Entstehung des Unterschiedes
Wenn wir die Kapitel 1 und 2 von 1. Mose miteinander vergleichen, fällt auf, dass es in Kapitel 1 vor allem um den Unterschied zwischen Mann und Frau geht, während es in Kapitel 2 mehr um die Übereinstimmungen von Mann und Frau geht. Wörtlich steht in 1. Mose 1,27, dass Gott sie „männlich und weiblich“ schuf. Das heißt, dass Gott den Menschen sowohl in männlicher als auch in weiblicher Ausprägung schuf. Gott hat einen Menschen geschaffen, doch dieser Mensch ist gleichsam eine Zwei-Einheit. Wir können den Unterschied zwischen Mann und Frau, wie ihn die Bibel uns zeigt, nicht genug betonen. Wir leben ja in einer Zeit, in der heftige Versuche unternommen werden, diesen Unterschied von allen Seiten zu verwischen. Es ist vor allem die Emanzipationsbewegung, die sich dafür stark macht.
In 1. Korinther 11 lesen wir von einer Rangordnung, die Gott im Blick auf Mann und Frau eingesetzt hat: „Ich will aber, dass ihr wisst, dass der Christus das Haupt eines jeden Mannes ist, das Haupt der Frau aber der Mann, das Haupt des Christus aber Gott“ (1Kor 11,3). Der Mann ist also das Haupt der Frau. Solch eine Aussage passt nicht zum Emanzipationsbild und -denken, womit wir in zunehmendem Maß konfrontiert werden.
Emanzipationsbestrebungen
Das Emanzipationsstreben geht von der Vorstellung aus, dass die Frau per Definition nicht anders ist. Die Andersartigkeit der Frau darf daher auch nicht länger akzeptiert werden. Sie muss von dem befreit werden, was man ihr immer auferlegt hat. Sie muss sich ihrer Rechte bewusst werden. Sie wurde, so sagt man, immer zu Unrecht auf einer minderwertigen Stufe gehalten. Nun muss allerdings auch gesagt werden, dass die Frau in der Tat oft in einer erniedrigenden Weise behandelt worden ist. In manchen Kulturen ist das noch immer der Fall, doch auch in unseren Ländern gibt es schreckliche Situationen der Ausbeutung von Frauen (oder hat es gegeben). Sie ist als Arbeitstier und Sex-Objekt missbraucht worden und wird es immer noch.
Die Bibel hingegen behandelt die Frau nicht als ein Geschöpf minderer Qualität. Dass Männer so mit Frauen umgegangen sind und manchmal immer noch umgehen, kann nicht bedeuten, dass der Frau jetzt ein Platz eingeräumt wird, den Gott ihr nicht einräumt. Jede Frau, die den ihr von Gott gegebenen Platz einnimmt, wird darin sicher ihre größte Erfüllung finden.
Die Frau als Hilfe
Es ist vor allem der Einfluss der Emanzipationsbewegung, der Frauen veranlasst, ihre Andersartigkeit nicht (länger) zu akzeptieren. Es ist eine Tatsache, dass Frauen im Allgemeinen Mühe damit haben, dass sie anders sind als Männer. Sie haben manchmal große Probleme mit ihrem eigenen Körper und damit, was darin so vor sich geht. Es ist wichtig, dass sowohl die Frau als auch der Mann die Unterschiedlichkeit im Auge behalten. Frauen sind nun einmal in punkto Körperbau anders und erleben viele Dinge auch anders. Das ist nicht langweilig oder unangenehm. Im Gegenteil, es ist eine großartige Ergänzung zur Begrenztheit des Mannes.
Eine Frau ist als Hilfe gegeben. Gott selbst sagt, dass Adam jemand fehlt, und handelt entsprechend, indem Er Eva macht: „... ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht“ (1Mo 2,18). Das bedeutet, dass der Mann eigentlich nicht ohne eine Hilfe auskommt. Eine Hilfe zu sein, ist keine Degradierung der Frau. Von Gott selbst steht mehrfach in der Bibel, dass Er seinem Volk eine Hilfe ist, z. B.: „Unsere Seele wartet auf den HERRN; unsere Hilfe und unser Schild ist er“ (Ps 33,20), und: „Glückselig der, dessen Hilfe der Gott Jakobs ... ist!“ (Ps 146,5). Das ist nichts Geringes. Es wird jedoch in der Welt, in der wir leben, als etwas Minderwertiges, als etwas Negatives dargestellt. Mann und Frau müssen in allem völlig gleich sein!
