Einleitung
Eines der ersten Dinge, mit denen sich jemand, der gerade zum Glauben gekommen ist, auseinandersetzen muss, ist der Unterschied, wie Mitchristen mit der Bibel umgehen. Er stößt sofort auf eine Reihe verschiedener Bibelübersetzungen. Und in seinen Gesprächen mit anderen bemerkt er, dass die Bibel auf so viele verschiedene Arten erklärt wird. Die große Vielfalt der Kirchen und Gruppen ist das Ergebnis dieser Unterschiede und ein klarer Beweis dafür. Woher weiß jemand, was er glauben soll?
Ein junger Gläubiger muss und will in seinem Glauben wachsen. Ihm ist klar, dass er dazu Hilfe braucht. Er ist wie der Finanzminister Äthiopiens, der in Jerusalem war und in seinem Wagen auf dem Weg nach Hause ist. Dieser angesehene Mann hat in Jerusalem ein Stück der Bibel gekauft, die Buchrolle des Jesaja. Darin liest er unterwegs. Er liest etwas, das er nicht versteht. In diesem Moment kommt ein Evangelist zu ihm. Der Name des Evangelisten ist Philippus. Er fragt ihn: „Verstehst du auch, was du liest?“ Seine Antwort lautet: „Wie könnte ich denn, wenn mich nicht jemand anleitet?“
Der Minister bittet Philippus, sich zu ihm zu setzen, und liest ihm das Stück vor, das er nicht versteht. Er stellt seine Frage über das, was Jesaja schreibt. Dann lesen wir: „Philippus aber tat seinen Mund auf, und anfangend von dieser Schrift verkündigte er ihm das Evangelium von Jesus.“ Dieser Minister hegt keinerlei Misstrauen gegenüber dem Evangelisten. Sein Herz sehnte sich danach, vom Herrn Jesus zu hören, und genau das ist es, worüber der Evangelist spricht. Mehr über den Verlauf dieses Treffens ist in Apostelgeschichte 8 nachzulesen (Apg 8,26–39).
Wenn das Herz des Neubekehrten nach dem Herrn Jesus ausgerichtet ist , wird Er ihn jemanden treffen lassen, der ihm mehr über die Bibel erzählen kann. Der junge Gläubige wird durch den Heiligen Geist, der in ihm wohnt, davon überzeugt werden, ob er die Wahrheit der Bibel hört oder ob es nur eine Meinung der Menschen ist.
Auf wen sollen wir hören?
Was für den jungen Gläubigen gilt, gilt für alle Gläubigen, ob wir jung oder alt sind. Der Heilige Geist ermöglicht es uns, zwischen wahren Propheten und falschen Propheten zu unterscheiden. Hör einfach auf Johannes: „Geliebte, glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie aus Gott sind; denn viele falsche Propheten sind in die Welt ausgegangen. Hieran erkennt ihr den Geist Gottes: Jeder Geist, der Jesus Christus im Fleisch gekommen bekennt, ist aus Gott; und jeder Geist, der nicht Jesus Christus im Fleisch gekommen bekennt, ist nicht aus Gott“ (1Joh 4,1–3).
Nun gibt es aber nicht nur den Unterschied zwischen falschen Propheten oder Lehrern und wahren Propheten oder Lehrern. Wenn es sich darauf beschränken würde, wäre bald klar, mit wem wir es zu tun haben, obwohl wir auch in diesen Fällen vorsichtig sein sollten, denn wir werden feststellen, dass falsche Lehrer sehr wie echte Lehrer aussehen können. Aber auch zwischen wiedergeborenen Propheten und Lehrern gibt es leider in vielen Dingen einen großen Unterschied in der Sichtweise. Auf wen sollen wir dann hören?
Der Herr Jesus im Zentrum
Der große Prüfstein ist und bleibt Christus. Alles in der Bibel ist mit Ihm verbunden. Wir haben es gerade von Philippus gelesen. Was der Prophet Jesaja geschrieben hat, hat er auf den Herrn Jesus angewandt. Das ist es, was wir mit allem tun sollen, was wir in der Bibel lesen.
Auch der Herr Jesus selbst hat auf die gleiche Weise gehandelt. Wir können dies aus dem Gespräch erkennen, das Er nach seiner Auferstehung mit zwei Wanderern führte. Diese beiden sind auf dem Weg von Jerusalem nach Emmaus. Während sie gehen, gesellt sich der Herr Jesus selbst zu ihnen. Er hört, wie enttäuscht sie sind. Sie fühlen sich in ihrer Erwartung getäuscht, dass der Herr Jesus der Messias ist. Und wie gibt der Herr ihnen wieder Hoffnung? „Und von Mose und von allen Propheten anfangend, erklärte er ihnen in allen Schriften das, was ihn selbst betraf“ (Lk 24,13–27).
Die ungläubigen Juden bekommen keinen anderen Beweis dafür, dass Er der Christus ist. Er weist auch sie auf die Schrift hin: „Ihr erforscht die Schriften, denn ihr meint, in ihnen ewiges Leben zu haben, und sie sind es, die von mir zeugen“ (Joh 5,39) und: „Denn wenn ihr Mose glaubtet, so würdet ihr mir glauben, denn er hat von mir geschrieben“ (Joh 5,46). Es geht um Ihn.
Es gibt noch mehr Beweise: „Diesem geben alle Propheten Zeugnis, dass jeder, der an ihn glaubt, Vergebung der Sünden empfängt durch seinen Namen“ (Apg 10,43). Und: „Denn der Geist der Weissagung ist das Zeugnis Jesu“ (Off 19,10). Es bedeutet, dass sich alles im Buch der Offenbarung um Ihn dreht.
In unserem Glauben aufzuwachsen bedeutet, „in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus“ aufzuwachsen (2Pet 3,18). Das Wissen über Ihn kann nur durch das Lesen und Studieren der Bibel erlangt werden. Dann entdecken wir, dass alle Bücher der Bibel „Fenster zu Christus“ sind.