Es fällt mir nicht leicht, über das Thema „Was ist, wenn Kinder eigene Wege gehen?“ mit euch nachzudenken. Es ist kein schönes Thema. Vielmehr betrifft es eine Not, die wir gern miteinander teilen wollen. Und diese Not ist immer häufiger anzutreffen. Aber das Wort Gottes gibt uns Hilfen dazu.
Verantwortung
Dieses Büchlein enthält den überarbeiteten Text eines Vortrags, den ich vor einigen Jahren (1998) in Deutschland halten durfte. Er war Teil einer Vortragsreihe zu dem Thema: „Ehe und Familie nach Gottes Plan.“ Der erste Vortrag behandelte das Thema: „Die christliche Ehe“, der zweite: „Wie wir als Eltern mit unseren Kinder umgehen“, und der dritte: „Leid der Eltern – was ist, wenn Kinder eigene Wege gehen?“ Der seelsorgerische Inhalt dieses dritten Vortrags weckte den Wunsch, ihn in gedruckter Form herauszugeben. Ich bin dankbar, dass Geschwister die Arbeit des Abschreibens und Bearbeitens auf sich genommen haben. Nachdem ich den Vortrag durchgesehen hatte, erschien es mir sinnvoll, noch eine Anzahl Notizen hineinzuarbeiten, die ich im Hinblick auf diesen Vortrag gemacht hatte, die aber während des Vortrags nicht zur Sprache gekommen waren.
Es ist meine Bitte zum Herrn, dass Er dieses Büchlein zur Verherrlichung seines Namens und zum Segen gebrauchen möchte für jeden, der unter der Last von Kindern gebeugt ist, die eigene Wege gehen, seien es eigene Kinder oder die Kinder von anderen.
Noch einen Hinweis für den Fall, dass ein Kind, das einen eigenen Weg geht, dieses Büchlein in die Hände bekommt: Es ist für Eltern geschrieben, nicht für dich. In diesem Büchlein ist nichts mit der Absicht geschrieben, den Weg, den du gehst, gutzuheißen. Für dich gilt: Bekehre dich zu Gott, bekenne Ihm deine Sünden und versöhne dich mit deinen Eltern.
Middelburg, Holland, im September 2001
Einleitung
Es fällt mir nicht leicht, über das Thema „Was ist, wenn Kinder eigene Wege gehen?“ mit euch nachzudenken. Es ist kein schönes Thema. Vielmehr betrifft es eine Not, die wir gern miteinander teilen wollen. Und diese Not ist immer häufiger anzutreffen. Aber das Wort Gottes gibt uns Hilfen dazu. Wo diese Not die eigene Familie betrifft oder wo wir Familien mit dieser Not kennen, ist es mir ein Anliegen, mit Gottes Hilfe das zu tun, was wir im Buch Jeremia finden: „Ich bin zerschlagen wegen der Zerschmetterung der Tochter meines Volkes; ich gehe trauernd einher, Entsetzen hat mich ergriffen. Ist kein Balsam in Gilead?“ (Jer 8,21.22).
Balsam
Mit Balsam heilt man Wunden und erleichtert man Schmerzen. So möchte ich gern Balsam geben auf so manche Wunde von Eltern, deren Kinder eigene Wege gehen. Das ist mir in letzter Zeit sehr wichtig geworden. Aus vielen Gesprächen habe ich einen Eindruck gewonnen, wie viel Leid es deswegen gibt. Und das Wort Gottes hält sehr viel Balsam bereit für Eltern, die zerschmettert sind, Balsam, wodurch Wunden geheilt werden können und wodurch nach Niedergeschlagenheit wieder Freude bewirkt wird. Durch das Wort Gottes kann wieder Hoffnung und Zuversicht entstehen. Das Wort Gottes ist auch in dieser Hinsicht reich. Unser Gott bleibt ein gütiger und treuer Gott, auch wenn wir versagt haben und unsere Familien zerbrochen sind. Gott sagt auch heute zu dir und zu mir: „Ich will mit dir weitergehen und dir meine Freude wiedergeben.“