Überlegung
Ich verfolge die Entwicklungen auf diesem Gebiet seit einiger Zeit mit großem Interesse. Durch die oben erwähnten Kontakte und Veröffentlichungen habe ich mich gefragt, ob der Herr wollte, dass ich mich etwas eingehender mit diesem Thema befasse. Dabei fragte ich mich, ob ich zum Beispiel etwas über mögliche Ursachen von Homosexualität und Transgender schreiben sollte. Der Herr machte mir klar, dass diese Aspekte des Problems nicht mein Gebiet sind (Spr 16,1). Er bestimmt die Grenze des Arbeitsfeldes für jeden der Seinen, und wir sollten nicht „Grenzüberschreitend“ tätig werden (2Kor 10,14–16).
Mein Auftrag liegt im Bereich der Auslegung und Anwendung der Heiligen Schrift. Alle Dinge sollten immer auf der Grundlage des Wortes Gottes mittels des Heiligen Geistes untersucht und geprüft werden, auch Dinge wie Homosexualität und Transgender. Was mich besonders beschäftigt, ist der Vormarsch der Akzeptanz der homosexuellen Beziehung und des Transgenders, der seine Gefühle zur Norm seiner Sexualität macht. Im Denken von Menschen, die sich als Christen bekennen, ist eine fortwährende Veränderung zu beobachten. Die Masse von ihnen scheint sich mit dem Wandel der gesellschaftlichen Ansichten mitzubewegen.
Dies ist unverkennbar in der veränderten Art und Weise, die Bibel zu lesen. Diese Veränderung ist bereits in der Diskussion um die Schöpfungsgeschichte in 1. Mose 1 deutlich geworden. Muss man diese Geschichte wörtlich nehmen oder nicht? Der Glaube an den Schöpfungsbericht in sechs Tagen von 24 Stunden ist von vielen unter der Gewalt der sogenannten wissenschaftlichen Beweise einer Evolutionstheorie untergegangen. Im Zuge dessen ist auch der Glaube an die Schöpfung von Mann und Frau von immer mehr Menschen unterhöhlt worden. Das Zweite ist eine automatische Folge des Ersten. In dieser Broschüre befasse ich mich mit der Schöpfung von Mann und Frau, aber wir können das nicht getrennt von der Schöpfung von Himmel und Erde betrachten.
Gehorsam
Die Bibel ruft zum Gehorsam gegenüber Gott in allen Lebensbereichen auf. Es beginnt mit dem Gehorsam gegenüber Gottes Gebot, dass jeder Mensch zur Buße kommen soll: „Nachdem nun Gott die Zeiten der Unwissenheit übersehen hat, gebietet er jetzt den Menschen, dass sie alle überall Buße tun sollen, weil er einen Tag festgesetzt hat, an dem er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und er hat allen den Beweis davon gegeben, indem er ihn aus den Toten auferweckt hat“ (Apg 17,30.31).
Wer diesem Gebot gehorcht und Buße tut (Apg 2,38), wird von neuem geboren (Joh 3,3.5). Dieses neue Leben ist vom Gehorsam gegenüber dem Herrn Jesus geprägt. Was dieser Gehorsam bedeutet, steht in der Bibel, dem Wort Gottes. In Gottes Wort lesen wir über den Herrn Jesus, der Gott in allem vollkommen gehorsam war. Er ist das Vorbild für alle, die von neuem geboren wurden. Sie werden durch den Geist befähigt, auf dieselbe Weise zu gehorchen wie der Herr Jesus (1Pet 1,2). Indem sie Gottes Wort unter Gebet lesen, lernen sie Ihn immer besser kennen. Infolgedessen werden sie Ihm mehr und mehr ähnlich. Es ist Gottes Absicht, dass sie dem Bild seines Sohnes gleichförmig werden. Er hat sie sogar für diesen Zweck bestimmt (Röm 8,29). Ist das nicht etwas Gewaltiges?
Eine alte und eine neue Schöpfung
Der Herr Jesus wird genannt: „Der Anfang der Schöpfung Gottes“ (Off 3,14). Das bedeutet nicht, dass Er Gottes erstes Schöpfungswerk wäre. Er wurde nicht erschaffen, denn Er ist der ewige Sohn. Dass Er der Anfang von Gottes Schöpfung ist, bedeutet, dass Er am Anfang der Schöpfung steht und der Schöpfer von Himmel und Erde ist. Wie Er dies tat, steht pro Tag in 1. Mose 1 geschrieben (Joh 1,3; Kol 1,15–17; Heb 1,1.2). Auf diese Weise schuf Er die erste oder alte Schöpfung.
