Wie weit darf man gehen?
Darf man denn Überhaupt nichts als verliebtes Paar? Darf man sich nicht einmal berühren? Aus dem vorher Gesagten ist schon einiges deutlich geworden. Kuscheln hat seine Grenzen. Es ist wichtig, zusammen die Grenzen vom Kuscheln anhand von Gottes Wort festzustellen und sich dann gemeinsam daran zu halten. Bedenke, die Sexualität ist eine große Kraft, die man unter Kontrolle halten muss. Um in der Verlobungszeit die Sexualität auf dem richtigen, das heißt biblischen, Platz zu halten, möchte ich auf die nachfolgenden Bibelstellen aufmerksam machen. Manche habe ich schon zitiert, andere sind neu. Bitte merke sie dir gut.
Nicht nackt zusammen sein
3. Mose 18 ist ein deutliches Kapitel, das uns sagt, nicht die Blöße aufzudecken, nicht einander nackt zu sehen. Nur in der Ehe ist das erlaubt. Das Aufdecken der Blöße, anders als in der Ehe, ist eine Schande; es ist nicht erlaubt. (Um Missverständnisse vorzubeugen: es geht hier nicht um Pflegefälle.)
In Hesekiel 23 gibt es deutliche Verse, die uns sagen, die Brüste nicht zu berühren (Hes 23,8.21). Auch das ist nur innerhalb der Ehe erlaubt.
Lust
Wende die folgenden Verse einfach auf das Kuscheln an:
„Jeder aber wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde fortgezogen und gelockt wird. Danach, wenn die Begierde empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod“ (Jak 1,14.15).
Lass es nie so weit kommen, dass du fühlst, wie die Begierde nach mehr aufkommt, denn wenn die Leidenschaft die Überhand bekommt, gehst du zu weit. Dann wird schnell der Punkt erreicht, wo man nicht mehr zurück kann, es ist der „point of no return“.
Ich habe schon gesagt, dass die Sexualität eine enorme Kraft in uns ist, der wir nicht die Gelegenheit geben sollten, zur Geltung zu kommen. Deshalb diesen Rat: Bleibe weg von Orten, wo die Leidenschaft angesprochen wird, wo es eine Atmosphäre gibt, die die Begierde anregt.
Der Wille Gottes
Obwohl sich die folgende Stelle direkt auf die Ehe bezieht, gibt sie doch einen klaren Hinweis auf das Verhalten unverheirateter Menschen: „Denn dies ist Gottes Wille: eure Heiligkeit, dass ihr euch der Hurerei enthaltet, dass jeder von euch sein eigenes Gefäß in Heiligkeit und Ehrbarkeit zu besitzen wisse, nicht in Leidenschaft der Lust, wie auch die Nationen, die Gott nicht kennen“ (1Thes 4,3-5).
Das ist klare Sprache. Das Thema ist hier die Heiligung und die Ehrbarkeit des Körpers – gemeint ist hier mit „Gefäß“ der Körper – in Bezug auf die Ehe. Wenn es sogar in der Ehe so ist, dass man seinen Körper nicht im unerlaubten Ausleben von sexuellen Lüsten missbrauchen darf, dann gilt das umso mehr vor oder außerhalb der Ehe.
Der Heilige Geist kontra Hurerei
In 1. Thessalonicher 4 wird noch ein weiteres kräftiges Argument gegen das Ausleben von sexuellen Lüsten außerhalb der Ehe vorgestellt. „Deshalb nun, wer [dies] verachtet, verachtet nicht einen Menschen, sondern Gott, der euch auch seinen Heiligen Geist gegeben hat“ (1Thes 4,8).
Wer so zügellos mit seinen sexuellen Begierden umgeht und diese Leidenschaften auf Kosten anderer befriedigt, verachtet nicht nur den anderen, sondern auch Gott selbst. Er hat uns sexuelle Gefühle gegeben, aber dazu auch die Grenzen, die für diese Gefühle gelten. Daran wird dann noch hinzugefügt, dass Gott uns auch seinen Heiligen Geist gegeben hat. Das heißt, Gott wohnt durch seinen Geist in uns. Wie könnten wir uns dann mit dem Körper von unseren Begierden mitreißen lassen?
Ist es nicht bemerkenswert, dass auch in 1. Korinther 6 nach der Hurerei der Heilige Geist genannt wird? „Flieht die Hurerei! Jede Sünde, die ein Mensch begehen mag, ist außerhalb des Leibes; wer aber hurt, sündigt gegen seinen eigenen Leib. Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib [der] Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch [wohnt], den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euer selbst seid?“ (1Kor 6,18.19).
Wie vorher schon bemerkt wurde, kann das Wort für „Hurerei“ auch mit „Unzucht“ übersetzt werden, dies schließt alle Arten von Sexualität außerhalb der Ehe ein. Es ist also auch Hurerei oder Unzucht, wenn ein verlobtes Paar Geschlechtsverkehr hat. Die Bibel versteht unter Hurerei viel mehr als das, was wir im Allgemeinen in unserem Sprachgebrauch darunter verstehen. Wir meinen damit oft nur die Prostitution, man kauft den Körper einer Frau, um seine Lüste zu befriedigen.
Warten
In Hohelied 2 gibt es noch einen Hinweis für (junge) Leute, die noch vor der Ehe stehen:
„Ich beschwöre euch, … dass ihr weder weckt noch stört die Liebe, bis es ihr gefällt!“ (Hld 2,7). Das kann man wie folgt anwenden: warte mit dem Erregen von sexuellen Gefühlen bis die Zeit dafür gekommen ist, also warte damit, bis du verheiratet bist.
Aufhören
Hör auf zu Kuscheln wenn die Leidenschaft aufkommt, wenn du fühlst, dass du mehr möchtest, dass du weiter gehen möchtest. Auch aus gegenseitigem Respekt sollte man aufhören, wenn man spürt, dass der Partner anfängt, sich unfrei zu fühlen. In jedem Fall sollte man einander die Schuld bekennen, wenn ein Zusammensein mit unschönen Erinnerungen verbunden bleibt. In den meisten Fällen ist der Junge der Schuldige. Männer sind viel schneller sexuell erregt. Für ein Mädchen sind eher die Geborgenheit und das „Bei-jemandem-Sein“ wichtig. Wenn ein Mädchen so etwas sucht, wird das von dem Jungen oft verstanden als die Bereitschaft, mit ihm ins Bett zu gehen, und die Gelegenheit missbraucht er dann.
Kampf
Wir leben in einer Welt, für die der Wille Gottes, wie du diese in der Bibel liest, keine Rolle spielt. Es kostet Kampf, um nicht in den Einfluss des weltlichen Tuns zu geraten, genauso wie es auf vielen anderen Gebieten im Leben Kampf gibt. Dieser Kampf wird schwerer, wenn du siehst, wie viele junge Christen es mit der Sexualität nicht mehr so eng sehen. Dazu kommt noch, dass die Welt einen großen Bundesgenossen in deinem Fleisch hat, der noch in dir ist. Also: wer den Weg des Herrn gehen möchte, kann Kampf erwarten! Wer Gottes Wort gehorsam sein will, kann in diesem Kampf mit der Hilfe und Unterstützung Gottes rechnen.