1 - 16 Wie die Stiftshütte aufzurichten ist
1 Und der HERR redete zu Mose und sprach: Am Tag des ersten Monats, am Ersten des Monats, 2 sollst du die Wohnung des Zeltes der Zusammenkunft aufrichten. 3 Und du sollst die Lade des Zeugnisses hineinstellen und die Lade mit dem Vorhang verdecken. 4 Und bring den Tisch hinein und richte zu, was auf ihm zuzurichten ist; und bring den Leuchter hinein und zünde seine Lampen an. 5 Und stelle den goldenen Altar zum Räucherwerk vor die Lade des Zeugnisses, und hänge den Eingangs-Vorhang zur Wohnung auf. 6 Und stelle den Brandopferaltar vor den Eingang der Wohnung des Zeltes der Zusammenkunft. 7 Und stelle das Becken zwischen das Zelt der Zusammenkunft und den Altar, und tu Wasser hinein. 8 Und richte den Vorhof auf ringsum und hänge den Vorhang des Tores des Vorhofs auf. 9 Und nimm das Salböl und salbe die Wohnung und alles, was darin ist, und heilige sie und alle ihre Geräte; und sie soll heilig sein. 10 Und salbe den Brandopferaltar und alle seine Geräte, und heilige den Altar; und der Altar soll hochheilig sein. 11 Und salbe das Becken und sein Gestell, und heilige es. 12 Und lass Aaron und seine Söhne herzutreten an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft und wasche sie mit Wasser. 13 Und bekleide Aaron mit den heiligen Kleidern und salbe ihn und heilige ihn, dass er mir den Priesterdienst ausübe. 14 Und seine Söhne sollst du herzutreten lassen und sie mit den Leibröcken bekleiden. 15 Und du sollst sie salben, so wie du ihren Vater gesalbt hast, dass sie mir den Priesterdienst ausüben. Und ihre Salbung soll geschehen, um ihnen zu einem ewigen Priestertum zu sein bei ihren Geschlechtern. 16 Und Mose tat es; nach allem, was der HERR ihm geboten hatte, so tat er.
Der Zeitpunkt der Aufrichtung läutet einen neuen Anfang ein: den ersten Tag des ersten Monats. Die oft vorkommende Benutzung des Öls (Verse 9–11.13.15) erinnert an unseren immerwährenden Bedarf an Gnade und Leitung des Heiligen Geistes, ohne den das schönste Werk für Gott unannehmbar ist. Nur das, was in unseren Leben als Frucht des Geistes zum Vorschein kommt, ist wertvoll für Gott.
In Vers 16 finden wir den Hinweis, der immer wiederholt wird: Alles so zu tun, wie es der HERR geboten hatte, und nicht nach eigener Einsicht zu handeln.
17 - 33 Mose richtet die Stiftshütte auf
17 Und es geschah im ersten Monat, im zweiten Jahr, am Ersten des Monats, da wurde die Wohnung aufgerichtet. 18 Und Mose richtete die Wohnung auf und setzte ihre Füße hin und stellte ihre Bretter auf und setzte ihre Riegel ein und richtete ihre Säulen auf. 19 Und er breitete das Zelt über die Wohnung und legte die Decke des Zeltes oben darüber: so wie der HERR Mose geboten hatte. 20 Und er nahm das Zeugnis und legte es in die Lade und tat die Stangen an die Lade und legte den Deckel auf die Lade, oben darauf; 21 und er brachte die Lade in die Wohnung und hängte den Scheide-Vorhang auf und verdeckte die Lade des Zeugnisses: so wie der HERR Mose geboten hatte. 22 Und er setzte den Tisch in das Zelt der Zusammenkunft an die Seite der Wohnung nach Norden, außerhalb des Vorhangs; 23 und er richtete darauf eine Brotschicht zu vor dem HERRN: so wie der HERR Mose geboten hatte. 24 Und er stellte den Leuchter in das Zelt der Zusammenkunft, dem Tisch gegenüber, an die Seite der Wohnung gegen Mittag, 25 und er zündete die Lampen an vor dem HERRN: so wie der HERR Mose geboten hatte. 26 Und er stellte den goldenen Altar in das Zelt der Zusammenkunft vor den Vorhang 27 und räucherte darauf wohlriechendes Räucherwerk: so wie der HERR Mose geboten hatte. 28 Und er hängte den Eingangs-Vorhang zur Wohnung auf. 29 Und den Brandopferaltar stellte er an den Eingang der Wohnung des Zeltes der Zusammenkunft, und er opferte darauf das Brandopfer und das Speisopfer: so wie der HERR Mose geboten hatte. 30 Und er stellte das Becken zwischen das Zelt der Zusammenkunft und den Altar und tat Wasser hinein zum Waschen. 31 Und Mose und Aaron und seine Söhne wuschen daraus ihre Hände und ihre Füße. 32 Wenn sie in das Zelt der Zusammenkunft hineingingen und wenn sie zum Altar traten, wuschen sie sich, so wie der HERR Mose geboten hatte. 33 Und er richtete den Vorhof auf, rings um die Wohnung und um den Altar, und hängte den Vorhang des Tores des Vorhofs auf. Und so vollendete Mose das Werk.
