Einleitung
In diesem Kapitel geht es um Ernährungsvorschriften für alle Israeliten, nicht nur für die Priester. Priester haben mit dem Dienst im Heiligtum zu tun. Der Israelit ist ein Glied des Volkes Gottes im täglichen Leben. In den Versen 44 und 45 wird der Grund für die Ernährungsvorschriften gegeben: die Heiligkeit des HERRN.
Essen ist, etwas zu uns nehmen, was wir uns zu eigen machen, etwas, was wir innerlich verarbeiten, wodurch es ein Teil von uns selbst wird. Einerseits wird von Tieren gesprochen, von denen nicht gegessen werden soll, weil sie moralisch und geistlich Böses darstellen, andererseits werden wir ermuntert, Nahrung zu nehmen, die Heiligkeit und geistliches Leben darstellt. Nahrung gibt uns Energie. In den Bildern der Schrift bestimmt das, was wir essen, die Bildung unseres Handelns. Der Charakter unserer Nahrung wird unser Handeln bestimmen. Wenn wir uns mit Christus ernähren, wird Er in uns sichtbar werden.
Im Christentum ist der buchstäbliche Unterschied zwischen reinen und unreinen Tieren weggenommen. Gott gebietet Petrus, von reinen und unreinen Tieren zu schlachten und zu essen (Apg 10,9–16), obwohl alle Tiere nach dem Gesetz unrein waren. Gott erklärt alle Tiere als rein. Für den Gläubigen gilt es aufzupassen, da er „mit Christus den Elementen der Welt gestorben“ ist (Kol 2,20). Darum soll er sich auch nicht zum Beispiel den Speisevorschriften, die sagen „berühre nicht, koste nicht, betaste nicht“ (Kol 2,21), unterwerfen. Er kann mit dem Apostel Paulus sagen: „Ich weiß und bin überzeugt in [dem] Herrn Jesus, dass nichts an sich selbst unrein ist“ (Röm 14,14).
1 - 8 Wiederkäuen und gespaltene Hufe
1 Und der HERR redete zu Mose und zu Aaron und sprach zu ihnen: 2 Redet zu den Kindern Israel und sprecht: Dies sind die Tiere, die ihr essen dürft von allen Tieren, die auf der Erde sind. 3 Alles, was gespaltene Hufe hat, und zwar ganz gespaltene Hufe, [und was] wiederkäut unter den Tieren, das sollt ihr essen. 4 Nur diese sollt ihr nicht essen von den wiederkäuenden [Tieren] und von denen, die gespaltene Hufe haben: das Kamel, denn es käut wieder, aber es hat keine gespaltenen Hufe: Unrein soll es euch sein; 5 und den Klippdachs, denn er käut wieder, aber er hat keine gespaltenen Hufe: Unrein soll er euch sein; 6 und den Hasen, denn er käut wieder, aber er hat keine gespaltenen Hufe: Unrein soll er euch sein; 7 und das Schwein, denn es hat gespaltene Hufe, und zwar ganz gespaltene Hufe, aber es käut nicht wieder: Unrein soll es euch sein. 8 Von ihrem Fleisch sollt ihr nicht essen und ihr Aas nicht anrühren: Unrein sollen sie euch sein.
Von den Landtieren wird nicht gesagt, dass sie ein Gräuel waren, wie später bei den kriechenden Tieren. Letztere sind wirklich mit der Erde verhaftet. Das ist bei den normalen Landtieren nicht der Fall. Wohl macht Gott da einen Unterschied zwischen solchen, die gegessen werden durften, und solchen, die nicht gegessen werden durften. Er gibt das positive Kennzeichen der reinen Tiere an: Sie müssen wiederkäuen und ganz gespaltene Hufe haben.
Diese Kennzeichen der reinen Tiere gehören zusammen. Beides musste gefunden werden. Die geistliche Anwendung für das Wiederkäuen ist, dass wir das, was wir geistlich zu uns nehmen – z. B. wenn wir etwas lesen – wir das überdenken und dem Gelesenen Zeit geben, auf uns einzuwirken. Wenn wir die Bibel lesen oder etwas über die Bibel lesen, sollen wir das nicht flüchtig tun, auch nicht schnell und viel, sondern ruhig und besonnen, und danach das Gelesene überdenken und erwägen.
Aber tiefgehendes Bibelstudium ist nicht genug. Von dem, was wir uns durch Essen und Wiederkäuen zu eigen gemacht haben, will Gott in unserem Wandel sehen, dass es zu seiner Ehre ist. Die ganz gespaltenen Hufe geben dem Wandel Stabilität. Standfestigkeit und Unwandelbarkeit, das sind die Kennzeichen, die der Herr von Christen erwartet, um Ihm zu dienen, bis Er kommt (1Kor 15,58). Es geht um die „Erkenntnis [der] Wahrheit, die nach [der] Gottseligkeit ist“ (Tit 1,1b). Das ist die Wahrheit, die in einem gottesfürchtigen Wandel sichtbar wird.
