Wir waren auch einmal jung
Erlaube mir, ein kurzes Wort an die ältere Generation zu richten. Vielleicht sind Sie nicht so glücklich damit, wenn über dieses Thema so offenherzig gesprochen wird. Dann hoffe ich aber, dass Sie Verständnis dafür haben, wenn Sie nur bedenken, dass junge Menschen in dieser Zeit in allen denkbaren Weisen mit diesem Thema in Berührung kommen. Und das sind nicht immer die feinsten Weisen.
Ich kann Sie, wenn Sie in einer anderen Weise aufgeklärt worden sind (wenn überhaupt!), gut verstehen. Früher machte man das nicht so, alles mit Namen zu nennen. Auch bin ich mit Ihnen einverstanden, dass die Reaktion darauf, die wir in unserer Zeit beobachten können, eine Überreaktion ist. Es gibt keine Tabus mehr, alles muss offen und hemmungslos besprochen werden. Das geht alles viel zu weit. Gerade deshalb soll unseren Jüngeren in einer für sie verständlichen Weise erklärt werden, was Gott in seinem Wort dazu sagt.
Ich hoffe. Sie haben in diesem Heft gespürt, dass das mein Anliegen ist. Zahllose junge Leute wissen gar nicht, was die Bibel darüber sagt. Wenn wir ihnen mal richtig zuhören und ihre Hintergründen kennenlernen, können wir es ihnen oft wirklich nicht übelnehmen. Meine Bitte ist deshalb: Urteilen Sie nicht zu hart.
Ohne Zweifel haben Sie gesehen, dass es mir nicht darum geht, das Böse gut zu heißen. Was in Widerspruch zu Gottes Wort steht, ist Sünde, und so habe ich ihnen auch geschrieben. Und wenn es um junge Leute geht, die am Abendmahl teil nehmen und in der Sünde verharren, dann soll auch sicherlich durch die Gemeinde Zucht geübt werden. Aber ist ein hartes Urteil in den vielen Fällen angebracht, wo in Unwissenheit gehandelt wurde?
Wenn wir uns selbst ein wenig kennen, werden wir versuchen. sie zu erreichen und ihnen zu helfen die Sexualität so zu sehen und zu erleben, wie Gott es gemeint hat. Und nicht nur das. Es wäre wünschenswert, dass wir in jenen Fällen, wo sie selbst keinen Ausweg mehr sehen, dazu kommen, uns neben sie zu stellen und ihnen zu helfen, aus diesem Elend, in dem sie stecken, rauszukommen. Dieses Heft ist also auch als Beitrag zum Ausgleich einer Schuld, die auf uns älteren ruht, geschrieben.
Neulich erzählte eine junge Frau, wie sie dazu kam, ihre Zuflucht zum Herrn Jesus zu nehmen. Sie war in einer aussichtslosen Lage, war chronisch depressiv, ihre Ehe steckte in einer tiefen Krise. Der Okkultismus, zu dem sie ihre Zuflucht genommen hatte, hatte nicht die Lösung geben können, die sie suchte. Das Gegenteil war der Fall, es war nur schlimmer geworden.
Dann wurde sie von einer jungen Christin besucht, und sie erzählte ihr ihre ganze Geschichte. Diese Christin versetzte sich so in ihre Situation hinein, dass sie über ihr Elend weinte. Das war, wie sie erzählte, das erste Mal, wo sie spürte, dass jemand sich um sie kümmerte. Als diese Christin ihr vom Herrn Jesus erzählte, nahm sie Ihn als ihren Heiland und Herrn an.
Es ist mein innigstes Verlangen, und wie ich hoffe, auch das Ihrige, sich mit dieser Erbarmung des irrenden und suchenden jungen Menschen anzunehmen.