Die Arbeiter hatten alles fertig gemacht, aber Mose richtet das Haus Gottes auf. Er richtet es nicht nur auf, sondern verrichtet direkt einen Dienst darin. So sehen wir, dass, als er den Tisch in das Heilige gebracht hat, er darauf das Brot vor das Angesicht des HERRN legt. Dasselbe sehen wir bei dem Leuchter. Nachdem er diesen an seinen Platz gestellt hat, zündet er die Lampen vor dem Angesicht des HERRN an. Und nachdem er den goldenen Altar an seinen Platz gestellt hat, räuchert er darauf wohlriechendes Räucherwerk. Nachdem er den Brandopferaltar hingestellt hat, opfert er darauf das Brandopfer und das Speisopfer. Nachdem er das Waschbecken hingestellt hat, füllt er es mit Wasser. Dann waschen Mose, Aaron und seine Söhnen daraus ihre Hände und ihre Füße.
Mose gibt in all diesen Sachen ein Beispiel als Diener im Gottes Haus (Heb 3,5), er weiht den Dienst ein. Er handelt als Bauarbeiter und auch als Priester, und zu dieser Kategorie wird er auch gerechnet, obwohl er nicht als solcher vom HERRN benannt worden war (Ps 99,6). Er ist ein Bild des Herrn Jesus, der zugleich größer ist als Mose, denn Er ist „Sohn über sein Haus, dessen Haus wir sind“ (Heb 3,6).
Wir sehen in dem Beispiel, das Mose gibt, auch ein Vorbild für uns. Es ist nicht nur wichtig, dass wir wissen, was Gottes Haus vorstellt, und dass wir beschreiben können, wie wir uns zu benehmen haben, sondern es ist genauso wichtig, dass wir auch unseren Dienst tun. Was wir wissen, muss auch von uns praktiziert werden. Dann wird unser Unterricht gegenüber anderen über die Gemeinde auch Wert haben und Nachfolge bewirken.
34 - 38 Die Wolke erfüllt die Stiftshütte
34 Und die Wolke bedeckte das Zelt der Zusammenkunft, und die Herrlichkeit des HERRN erfüllte die Wohnung. 35 Und Mose konnte nicht in das Zelt der Zusammenkunft hineingehen, denn die Wolke ruhte darauf, und die Herrlichkeit des HERRN erfüllte die Wohnung. 36 Und wenn die Wolke sich von der Wohnung erhob, brachen die Kinder Israel auf, auf allen ihren Zügen. 37 Und wenn die Wolke sich nicht erhob, so brachen sie nicht auf, bis zu dem Tag, an dem sie sich erhob. 38 Denn die Wolke des HERRN war am Tag auf der Wohnung, und in der Nacht war ein Feuer darin vor den Augen des ganzen Hauses Israel, auf allen ihren Zügen.
Ein gewaltiger Augenblick! Das Ergebnis des vorausgegangenen Wirkens: Gott kommt, um bei seinem Volk zu wohnen. Die Wolke, das Symbol der Gegenwart Gottes, erfüllt die Stiftshütte. Was Gott später zu Hesekiel über den Tempel sagt, gilt ab jetzt für die Stiftshütte: „[Dies ist] der Ort meines Thrones und der Ort meiner Fußsohlen, wo ich inmitten der Kinder Israel wohnen werde“ (Hes 43,7a). Für den neuen Tempel gilt das „in Ewigkeit“. Für die Stiftshütte gilt: bis zu dem Moment, in dem die Bundeslade von den Philistern erobert wird. Das ist „Ikabod“, das heißt „weg ist die Ehre“ (1Sam 4,21.22). Die Herrlichkeit kehrt zurück, nachdem Salomo den Tempel gebaut hat (1Kön 8,10.11). Die Herrlichkeit verschwindet durch die Sünde des Volkes leider auch wieder aus dem Tempel (Hes 8,4; 9,3; 10,4.18; 11,23).
Aber als der Herr Jesus geboren wird, erscheint in Ihm die Herrlichkeit Gottes wieder auf der Erde, um unter seinem Volk zu wohnen (Joh 1,14). Diese Herrlichkeit ist in der Verwerfung des Herrn Jesus mit verworfen worden. Nach seiner Auferstehung und Himmelfahrt ist die Herrlichkeit Gottes an Pfingsten in dem Heiligen Geist wieder auf die Erde gekommen. Sie ist jetzt in der Gemeinde als Ganzes (Eph 2,21.22; Apg 2,1–4) und in dem Leib des einzelnen Gläubigen (1Kor 6,19).