Hilfe
Wenn ein Kind einen eigenen Weg geht und für die Eltern nicht mehr erreichbar ist, ist dann alles verloren? Nein, glücklicherweise nicht! Solchen Eltern kann geholfen werden. Sie können selbst etwas tun, und andere, die ihnen helfen wollen, können etwas tun. In diesem Kapitel werden dazu einige Möglichkeiten aufgezeigt.
Bringe deine Verzweiflung zu Gott
Gott ist Liebe und Gott ist Licht. Überall, wo wir etwas von Gott zeigen, bildet das das Kind und wird Gott uns dafür segnen. Dennoch haben wir unsere Zweifel, unsere Ängste und unsere Fragen. Das Kind ist weg und wir können es nicht mehr erreichen. Wann kommt es zurück? Wie kann es wieder zu uns kommen? Wir wollen mit dieser Verzweiflung zu Gott gehen. Es ist besser, diese Verzweiflung zu Gott zu bringen, als sie zwischen uns und Gott bestehen zu lassen. Gott ist immer für uns da, auch dann, wenn wir vor Ihm zerbrochen sind, keinen Ausweg mehr sehen und fragen: „Warum Gott, warum?“ Besonders dann, wenn wir andere Familien sehen, wo alles so gut zu gehen scheint, und wir Nöte haben, doch Gott sagt: „Komm damit zu Mir! Du darfst kommen.“ Wir dürfen alles zu Gott bringen, auch unsere Nöte und unsere Ausweglosigkeit. Können wir verstehen, dass Gott sich gerade solche Plätze – zerbrochene und zerschlagene Herzen – als Wohnort ausgewählt hat (Jes 57,15)? Wir können immer zu Ihm kommen, auch mit scheinbar aussichtslosen Fällen.
Mitleid
Wir dürfen zu Ihm kommen. Er lädt uns dazu ein. Auch du, Vater, Mutter, bist sein Kind. Er hat Gutes mit dir vor. Das können wir auch den Familien weitergeben, die gerade durch solche traurigen Dinge große Not erleben. Ich hoffe, dass dieses Büchlein dazu beiträgt, dass wir anderen Menschen helfen können und Balsam auf Wunden geben können, die oft sehr tief sind. Wir können nicht alles in ganzer Tiefe nachempfinden, was Eltern in ihrer Not über ihre Kinder durchmachen. Aber wir können sie doch fühlen lassen, dass uns ihre Not nicht kalt lässt; vielleicht sagen wir kein Wort, wie die Freunde Hiobs zu Anfang. Sieben Tage saßen sie bei ihm, ohne ein Wort zu sagen. „Und sie saßen mit ihm auf der Erde sieben Tage und sieben Nächte lang; und keiner redete ein Wort zu ihm, denn sie sahen, dass der Schmerz sehr groß war“ (Hiob 2,13). Mitleid zu haben ohne jeden Vorwurf, das fällt uns oft so schwer. Und dann, wenn wir denken, etwas sagen zu können, brauchen wir viel Weisheit und Liebe. Darin sind die Freunde Hiobs kein gutes Vorbild. Als sie ihren Mund öffneten, ging es nicht gut weiter.
Gnade
Wenn es mit unseren Kindern gut geht, ist das nur Gnade. Ich lege die Betonung auf „nur Gnade“. Es ist deutlich, dass Erziehung von uns völlige Hingabe fordert. Wir sollen uns einsetzen! Wir haben es auch von Paulus in 2. Korinther 12 gelesen. Aber wir wissen ganz genau, wie gut wir es auch gemacht haben, wie wir uns auch eingesetzt haben, wir haben doch auch genauso versagt. Wir sollten nicht vergessen, dass es Gnade ist, wenn unsere Kinder bis jetzt vor Dingen bewahrt geblieben sind, die uns als Eltern schwer zu schaffen machen würden. Denn wir haben absolut keine Garantie dafür, dass es mit unseren Kindern immer gut gehen wird, es sei denn, dass sie persönlich nahe beim Herrn bleiben. Es ist schon geschehen, dass Kinder, die verheiratet waren und selbst verheiratete Kinder hatten, doch noch falsche Wege gingen und ihren alten Eltern großes Leid zufügten. Ein Schwiegersohn sagte zu seinem Schwiegervater, als er dessen letzte Tochter heiratete: „Jetzt kannst du doch froh und zufrieden sein. Alle deine Kinder sind gut zurecht gekommen, glücklich verheiratet und gehen den Weg mit dem Herrn.“ Der Schwiegervater antwortete darauf: „Meine Sorge hört nie auf. Ich werde immer weiter für meine Kinder beten.“ Nur in diesem Bewusstsein der Gnade können wir unseren Mitgeschwistern und auch Mitmenschen, die Leid um ihre Kinder tragen – die gibt es auch in dieser Welt –, helfen.