Angriff auf den Unterschied
Wer den Unterschied zwischen Mann und Frau beachtet, ehrt damit den Eigentümer und Schöpfer dieses Unterschiedes. Der große Widersacher Gottes, der Satan, wird weiterhin versuchen, das Werk des Schöpfers auf diesem Gebiet anzugreifen und zu beschädigen. Er hat mit der Emanzipationsbewegung eine furchtbare Waffe in der Hand. Viele hat er schon für den Unterschied der Geschlechter blind gemacht. Die Unterschiede zwischen Mann und Frau verwischen immer mehr. Es ist manchmal schwer zu erkennen, ob man es mit einem Mann oder einer Frau zu tun hat. Im Streben, im Verhalten, in der Haltung, in der Kleidung und in der Haartracht ist die Erscheinung des Unisex allgemein wahrzunehmen.
In der bereits oben zitierten Stelle 1. Korinther 11 steht sehr deutlich, auf welche Weise Frau und Mann durch ihr Äußeres zeigen können, dass sie innerlich den unterschiedlichen Plätzen, die Gott ihnen in der Schöpfung gegeben hat, Rechnung tragen: „Jeder Mann, der betet oder weissagt, indem er etwas auf dem Haupt hat, entehrt sein Haupt. Jede Frau aber, die betet oder weissagt mit unbedecktem Haupt, entehrt ihr Haupt; denn es ist ein und dasselbe, wie wenn sie geschoren wäre. Denn wenn eine Frau nicht bedeckt ist, so lasse sie sich auch das Haar abschneiden; wenn es aber für eine Frau schändlich ist, dass ihr das Haar abgeschnitten oder sie geschoren werde, so lass sie sich bedecken“ (1Kor 11,4–6). Viele sagen, dass wir es hier mit einer überholten Sache zu tun haben. Man spricht von „zeitgebunden“. Lasst uns jedoch beachten, dass es darum geht, was Gott mit der Schöpfung eingesetzt hat. Das will Er beachtet sehen. Alles kommt auf wackligen Boden zu stehen, wenn die Frau ihre Andersartigkeit nicht (mehr) akzeptiert.
Wertschätzung des Unterschieds
Es ist wichtig, dass eine Frau sich selbst kennenlernt und akzeptiert. Ebenso wichtig ist, dass ein Mann seine Frau kennenlernt und sie so akzeptiert, wie sie ist. Er darf sogar weitergehen, als sie zu kennen und zu akzeptieren. Er muss dahin kommen, sie in ihrer Andersartigkeit wertzuschätzen. Wenn er seine Frau das spüren lässt, wird es ein großer Anreiz für sie sein und ihr keine Schwierigkeiten mehr bereiten, anders als ihr Mann zu sein.
Eine Frau darf verstehen und empfinden, dass sie nicht resigniert zu akzeptieren braucht, dass sie eine Frau ist, sondern dass sie ein einzigartiges Schöpfungswerk des Schöpfers ist. Sie darf das in ihrem ganzen Dasein, in ihrem Betragen und Äußeren zeigen. Es geht also darum, dass Mann und Frau einander kennenlernen. Ein Mann soll seine Frau lieben und ihr Geduld und Verständnis erzeigen. Für eine Frau ist es von Bedeutung, dass sie gute, biblische Gedanken über sich selbst und über ihren Mann entwickelt.
Erkenntnis bezüglich seiner Frau erlangen
Es ist für eine Ehe überaus wichtig, dass der Mann beginnt, seine Frau wertzu-schätzen. Dazu wird er Erkenntnis bezüglich seiner Frau bekommen müssen. In 1. Petrus 3 steht: „Ihr Männer ebenso, wohnt bei ihnen nach Erkenntnis als bei einem schwächeren Gefäß, dem weiblichen, ihnen Ehre gebend als solchen, die auch Miterben der Gnade des Lebens sind, damit eure Gebete nicht verhindert werden“ (1Pet 3,7). Ein Mann kann seiner Frau Ehre erweisen, indem er sein Bestes tut und lernt, sie zu verstehen.
Das ist für einen Mann ein schwerer Brocken. Er kann über alles Mögliche Erkenntnis erlangen. Leider muss man sagen, dass viele Männer ihr Auto und ihre Arbeit besser kennen als ihre Frauen. Es kostet Mühe, Erkenntnis über etwas zu bekommen. Wenn ein Mann sich dafür einsetzt, seine Frau verstehen zu lernen, wird das das Leben für seine Frau sehr viel angenehmer machen, als wenn ihr Mann ihr beständig Vorhaltungen über ihr Betragen und ihre Art und Weise zu reagieren macht. Natürlich ist es ebenfalls so, dass eine Frau lernen muss, ihren Mann zu verstehen. Auch sie muss lernen, was ihren Mann bewegt, wofür er sich interessiert und warum das so ist, so dass sie das teilt und ihn dabei unterstützen kann. Mann und Frau werden sich in diesem Lernprozess immer mehr aufeinander einspielen und eine zunehmend harmonische Einheit bilden.