 1,24–27). Dann wieder siebzig Nationen, die aus Abraham hervorkommen. Dies spricht von einer göttlichen Ordnung. Die Tatsache, dass die Geschlechtsregister bei Adam beginnen, zeigt, dass das Haus David – denn um ihn geht es in den Geschlechtsregistern – nicht nur für Israel, sondern für die ganze Menschheit von Bedeutung ist.
1 - 4 Von Adam bis Noah und seinen Söhnen
1 Adam, Seth, Enos, 2 Kenan, Mahalalel, Jered, 3 Henoch, Methusalah, Lamech, 4 Noah, Sem, Ham und Japhet.
Von Adam bis Noah werden die Namen von zehn Stammvätern genannt.
In Vers 4 wird im Geschlechtsregister von Noah Sem zuerst genannt. Aber wenn die Geschlechter aufgezählt werden, haben die Geschlechter von Japheth (Verse 5–7) und Ham (Verse 8–16) Vorrang.
5 - 7 Die Nachkommen von Japhet
5 Die Söhne Japhets: Gomer und Magog und Madai und Jawan und Tubal und Mesech und Tiras. 6 Und die Söhne Gomers: Askenas und Diphat und Togarma. 7 Und die Söhne Jawans: Elisa und Tarsis, Kittim und Rodanim.
Kein Kommentar.
8 - 16 Die Nachkommen von Ham
8 Die Söhne Hams: Kusch und Mizraim, Put und Kanaan. 9 Und die Söhne Kuschs: Seba und Hawila und Sabta und Raghma und Sabteka. Und die Söhne Raghmas: Scheba und Dedan. 10 Und Kusch zeugte Nimrod; der fing an, ein Gewaltiger zu sein auf der Erde. 11 Und Mizraim zeugte Ludim und Anamim und Lehabim und Naphtuchim 12 und Pathrusim und Kasluchim (von denen die Philister ausgegangen sind) und Kaphtorim. 13 Und Kanaan zeugte Sidon, seinen Erstgeborenen, und Heth 14 und den Jebusiter und den Amoriter und den Girgasiter 15 und den Hewiter und den Arkiter und den Siniter 16 und den Arwaditer und den Zemariter und den Hamatiter.
Kein Kommentar.
17 - 23 Die Nachkommen von Sem
17 Die Söhne Sems: Elam und Assur und Arpaksad und Lud und Aram und Uz und Hul und Geter und Mesech. 18 Und Arpaksad zeugte Schelach, und Schelach zeugte Heber. 19 Und Heber wurden zwei Söhne geboren: Der Name des einen war Peleg, denn in seinen Tagen wurde die Erde geteilt; und der Name seines Bruders war Joktan. 20 Und Joktan zeugte Almodad und Scheleph und Hazarmawet und Jerach 21 und Hadoram und Usal und Dikla 22 und Ebal und Abimael und Scheba 23 und Ophir und Hawila und Jobab; diese alle waren Söhne Joktans.
In Vers 19 wird dem Namen Peleg hinzugefügt, dass er so genannt wird, „denn in seinen Tagen wurde die Erde geteilt“. Peleg bedeutet nämlich „Teilung“. Sein Name bezieht sich auf die Verwirrung der Sprache, die Gott zwischen den Menschen verursacht als Gericht über den Hochmut, in den Himmel einzudringen zu wollen (1Mo 11,1–9).
24 - 27 Von Sem bis Abraham
24 Sem, Arpaksad, Schelach, 25 Heber, Peleg, Reghu, 26 Serug, Nahor, Tarah, 27 Abram, das ist Abraham.
Von Sem bis Abraham haben wir, so wie von Adam bis Henoch (Verse 1–4) zehn Stammväter. Sem und Abraham erinnern uns beide an die besondere Beziehung, die Gott zu seinem Volk hat. Sem ist das Beispiel für die besonderen Beziehungen des HERRN zu einem besonderen Teil der Menschheit, den Semiten. Noah spricht von dem HERRN als dem „Gott Sems“ (1Mo 9,26). In Abraham sehen wir die göttliche Erwählung (1Mo 12,2; 17,7). Der Grund für die Änderung des Namens von Abram in Abraham (Vers 27) ist in 1. Mose 17 angegeben (1Mo 17,5).
28 - 33 Die Nachkommen von Abraham
28 Die Söhne Abrahams: Isaak und Ismael. 29 Dies sind ihre Geschlechter: Der Erstgeborene Ismaels: Nebajot; und Kedar und Adbeel und Mibsam, 30 Mischma und Duma, Massa, Hadad und Tema, 31 Jetur, Naphisch und Kedma; das sind die Söhne Ismaels. 32 Und die Söhne der Ketura, der Nebenfrau Abrahams: Sie gebar Simran und Jokschan und Medan und Midian und Jischbak und Schuach. Und die Söhne Jokschans: Scheba und Dedan. 33 Und die Söhne Midians: Epha und Epher und Hanok und Abida und Eldaa. Diese alle waren Söhne der Ketura.