Ein Vater und ein Sohn
Es gibt eine Begebenheit im Neuen Testament, wo die Jünger des Herrn Jesus nicht im Stande waren zu helfen. Wir lesen davon in Markus 9: „Und als sie zu den Jüngern kamen, sahen sie eine große Volksmenge um sie her und Schriftgelehrte, die mit ihnen stritten. Und sogleich, als die ganze Volksmenge ihn sah, erstaunten sie sehr; und sie liefen herzu und begrüßten ihn. Und er fragte sie: Worüber streitet ihr euch mit ihnen? Und einer aus der Volksmenge antwortete ihm: Lehrer, ich habe meinen Sohn zu dir gebracht, der einen stummen Geist hat; und wo immer er ihn ergreift, reißt er ihn, und er schäumt und knirscht mit den Zähnen, und er magert ab. Und ich sprach zu deinen Jüngern, dass sie ihn austreiben sollten, und sie vermochten es nicht. Er aber antwortet ihnen und spricht: O ungläubiges Geschlecht! Bis wann soll ich bei euch sein? Bis wann soll ich euch ertragen? Bringt ihn zu mir! Und sie brachten ihn zu ihm. Und als der Geist ihn sah, zerrte er ihn sogleich hin und her; und er fiel auf die Erde und wälzte sich schäumend. Und er fragte seinen Vater: Wie lange Zeit ist es schon, dass ihm dies geschehen ist? Er aber sprach: Von Kindheit an; und oftmals hat er ihn sogar ins Feuer geworfen und ins Wasser, um ihn umzubringen; aber wenn du etwas kannst, so erbarme dich unser und hilf uns! Jesus aber sprach zu ihm: Was das ‚wenn du kannst‘ betrifft – dem Glaubenden ist alles möglich. Und sogleich rief der Vater des Kindes und sagte: Ich glaube; hilf meinem Unglauben! Als aber Jesus sah, dass eine Volksmenge zusammenlief, gebot er dem unreinen Geist ernstlich, indem er zu ihm sprach: Du stummer und tauber Geist, ich gebiete dir: Fahre von ihm aus, und fahre nicht mehr in ihn. Und schreiend und ihn sehr hin und her zerrend, fuhr er aus; und er wurde wie tot, so dass die meisten sagten: Er ist gestorben. Jesus aber ergriff ihn bei der Hand und richtete ihn auf; und er stand auf. Und als er in ein Haus getreten war, fragten ihn seine Jünger für sich allein: Warum haben wir ihn nicht austreiben können? Und er sprach zu ihnen: Diese Art kann durch nichts ausfahren als nur durch Gebet und Fasten“ (Mk 9,14–29).
