Treue
Es ist sicher angebracht, ein paar Hinweise zu geben, wie eine Ehe reicher werden kann. Die Grundlage einer glücklichen Ehe ist die Treue. Eine Heirat ist ein Treue-Versprechen. Heiraten und Treue gehören zusammen. Ohne absolute und lebenslange Treue ist es unmöglich, eine glückliche Ehe zu führen. Treue ist die Grundlage, auf der die Ehe blühen kann. Absolute Treue bedeutet Sicherheit und Schutz für die Ehe. Der große Feind der Treue ist die Begierde. Davor wird besonders der Mann gewarnt: „So hütet euch in eurem Geist, und handle nicht treulos gegen die Frau deiner Jugend!“ (Mal 2,15).
Es ist vor allem der Mann, der für Untreue anfällig ist, indem er zum Beispiel anderen Frauen zu viel Aufmerksamkeit schenkt. Das geschieht leider oft, selbst wenn so jemand mit seiner eigenen Frau eine gute Beziehung in der Ehe hat. Männer können Kolleginnen gegenüber sehr zuvorkommend sein. Sie fühlen sich dann geschmeichelt, wenn die Frauen zu erkennen geben, dass sie die Aufmerksamkeit schätzen. Eine Frau, die zu Hause nicht die nötige Aufmerksamkeit ihres Mannes bekommt, fühlt sich durch das Interesse eines zuvorkommenden Kollegen geschmeichelt. An solchen Fällen sieht man, wie die ersten Tritte auf dem Weg der Untreue gemacht werden. Die Begierde nach dem Unerlaubten bricht sich allmählich Bahn.
Der Mann ist oft der Hauptschuldige. Der Herr Jesus wandte sich nicht ohne Grund an den Mann, als Er sagte: „Ich aber sage euch: Jeder, der eine Frau ansieht, sie zu begehren, hat schon Ehebruch mit ihr begangen in seinem Herzen“ (Mt 5,28). Im folgenden Vers weist Er darauf hin, dass man mit diesen Begierden kurzen Prozess machen muss: „Wenn aber dein rechtes Auge dir Anstoß gibt, so reiß es aus und wirf es von dir; denn es ist besser für dich, dass eins deiner Glieder umkomme, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde.“
Wenn du merkst, dass du in deinem Denken und in deiner Haltung gegenüber jemandem des anderen Geschlechts weiter gegangen bist, als es erlaubt ist, ändere radikal deine Haltung. Brich jeden freiwilligen, nicht geschäftlichen Kontakt ab. Besprich diese Dinge mit deinem Ehepartner. Betet gemeinsam dafür. Widme dich mit mehr Einsatz deinem Ehepartner.
Beherrsche dein Denken
Ist dir schon einmal der Gedanke gekommen, dich scheiden zu lassen oder eine neue Beziehung anzufangen? Nimm solch einen Gedanken augenblicklich gefangen, bring ihn zu Christus und unterwirf Ihm dein Denken (2Kor 10,5). Solche Gedanken sind Einflüsterungen des Teufels. Gib ihm keine Chance! Verurteile dein Denken! Nimm Abstand davon! Sei radikal! Diese verdorbene Form des Denkens entsteht oft durch das, was du siehst oder hörst. Das kannst du nicht immer verhindern. Doch dein Denken wird vergiftet, wenn du dich solchen Gedanken öffnest.
Gibt es nicht viele Männer, die Fernsehprogramme anschauen, in denen Treue in der Ehe lächerlich gemacht wird? Und ist es nicht eine bekannte Tatsache, dass viele Männer heimlich im Internet erotische Seiten besuchen? Alles liegt heutzutage, bis hin zur schrecklichsten Sünde, buchstäblich griffbereit: Mit wenigen Fingerbewegungen, einem Mausklick, werden wir in die Welt mit ihrer ganzen Anzüglichkeit und Verdorbenheit geführt.
Wende dich ab, wenn du etwas siehst, wodurch Begierde entstehen kann. Weg mit der DVD oder dem Buch! Schmeiß das Zeug weg, worin Dinge enthalten sind, die deine Gedanken beschmutzen. Weigere dich, der Versuchung nachzugeben. Wenn Verführung entsteht, so denk an den Herrn Jesus. Sag Bibelverse laut auf. Satan hört nur bei Ihm und dem Wort Gottes auf. Wenn du versucht wirst, so antworte mit den Worten des Herrn Jesus: „Geh hinweg, Satan! Denn es steht geschrieben: „[Den] Herrn, deinen Gott, sollst du anbeten und ihm allein dienen““ (Mt 4,10).
Flieh die Hurerei!
