Die wichtigste Beziehung
In diesem Artikel geht es um Formen der Beziehung. Es geht um Beziehungen in der Ehe und um Beziehungen in der Familie. Bevor ich etwas darüber sage, möchte ich über die allerwichtigste Beziehung im Leben eines Menschen sprechen. Sie ist nämlich die Grundlage für das optimale Funktionieren aller anderen Beziehungen, die das Leben bietet. Optimales Funktionieren bedeutet hier: optimaler Genuss und Glück. Wenn diese Beziehung nicht vorhanden ist, wird das Leben zur Hölle oder bringt nur einen Schein von Glück. Ich meine die Beziehung zu Gott und zum Herrn Jesus.
Beziehungen bestehen, weil Gott besteht. Ohne Gott gäbe es keine Beziehungen. Er hat festgelegt, in welchem Verhältnis alle Elemente der Schöpfung zueinander stehen. Wenn der Mensch da eingreift, entsteht Chaos. Denke nur an das menschliche Eingreifen in die Natur und die Umwelt. Zwischenmenschliche Beziehungen werden zerstört, weil es keine Beziehung zu dem gibt, der die Beziehungen gegeben hat.
Der Mensch, ein Wesen mit Beziehungen
Ein Mensch ist ein Wesen, das von Beziehungen lebt. Er kann gut funktionieren, wenn er eine Beziehung mit einem oder mehreren Menschen hat. Ein Mensch, der einsam ist, ohne Kontakt zu anderen, funktioniert eigentlich nicht als Mensch. Beziehungen zu anderen sind nötig, damit deine Persönlichkeit geformt wird. Gott hat das in den Menschen hineingelegt. Schon auf den ersten Seiten der Bibel hat Gott gesagt: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei“ (1Mo 2,18). Genau das hat auch der Prediger festgestellt: „Zwei sind besser daran als einer“ (Pred 4,9).
Als Gott Adam und Eva geschaffen hatte, kam Er bei der Kühle des Tages zu ihnen in den Garten, um mit ihnen Kontakt zu haben (1Mo 3,8.9). Hier sehen wir ganz deutlich, dass Gott mit dem Menschen Umgang haben will. Aber in 1. Mose 3 sehen wir auch, dass dieser Umgang von einem auf den anderen Augenblick radikal abgebrochen wurde. Das geschah dadurch, dass der Mensch dem, was der Teufel sagte, mehr Glauben schenkte als dem, was Gott gesagt hatte.
Die Beziehung zu Gott zerstört
Die Zerstörung der bestehenden Beziehung zwischen Gott und dem Menschen geschah also nicht von Gott aus. Nein, der Mensch hat sie durch seinen Ungehorsam zerstört. Wir merken die Folgen davon bis in die heutige Gesellschaft hinein. Die bisher gültigen christlichen Werte und Normen, die sich auf das Wort Gottes gründeten, werden aufgegeben. Christliche Werte und Normen waren früher – obwohl oft nur traditionell und nicht aus Überzeugung – kontrollierende und bewahrende Faktoren in den zwischenmenschlichen Beziehungen. Mit ihrem Verlust haben die Menschen jeden Anhaltspunkt und Inhalt, den die Beziehungen damals noch hatten, verloren. Sie trauen sich nicht mehr so recht, Beziehungen einzugehen. Die Tatsache, dass die Gesellschaft Gott losgelassen hat, hat enorme Folgen.
Für die Gesellschaft insgesamt sieht es hoffnungslos aus. Aber für den Einzelnen gibt es Hoffnung. In 1. Mose 3 lesen wir, wie Gott den Menschen suchte, nachdem Eva gesündigt hatte und Adam ihr in der Sünde gefolgt war. Der Mensch versteckte sich vor Gott; es war nicht Gott, der sich versteckte. So ist Gott immer noch auf der Suche nach Menschen, die sich vor Ihm verstecken. Er sucht auch dich. Er will Kontakt mit dir haben.
Die Beziehung zu Gott wiederhergestellt
Die Bibel ist das Beziehungshandbuch schlechthin. In ihr wird der Weg aufgezeigt, wie jemand, der noch keine Beziehung zu Gott und dem Herrn Jesus hat, sie bekommen kann. Der Herr Jesus sagte damals zu der samaritischen Frau: „Wenn du die Gabe Gottes kenntest …“ (Joh 4,10). Ja, die Gabe Gottes.