In den verschiedenen Aufzählungen in diesem Kapitel finden wir das Prinzip „das Geistige war nicht zuerst, sondern das Natürliche, danach das Geistige“ (1Kor 15,46). Das sehen wir in Vers 29. Während in Vers 28 von Abrahams Söhnen zuerst Isaak und dann Ismael erwähnt wird, wird im nächsten Vers doch zuerst das Geschlechtsregister von Ismael angegeben. Auch bei den Söhnen Isaaks sehen wir, dass zuerst das Geschlechtsregister von Esau erwähnt wird (Verse 34.35).
Von den Söhnen der Ketura (Vers 33) ist Midian als Feind Israels bekannt. Er hat sich regelmäßig durchgesetzt (Ri 6,1–6). Fünf Söhne von Midian werden ebenfalls erwähnt, was vielleicht ein Hinweis auf die Vielseitigkeit seines Widerstands ist.
34 - 42 Die Nachkommen von Esau
34 Und Abraham zeugte Isaak. Die Söhne Isaaks: Esau und Israel. 35 Die Söhne Esaus: Eliphas, Reghuel und Jeghusch und Jaghlam und Korach. 36 Die Söhne des Eliphas: Teman und Omar, Zephi und Gaetam, Kenas und Timna und Amalek. 37 Die Söhne Reghuels: Nachat, Serach, Schamma und Missa. 38 Und die Söhne Seirs: Lotan und Schobal und Zibeon und Ana und Dischon und Ezer und Dischan. 39 Und die Söhne Lotans: Hori und Homam; und die Schwester Lotans: Timna. 40 Die Söhne Schobals: Aljan und Manachat und Ebal, Schephi und Onam. Und die Söhne Zibeons: Aja und Ana. 41 Die Söhne Anas: Dischon. Und die Söhne Dischons: Hamran und Eschban und Jitran und Keran. 42 Die Söhne Ezers: Bilhan und Saawan und Jaakan. Die Söhne Dischans: Uz und Aran.
Uz (Vers 42) ist der Name des Ortes, an dem Hiob lebte (Hiob 1,1). Daraus lässt sich ableiten, dass Hiob ein früher Nachkomme von Esau sein könnte (vgl. Klgl 4,21a). Ebenso ist es nicht unwahrscheinlich, dass Eliphas, der Sohn von Esau, dem Vater von Teman (Vers 35), ein Vorfahre von Hiobs Freund Eliphas, dem Temaniter, ist (Hiob 2,11).
43 - 50 Die Könige von Edom
43 Und dies sind die Könige, die im Land Edom regiert haben, ehe ein König über die Kinder Israel regierte: Bela, der Sohn Beors; und der Name seiner Stadt war Dinhaba. 44 Und Bela starb; und an seiner statt wurde Jobab König, der Sohn Serachs, aus Bozra. 45 Und Jobab starb; und an seiner statt wurde Huscham König, aus dem Land der Temaniter. 46 Und Huscham starb; und an seiner statt wurde Hadad König, der Sohn Bedads, der Midian schlug im Gebiet von Moab; und der Name seiner Stadt war Awit. 47 Und Hadad starb; und an seiner statt wurde Samla König, aus Masreka. 48 Und Samla starb; und an seiner statt wurde Saul König, aus Rechobot am Strom. 49 Und Saul starb; und an seiner statt wurde Baal-Hanan König, der Sohn Akbors. 50 Und Baal-Hanan starb; und an seiner statt wurde Hadad König; und der Name seiner Stadt war Paghi und der Name seiner Frau Mehetabeel, die Tochter Matreds, der Tochter Mesahabs.
Es regierten Könige über Edom, bevor ein König über Israel regierte (Vers 43). Dies zeigt, dass die Nationen, bis die Wahl Gottes für einen König in David angekündigt wurde, ihren eigenen Weg gehen und ihre eigene, von Gott unabhängige Regierung einrichten.
Aus der Tatsache, dass in dieser Liste der Könige nicht erwähnt wird, dass jemand anstelle seines Vaters König wird, ist der Schluss gezogen worden, dass man für das Königtum gewählt wurde. Der amtierende Fürst regierte bis zu seinem Tod.
51 - 54 Die Stammesfürsten von Edom
51 Und Hadad starb. Und die Fürsten von Edom waren: der Fürst Timna, der Fürst Alja, der Fürst Jetet, 52 der Fürst Oholibama, der Fürst Ela, der Fürst Pinon, 53 der Fürst Kenas, der Fürst Teman, der Fürst Mibzar, 54 der Fürst Magdiel, der Fürst Iram. Das sind die Fürsten von Edom.
Kein Kommentar.