Bevor ich auf diese Begebenheit eingehe, möchte ich zuerst auf den Anfang dieses Kapitels hinweisen. Da sehen wir auch einen Vater und einen Sohn. Dieser Vater ist Gott, und der Sohn ist der Herr Jesus. Dieser Vater konnte sagen: „Dieser ist mein geliebter Sohn“ (Mk 9,7). In anderen Evangelien wird noch hinzugefügt: „An dem ich Wohlgefallen gefunden habe“ (Mt 3,17; Lk 3,22). Da war ein Mensch hier auf der Erde, auf den der Vater voller Wonne und Freude blicken konnte. Da war ein Sohn, der seinem Vater in allem vollkommen gehorchte. Markus zeigt uns den Herrn Jesus besonders als den Diener. Wir haben hier einen Diener, der als Sohn seinem Vater alles gibt und alles ist, was Er von Ihm wünscht. Hier können wir sehen, wie Gott möchte, dass wir mit unseren Kindern umgehen sollen. Wir sollen sie so erziehen, dass wir als Eltern Wohlgefallen an unseren Kindern haben können. Wir sollten uns dieses Bild immer wieder anschauen, damit wir danach verlangen, es nachzuahmen. Wir haben in Hebräer 12 gelesen, dass wir im Gegensatz zu Gott nicht vollkommen sind. Auch unsere Kinder sind nicht vollkommen, wie der Herr Jesus es war. Dennoch sollte bei Eltern kein anderer Wunsch da sein, als dass ihr Verhältnis als Eltern zu ihren Kinder dem Verhältnis zwischen Gott dem Vater und seinem Sohn entspricht.
Noch ein Vater und ein Sohn
Wir haben eben von einem Vater gelesen, der mit seinem Sohn große Probleme hatte. Er hatte den dringenden Wunsch, dass die Probleme gelöst würden. Natürlich wünschten wir uns alle, wenn wir so ein Kind hätten, dass wir es genauso zu dem Herrn Jesus bringen könnten, und dass Er, egal was das Kind hätte, diese Probleme einfach wegnehmen würde. Dieser Vater kommt mit seinem Kind zu dem Herrn Jesus (Mk 9,17). Es ist aber zunächst nicht der Herr, der sich mit dem Jungen beschäftigt, sondern es sind seine Jünger, die das tun (Mk 9,18). Dieser Vater geht zum Herrn Jesus und erwartet, dass die Jünger ihm helfen. War diese Erwartung unberechtigt oder unzulässig? Ich glaube nicht. Der Herr macht dem Vater deswegen keine Vorwürfe.
Hilfe von Mitgeschwistern
Es ist nicht verkehrt, wenn wir mit unseren Sorgen zu Glaubensgeschwistern gehen, von denen wir wissen, dass sie mit dem Herrn leben. Die Kinder unserer Mitgeschwister sind doch auch unsere Kinder, und die Probleme der Kinder unserer Mitgeschwister sind auch unsere Probleme. Können wir mit Problemen, die unsere Kinder uns bereiten, zu unseren Mitgeschwistern gehen, oder sind wir zu stolz dazu? Finden unsere Mitgeschwister, die Probleme mit ihren Kindern haben, bei uns Verständnis und Mitgefühl? Sind wir da, wenn Eltern um ihre Kinder Leid tragen? Sind wir wirklich für sie da? Oder müssen wir befürchten, dass manche schon deshalb nicht wagen zu uns zu kommen, weil sie sich von uns verurteilt fühlen? Vielleicht hören sie uns schon sagen: „Das und das hast du falsch gemacht, das und das hättest du so machen müssen.“ Vielleicht haben wir sogar Recht, aber haben wir mit dieser Feststellung wirklich geholfen? Wir waschen ihnen, die ohnehin schon zerschmettert sind, noch den Kopf und geben ihnen das Gefühl, dass sie nicht willkommen sind und letztlich bei uns kein Verständnis finden werden. Ich hoffe, dass wir so offen zueinander und mitfühlend sind, dass Menschen mit Problemen, besonders wegen ihrer Kinder, zu uns kommen können, ohne dass wir ihnen Vorwürfe machen. Wie haben solche Eltern es nötig, dass wir ihnen beistehen. Ich erwähnte schon die Freunde Hiobs. Wir wollen von ihnen lernen, wie man mitfühlt, wenn wir sehen, wie unsere Mitgeschwister große Schmerzen haben um ein Kind, das einen falschen Weg geht. Lasst uns zuerst einmal unsere Arme gebrauchen, um sie darin einzuschließen, und ihnen unser Mitgefühl zeigen. Dann können wir ihnen auch eine Hilfe sein.
Sind wir zur Hilfe bereit und fähig?