Es gibt auch eine neue Schöpfung. Der Herr Jesus steht auch am Anfang davon, denn es ist auch sein Werk. Diese neue Schöpfung betrifft
1. den neuen Himmel und die neue Erde in der Zukunft (2Pet 3,13; Off 21,1), wenn die alte Schöpfung durch Feuer vollständig zerstört wird (2Pet 3,7–12) und
2. die Gläubigen, als neugeborene Menschen, die wir bereits in Christus zu einer neuen Schöpfung geworden sind. Wer durch Buße und Umkehr neu geboren ist, wird in Christus "eine neue Schöpfung" genannt (2Kor 5,17; Gal 6,15).
Gottes Anleitung
Für das Leben auf der Erde, das Leben in der alten Schöpfung, hat Gott sein Wort als Anleitung oder Instruktionsbuch gegeben. Doch leider ist es ist für den Christen heutzutage nicht mehr selbstverständlich, Gottes Wort als Anleitung für das Leben zu Rate zu ziehen. [Mit Christen meine ich all diejenigen, die sich als Christen bekennen, sowohl diejenigen, die neues Leben haben, als auch diejenigen, die es nur mit dem Mund bekennen]. Dies wird besonders deutlich, wenn es um Werte und Normen in Bezug auf Themen wie Homosexualität und Transgender geht. Während eines Bibelstudiums wurde dies unmissverständlich zum Ausdruck gebracht. Ich möchte diese Erfahrung mit dem Leser teilen, denn sie veranschaulicht das „Umdenken“ von bekennenden Christen. Auf jeden Fall zeigt es, wie „die neue Normalität“ bereits in das Denken bekennender Christen eingedrungen ist.
Eines Abends, während eines Bibelstudiums, kam das Thema Homosexualität, d. h. das Leben in einer homosexuellen Beziehung, zur Sprache. Ich sagte, dass Gottes Wort dies als Sünde bezeichnet. Einer der Anwesenden protestierte. Es wäre wissenschaftlich erwiesen, dass es angeboren ist. Der Mensch sei so von Gott geschaffen, sodass es nicht falsch ist, wenn danach gelebt wird.
Ich habe versucht, deutlich zu machen, dass das Verhalten sündhaft ist. Der Mann wurde sehr böse. Er griff seine Bibel, schloss sie, stand auf und ging weg. Er wollte nicht hier bleiben. In der Türöffnung sagte er mit erhobener Stimme: „Es muss um Liebe gehen!“ Als er weg war, sagte einer der anderen: „Er hat eine lesbische Tochter.“
Wir haben zuerst für ihn gebetet. Dann kamen einige weitere Geschichten hervor. Jemand sagte, er stimme mit mir überein. Sein Sohn war mit einer Frau verheiratet und hatte Kinder. Danach verließ dieser seine Familie, weil er sich schwul fühlte, und lebt jetzt mit einem Mann zusammen. Ein anderer Teilnehmer sagte, er habe mehrere Beziehungen gehabt. Ich sagte, dass dies passieren könnte, dass es auch dafür Vergebung gibt, wenn er es bekennt. Es gebe keinen Grund zu bekennen, dies müsse möglich sein, sagte er. Dabei wurde er von einer weiteren anwesenden Person unterstützt.
Die Bibelstudiengruppe bestand aus etwa 10 Personen. Ich dachte, es sei eine bibeltreue Gruppe. Glücklicherweise waren auch bibeltreue Gläubige unter ihnen, was sich an ihren Reaktionen zeigte. Aber dass in einer so kleinen Gruppe so viele unbiblische Gedanken zu Ehe und Sexualität vorhanden waren, konnte ich nicht ahnen. Personen mit einer solchen Einstellung und Lebensweise haben eine Form der Gottseligkeit, aber verleugnen deren Kraft.
Blick auf Gottes Original
Im Lichte des oben Gesagten ist mein Wunsch gewachsen, Kinder Gottes zu ermutigen. Ein Kind Gottes will nicht der Mehrheit im Bösen folgen (2Mo 23,2), sondern an dem festhalten, was Gott in seinem unfehlbaren Wort über die alte und die neue Schöpfung sagt. Gott ist der Schöpfer des Universums und jedes menschlichen Wesens. Er schuf den Menschen in zwei „Varianten“. Zunächst schuf Er die männliche Variante mit einem männlichen Leib (1Mo 2,7). Dann schuf Er aus der männlichen Version eine weibliche Version mit einem weiblichen Leib (1Mo 2,21–23). Zusammen bilden sie den Menschen (1Mo 1,27).