Mit Ehrfurcht würde ich den Herrn Jesus das „Beziehungsgeschenk“ Gottes an den Menschen nennen. In der Geschäftswelt wird oft ein Beziehungsgeschenk (oder Werbegeschenk) gegeben, um damit die guten Geschäftsbeziehungen von zwei Parteien zu unterstreichen. So war es mit Gottes „Beziehungsgeschenk“ in Christus nicht. Es gab überhaupt keine Beziehung, die gepflegt werden konnte. Wir hatten die Beziehung zerstört.
Aber Gott wollte eine Beziehung und gab den Herrn Jesus. „Wenn du die Gabe Gottes kenntest und wüsstest, wer es ist, der zu dir spricht: Gib mir zu trinken, so hättest du ihn gebeten, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben.“ Wenn du Gottes „Beziehungsgeschenk“ noch nicht angenommen hast, tu es jetzt. Wenn du Ihn annimmst, hast du keinen Durst mehr nach den Dingen des Lebens, die deinen Durst niemals stillen können. Stattdessen trinkst du von dem Wasser, das Er gibt, von dem lebendigen Wasser. Das wird in dir zu einer „Quelle Wassers werden, das ins ewige Leben quillt“ (Joh 4,14).
Wie beginne ich die Beziehung mit dem Herrn Jesus?
Du kannst das einfach durch ein aufrichtiges Gebet tun: „O Gott, sei mir, dem Sünder, gnädig“ (Lk 18,13). Niemals hat Gott einen Sünder, der mit Reue über seine Sünden zu Ihm kam, abgewiesen. Das wird in der Geschichte des verlorenen Sohnes, die der Herr Jesus in Lukas 15 erzählt, auf einzigartige Weise beschrieben (Lk 15,11–32). Der Junge hatte die Beziehung zu seinem Vater zerstört. Er zog in die Welt. In einem fernen Land lebte er ein zügelloses Leben. Das Vermögen, das er von seinem Vater mitbekommen hatte, vergeudete er mit Huren. Als er alles verbraucht hatte, merkte er, dass das Fest aus war. Viel Geld, viele Freunde. Kein Geld, keine Freunde mehr.
In tiefem Elend landet er schließlich bei den Schweinen. Dort kommt er zu sich selbst. Er denkt an zu Hause, an seinen Vater. Dann beschließt er: „Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und will zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen; mache mich wie einen deiner Tagelöhner.“ Dann steht er auf und geht. Und was liest man dann von seinem Vater? Wirklich ergreifend: „Als er aber noch fern war, sah ihn sein Vater und wurde innerlich bewegt und lief hin und fiel ihm um den Hals und küsste ihn sehr.“ Was für ein Empfang! Was für eine Wiederherstellung der Beziehung! Kann man davon träumen? So ist Gott! Für dich!
Gott kann all deine Sünden vergeben, weil sein Sohn, Jesus Christus, auf dem Kreuz gestorben ist. Durch die Sünde war auch der Tod in die Welt gekommen. Der Lohn der Sünde ist der Tod. Diesen Lohn hat der Herr Jesus empfangen, als Er sich freiwillig kreuzigen ließ. Er starb anstelle all derer, die sich mit aufrichtiger Reue über ihre Sünden an Gott wenden. Wenn du mit der Erkenntnis zu Gott gehst, dass du das Gericht verdient hast, darfst du damit rechnen, dass der Herr Jesus das Gericht über deine Sünden trug. Der Herr Jesus ist auch aus den Toten auferstanden. Er war tot und ist bis in alle Ewigkeit lebendig (Off 1,18).
Die Moral
Wenn die Beziehung zu Gott wiederhergestellt ist, besteht die Möglichkeit, in allen anderen Beziehungen so zu leben, wie Gott es beabsichtigte, als Er sie gab. Das gilt insbesondere für die intimsten Beziehungen, die es gibt, nämlich Ehe und Familie. Solange Menschen nicht aus einer Beziehung zu Gott und dem Herrn Jesus leben, werden die anderen Beziehungen zerbrechen. Dann dreht es sich bei einem Menschen nur um die Befriedigung der eigenen Wünsche. Es verwundert demnach auch nicht, dass in der Gesellschaft im Allgemeinen keine Festigkeit und Dauerhaftigkeit mehr zu finden ist. Nicht umsonst wird die Familie „die Zelle der Gesellschaft“ genannt. Nimm diese Zelle weg, und das innere Band der Gesellschaft zerbricht. Was kann man dagegen tun? Wir werden sehen, was Gott in seinem Wort über die Ehe gesagt hat.