Wir als Jünger Christi gleichen oft den Jüngern in dieser Geschichte. Warum? Weil wir genau wie sie nicht wissen, was es ist, zu beten und zu fasten. „Diese Art kann durch nichts ausfahren, als nur durch Gebet und Fasten“ (V. 29). Beten wir füreinander? Tragen wir besonders die Geschwister auf dem Herzen, die Sorgen mit ihren Kindern haben? Sehen wir das Leid der Eltern und tragen wir es mit? Bringen wir die Not zum Herrn? Wir haben alle eine Verantwortung, füreinander da zu sein und einander zu helfen. Wir können das nicht nur bestimmten Personen überlassen, die wir vielleicht auch noch dafür bezahlen und von denen wir vielleicht sagen: „Das ist unser Hirte, er wird sich sicher mit diesem Fall beschäftigen!“ Sind wir Jünger des Herrn Jesus? Wenn ja, dann haben wir den Auftrag, anderen nach Möglichkeit zu helfen. Zum Beispiel kann jeder von uns dem anderen zuhören. Jeder von uns kann Mitleid empfinden. Das ist keine Gabe, die der Herr nur Einzelnen gegeben hat. Vielleicht sind wir oft zu beschäftigt mit uns selbst, mit unserem Besitz, mit dem, was wir zu tun haben. Natürlich sollen wir unsere eigene Familie nicht vernachlässigen, wenn wir uns um andere Familien kümmern. Aber wissen wir noch, was es heißt, zu beten und zu fasten wegen Problemen, die andere in ihrer Familie haben?
Der Weg zur Wiederherstellung
Bei der Begebenheit in Markus 9 stellte sich bald heraus, dass die Jünger den Sohn nicht heilen konnten. Wie enttäuscht muss der Vater gewesen sein. Aber dann sagt der Herr: „Bringt ihn zu mir“ (Mk 9,19). Nun kommen die Jünger mit diesem Jungen. Sicher kam auch der Vater mit. Zusammen kommen sie mit ihrem gemeinsamen Problem zum Herrn Jesus. Nicht nur der Sohn (stellvertretend für unser „Problem“) wird zum Herrn gebracht, nein, alle stehen sie da, alle kommen vor dem Herrn in das Licht. Alle müssen sie anerkennen: „Wir können nichts tun“. Genau das ist der Anfang der Lösung. Ähnlich war es auch bei David. Als er flüchtete und nicht mehr krampfhaft an seinem Thron und an seiner Position als König festhielt, war das zugleich der erste Schritt auf dem Weg zu seiner Wiederherstellung. Natürlich wünschen auch wir, dass unsere Probleme mit unseren Kindern so schnell gelöst werden wie in diesem Fall. Aber was wir aus dieser Geschichte lernen können, ist, dass wir Kinder, die uns Sorge machen, und auch unsere Kinder, die uns keine Sorge machen, zum Herrn Jesus bringen dürfen. Wir dürfen das zusammen mit unseren Glaubensgeschwistern tun. Wir können den Herrn bitten: „Herr, löse Du dieses Problem bitte.“
Von Kindheit an
Dann muss noch etwas deutlich werden. Der Herr fragt: „Wie lange ist es, dass ihm dies geschehen ist?“ Die Antwort lautet: „Von Kindheit an.“ Wenn wir denken, dass unsere Kinder erst Sünder werden, wenn sie sündige Taten tun, haben wir noch nicht viel verstanden. Jedes Kind ist von Geburt an ein Sünder. Dadurch hat Satan vom ersten Tag an viele Anknüpfungspunkte, um dem Kind zu schaden (Mk 9,22). Kinder können nicht anders als sündigen. Jemand sagte einmal: „Uns ist ein beschädigtes Stück Material anvertraut worden.“ Unser Auftrag ist es nun, mit Gottes Hilfe etwas daraus zu machen, was zu seiner Ehre ist. Unsere Kinder sind von Kindheit an „beschädigtes Material“. Das muss uns bewusst sein. Dann sagen wir zu dem Herrn Jesus: „Mein Kind ist genauso, wie auch ich von Natur aus bin; diese böse Natur habe ich ihm mitgegeben.“
Unglauben
Als der Vater seine ganze Hilflosigkeit ausgesprochen hat, sagt er voller Verzweiflung und auch mit einem Mangel an Glauben zum Herrn: „Aber wenn du etwas kannst, so erbarme dich unser und hilf uns!“ Der Herr antwortet dann mit einem Vorwurf, indem Er sinngemäß entgegnet: „Was: Wenn Du kannst?! Natürlich kann Ich das! Das Problem liegt nicht bei Mir, sondern in deinem und eurem Glauben! Dem Glaubenden ist alles möglich.“ Das führt den Vater zu diesem ehrlichen und herrlichen Ausruf: „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ Wir können es dem Herrn ehrlich sagen: „Herr, ich glaube, dass Du es kannst, aber mein Unglaube ist so groß; ich habe so wenig Glauben.“ Dann wird der Herr uns zu Hilfe kommen.