Er hat beiden Geschlechtern ihren eigenen Leib gegeben, um Ihm mit diesem Leib zu dienen (Röm 12,1; 1Kor 6,20). Dies ist Gottes Original. Er hat ihre Beschreibung und Anleitung in seinem Wort niedergeschrieben. Dies schließt aus, dass der Mensch, sein Geschöpf, das Recht hat, seine Gefühle – zum Beispiel ein homosexuelles oder transsexuelles Gefühl – als Norm für sein Leben zu nehmen.
Weil der Mensch durch seine Wahl für die Sünde Gott als Schöpfer verworfen hat, ist er in seinem Denken verdunkelt worden (Eph 4,17–19). Infolgedessen hat er den Blick für Gottes Original verloren. Diese rechte Sicht, die Sicht Gottes, kann einem Menschen nur durch die neue Geburt, durch die Buße über seine Sünden und die Bekehrung zu Gott wiedergegeben werden. Dann bekommt er erleuchtete Augen des Herzens (Eph 1,18a). Wer nicht an Gott als Schöpfer glaubt, hat dafür keine Ohren. Er will selbst entscheiden, wie er lebt und als was er lebt oder welche Geschlechtsidentität er annimmt. Der Einfluss dieses Eigensinns wird immer stärker. Kinder Gottes sind diesem Einfluss ausgesetzt. Um diesen Einfluss aus unseren Gedanken und Herzen herauszuhalten oder ihn aus ihnen zu entfernen, müssen wir Gottes Wort (wieder) lesen und in uns aufnehmen.
Wenn wir das tun, werden „wir nicht mehr Unmündige sein, hin und her geworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre, die durch die Betrügerei der Menschen kommt, durch ihre Verschlagenheit zu listig ersonnenem Irrtum; sondern die Wahrheit festhaltend in Liebe, lasst uns in allem heranwachsen zu ihm hin, der das Haupt ist, der Christus“ (Eph 4,14.15). Wenn wir als Glieder Christi von der Fülle Christi erfüllt sind, werden die Lehren des Feindes keine Chance haben, in unseren Geist einzudringen. Der Feind wird dann vergeblich versuchen, die Mitglieder der Gemeinde Gottes davon abzuhalten, gemeinsam ein „erwachsener Mann“ zu werden, voll „der Erkenntnis des Sohnes Gottes“ (Eph 4,13).
Hoffnung für Zweifler und Gegner
Diejenigen, die nicht in der Lehre der Heiligen Schrift gewurzelt sind, werden bald von Menschen, die ihre eigene „Wahrheit“ mit großer Überzeugung predigen, in Unsicherheit gebracht. Der Feind erzielt seine größten Erfolge in Gemeinden, in denen die Gläubigen Babys oder „Unmündige“ bleiben. Das macht sie zur leichten Beute für gerissene Leute, die sie leicht täuschen können. Es ist Gottes Absicht, dass Babys im Glauben, durch die Lehre aus Gottes Wort, dem Herrn Jesus ähnlicher und im Glauben unabhängig von Menschen werden.
Ein überzeugter Anhänger der Evolutionstheorie und der Gender-Diversität lässt sich von Gottes Wort nicht überzeugen. Jemand, der davon überzeugt ist, dass Gott die Welt in sechs Tagen erschaffen hat und dass er Mann und Frau am sechsten Schöpfungstag erschaffen hat, braucht man nicht von der Wahrheit des Wortes Gottes zu überzeugen. Er glaubt und weiß es. Aber es gibt eine Gruppe, die zweifelt. Für diejenigen, die hierzu gehören, kann diese Broschüre eine Hilfe sein, zu akzeptieren, was Gott über die Schöpfung von Himmel und Erde und von Mann und Frau sagt. Dann werden der Sinn und die Bedeutung des Lebens vor und mit Gott gesehen, und Frieden und Ruhe kommen in das Herz.
Gleichzeitig dürfen wir Gott in seiner Gnade, die Er auch dem überzeugten Anhänger der Evolutions- und (Trans-)Gender-Theorie beweisen will, nicht einschränken. Gott sagt, dass wir „die törichten und ungereimten Streitfragen“ abweisen, und nicht streiten, sondern gegen alle milde sein sollen, „lehrfähig, duldsam, der in Sanftmut die Widersacher zurechtweist, ob ihnen Gott nicht etwa Buße gebe zur Erkenntnis der Wahrheit und sie wieder nüchtern werden aus dem Fallstrick des Teufels, die von ihm gefangen sind, für seinen Willen“ (2Tim 2,23–26).