Denk nicht, dass du stark genug, heilig genug oder geistlich genug bist, um nicht verführt zu werden. Auch Menschen, die die Bibel gut kennen, sind zu Ehebruch und Schlimmerem gekommen, weil sie der Illusion erlegen sind, ihre Begierden im Griff zu haben. Sie dachten: Ich brauche nicht zu fliehen, ich kann widerstehen. Doch pass auf! Das ist eine falsche Argumentation! Die Begierde ist stärker als alle unsere guten Absichten zusammen. Das Mädchen war ehrlich, als es sagte: „Ich habe nicht gewusst, wie stark die Lust sein kann.“
Gegen Begierden zu kämpfen hilft nichts. Das Einzige, was hilft, ist: fliehen, fliehen zum Herrn Jesus und zu seinem Schutz. Fliehen ist kein Zeichen der Schwäche, sondern des Charakters und der Kraft. Nimm dir ein Beispiel an Joseph. Tag für Tag wollte die Frau seines Chefs ihn verführen, um mit ihm zu schlafen (1Mo 39,10). Joseph war ein richtiger junger Mann, der auch Gefühle kannte. Doch er weigerte sich mit den Worten: „... wie sollte ich diese große Bosheit tun und gegen Gott sündigen?“ (1Mo 39,9) Als sie ihn schließlich ergriff, um ihn zu sexuellem Umgang zu zwingen, floh Joseph hinaus (1Mo 39,12).
Er tat das Einzige, was ihn vor der Sünde bewahren konnte: fliehen. Er tat das, wozu du und ich in 1. Korinther 6 auffordert werden: „Flieht die Hurerei!“ (1Kor 6,17). Diese Aufforderung gilt sowohl für Verheiratete als auch für Unverheiratete.
Offen sein
Wenn Treue die Grundlage der Ehe ist, werden Mann und Frau nichts voreinander verbergen. Sag dem anderen alles, was dich beschäftigt, womit du Schwierigkeiten hast, aber auch, wo-für du dich einsetzen willst. Teilt alles miteinander, seid darin gegenseitig offen. Es darf nicht sein, dass eine Frau raten muss, womit ihr Mann sich beschäftigt und was in ihm vorgeht. Denn nach einer gewissen Zeit, wenn das Versteckspiel voreinander lange genug gedauert hat, wird man auf schockierende Weise mit der harten Wirklichkeit konfrontiert: Der andere macht sich davon.
Daher noch einmal: Öffne dich dem anderen und hör zu, wenn der andere sich öffnet. Das kann eine Überraschung sein, ihr werdet jedoch über die Resultate staunen. Noch nie hat jemand bereut, sich dem anderen geöffnet zu haben. Im Gegenteil, der Seufzer ist fast immer: Hätte ich das doch früher getan. Sorge dafür, dass es nicht so weit kommt.
Das Gespräch
Deswegen will ich auf das Gespräch als eins der wertvollsten Dinge in der Ehe hinweisen. Das Gespräch übertrifft bei weitem die geschlechtliche Gemeinschaft. Bleibt miteinander im Gespräch. Wenn der Mann eher verschlossen ist, muss die Frau alles Erforderliche tun, ihn dazu bringen, sein Innerstes in Worte zu fassen und sich auszusprechen. Im Allgemeinen hat eine Frau mehr Bedürfnis an Kommunikation als der Mann. Doch auch dann, wenn der Mann dieses Bedürfnis nicht so stark hat, muss er dennoch einsehen, wie wichtig Kommunikation ist. Das Gespräch ist von unschätzbarem Wert. Hüte dich vor feindlicher Stille. Sie ist tödlich. Bleibt miteinander im Gespräch.
Es gibt viele Ehen, die noch nach ungefähr 25 Jahren zerbrechen. Das geschieht oft, wenn die Kinder das Haus verlassen haben. Mann und Frau sitzen sich plötzlich gegenüber und stellen fest, dass sie sich nichts mehr zu sagen haben. Es waren die Kinder, die sie miteinander verbanden. Da sie jetzt von der täglichen Bühne verschwunden sind, verschwindet auch die Kommunikation. Sie haben sich gegenseitig satt. Es gibt etwas, das noch schlimmer ist als eine schlechte Ehe: eine langweilige Ehe, ein Ehe, in der die Kommunikation vollständig verschwunden ist.
Ein ungläubiger Kollege sagte einmal zu mir, dass das größte Problem, wodurch Spannungen in der Ehe entstehen, das Kommunikationsproblem sei. Dieses Problem hatte er mit seiner Frau nicht. Er und seine Frau hatten sich immer etwas zu erzählen. Er verstand nicht, dass man als Mann und Frau einfach nebeneinanderher leben kann. Auch meinte er, dass eine Ehe zerbrechen würde, wenn man sich nichts mehr zu sagen habe.
Gottes Wort und Gebet
Das Wort Gottes, die Bibel, ist für die Ehe von unschätzbarem Wert. Ohne täglich gemeinsam auf das zu hören, was der Herr zu sagen hat, und Ihn im Gebet zu suchen, fehlt das Wichtigste in der Ehe: Gott. Das Eheglück wird erst dann Realität, wenn sich bewahrheitet, was in Prediger 4 steht: „... und eine dreifache Schnur zerreißt nicht so schnell“ (Pred 4,12).
Mann und Frau, bei denen Gott anwesend ist und mit dem sie in Gemeinschaft leben dürfen, bilden eine Lebensgemeinschaft, die allen Stürmen trotzen kann. Wenn sich dann Probleme ergeben, kann man sie Gott im Gebet sagen und anhand seines Wortes eine Lösung suchen. Das gilt nicht nur für den Fall von Problemen. Es ist ein großer Reichtum, wenn man sich bewusst ist, dass Er in allem einbezogen sein will. Das gibt der Ehe ihren echten Wert und ihre wirkliche Freude.