Glaube
Liebe Geschwister, haben wir noch Glauben? Ja, natürlich, wir sind alle Gläubige, oder nicht? Natürlich! Aber haben wir noch Glauben? Was sagt uns unser Glaube? Nur, dass wir nicht in die Hölle kommen, sondern in den Himmel? Natürlich, das auch. Halleluja, preist den Herrn! Aber haben wir noch Glauben? Glauben, um dieser Not zu begegnen? Glauben – wirkliches Gottvertrauen, dass Er in aller Not helfen kann und dass Er uns dazu gebrauchen will?
Schließlich hat der Herr noch eine Unterweisung für seine Jünger, und diese Ermahnung hat Er auch heute noch für uns alle. Ich hoffe, dass wir sie nicht einfach nur zur Kenntnis nehmen, sondern dass wir sie wirklich zu Herzen nehmen. Dann werden wir in diesen Tagen, in denen es besonders in den Familien so viel Not gibt, noch zum Segen sein. Wir dürfen durch unser Handeln etwas von den Charakterzügen Gottes zeigen – Er ist ein liebender Vater, der Trost und Segen geben will.
Gebet und Fasten
Diese Unterweisung an die Jünger finden wir in den Versen 28 und 29. Liegt es vielleicht daran, dass wir zu wenig beten und fasten, dass so viele Kinder noch immer falsche, eigene Wege gehen? Uns geht es so gut; wir sind so beschäftigt mit allem möglichen. Aber bei alledem merken wir nicht mehr, dass der Teufel uns durch allen Luxus und Materialismus blind und kraftlos gemacht hat. Wir wollen alle Teil daran haben und setzen uns dafür ein, statt besonders zu beten und zu fasten. Fasten heißt, dass wir auf Dinge verzichten, die an sich nicht falsch sind, aber die wir für eine Zeit aufgeben, um einem geistlichen Ziel nachzustreben: das Gewinnen der Seelen unserer Kinder.
Wir wollen uns Esra zum Vorbild nehmen. Er tat etwas, was für uns nachahmenswert ist: „Und ich rief daselbst, am Fluss Ahawa, ein Fasten aus, um uns vor unserem Gott zu demütigen, um von ihm einen geebneten Weg zu erbitten für uns und für unsere Kinder und für alle unsere Habe“ (Esra 8,21).
Gute Elternschaft bedeutet Lernen
Wir Eltern sind nicht vollkommen. Bücher beschreiben uns, was Kinder brauchen und wie Eltern dem in der rechten Weise entsprechen können; die Praxis zeigt uns, dass Eltern bestimmte Dinge gut machen, andere aber auch falsch. Gewöhnlich besteht dazwischen eine Kluft. Aber gute Elternschaft bedeutet zu lernen, auch wenn es oft Jahre dauert. Für die meisten Eltern ist Elternsein ein Prozess, den sie durch viele erniedrigende und demütigende Fehler und Unvollkommenheiten lernen. Es gibt keinen Kurs für Eltern. Gelernt wird in der Praxis. Die Bedürfnisse unserer Kinder sind vielfältig. Wir können ihnen nicht alles geben, was sie nötig haben. Doch das, was wir nicht tun können, kann der Herr tun. Wir haben so wenig und sind so unvollkommen. Der Herr kann uns jedoch alles geben, was wir für die Erziehung unserer Kinder brauchen.