Es kann jemand wie ein Schwein sein. Er kann die Nahrung hineinschlingen und dennoch wie ein Christ leben wollen. Es kann jemand wie ein Kamel sein. Er kann viel hineinpacken und es wiederkäuen, aber verbunden mit einer Praxis, die dazu im Gegensatz steht. Man sieht nichts von einem praktischen Christentum. Wie kann eine Praxis vorhanden sein, wenn keine Unterweisung genossen worden ist, wenn man die Grundsätze des Wortes Gottes nicht kennt? Aber wenn Kenntnis nicht zu einer entsprechenden Praxis führt, ist das auch nicht gut. Beides ist nötig.
9 - 12 Flossen und Schuppen
9 Dies dürft ihr essen von allem, was im Wasser ist: Alles, was Flossen und Schuppen hat im Wasser, in den Meeren und in den Flüssen, das dürft ihr essen; 10 aber alles, was keine Flossen und Schuppen hat in den Meeren und in den Flüssen, von allem Gewimmel des Wassers und von jedem lebendigen Wesen, das im Wasser ist, sie sollen euch ein Gräuel sein; 11 ja, ein Gräuel sollen sie euch sein: Von ihrem Fleisch sollt ihr nicht essen, und ihr Aas sollt ihr verabscheuen. 12 Alles, was keine Flossen und Schuppen hat im Wasser, soll euch ein Gräuel sein.
Es betrifft alle Wassertiere in allen Gewässern. Meere sprechen in der Schrift meist von schwierigen Situationen, Prüfungen, durch welche sich Gläubige den Weg bahnen müssen. In den Fischarten, die gegessen werden durften, sehen wir die Kennzeichen, die einem Gläubigen helfen, hindurchzukommen. Flossen geben Kraft, gegen den Strom zu schwimmen und die Richtung einzuhalten, Schuppen schützen gegen verkehrte Einflüsse in der Umgebung.
13 - 23 Geflügel
13 Und diese sollt ihr verabscheuen von den Vögeln; sie sollen nicht gegessen werden, ein Gräuel sind sie: den Adler und den Beinbrecher und den Seeadler 14 und den Falken und die Weihe nach ihrer Art, 15 alle Raben nach ihrer Art 16 und die Straußhenne und den Straußhahn und die Seemöwe und den Habicht nach seiner Art 17 und die Eule und den Sturzpelikan und die Rohrdommel 18 und das Purpurhuhn und den Pelikan und den Aasgeier 19 und den Storch und den Fischreiher nach seiner Art und den Wiedehopf und die Fledermaus. 20 Alles geflügelte Gewimmel, das auf Vieren geht, soll euch ein Gräuel sein. 21 Nur dieses dürft ihr essen von allem geflügelten Gewimmel, das auf Vieren geht: was Schenkel hat oberhalb seiner Füße, um damit auf der Erde zu hüpfen. 22 Diese dürft ihr von ihnen essen: den Arbeh nach seiner Art und den Solham nach seiner Art und den Chargol nach seiner Art und den Chagab nach seiner Art. 23 Aber alles geflügelte Gewimmel, das vier Füße hat, soll euch ein Gräuel sein.
Von den Vögeln und Tieren mit Flügeln wird kein einziges reines Tier genannt, obschon es welche gab (1Mo 8,20). So durfte eine Taube als Opfer für Gott dienen (3Mo 1,14). Vögel sprechen im Allgemeinen von Bewohnern des Luftraums. Es wird über „die Vögel des Himmels“ gesprochen. Meist geschieht das im negativen Sinn (Mt 13,4.32; Off 18,2). Sie stellen dämonische Einflüsse vor, die sich in himmlischen Sphären bewegen.
Im geistlichen Sinn handelt es sich um Geister mit einem nicht-irdischen Charakter, die sich auf dem christlichen Erbe zu Hause fühlen, aber unrein sind. Viele dämonische Einflüsse sind in die Christenheit in Form falscher Lehren eingedrungen.
Sie sind wie Raubvögel (Adler, Geier), die durch den Tod anderer leben. Sie rauben Gott die Ehre und nehmen sie für sich selbst in Anspruch. Das Essen solcher Vögel bedeutet, sich in bösen Werken gebrauchen zu lassen.
Die einzige Ausnahme in dieser langen Reihe des unreinen Geflügels sind einige Arten der Heuschrecken (Verse 22.23). Sie haben außer ihren vier Beinen noch zwei Sprungbeine. Damit können sie sich von der Erde erheben. Diese durften gegessen werden. Sie bildeten die Nahrung von Johannes dem Täufer.
Das für einen Gräuel halten, was Gott verboten hat zu essen, bedeutet für uns in der Praxis: „Verabscheut das Böse“ (Röm 12,9).
24 - 28 Berührung, die verunreinigt
24 Und durch diese werdet ihr euch verunreinigen; jeder, der ihr Aas anrührt, wird unrein sein bis zum Abend; 25 und jeder, der von ihrem Aas trägt, soll seine Kleider waschen und wird unrein sein bis zum Abend. 26 Jedes Tier, das gespaltene Hufe, aber nicht ganz gespaltene Hufe hat und nicht wiederkäut: Unrein sollen sie euch sein; jeder, der sie anrührt, wird unrein sein. 27 Und alles, was auf seinen Tatzen geht, unter allen Tieren, die auf Vieren gehen, sie sollen euch unrein sein; jeder, der ihr Aas anrührt, wird unrein sein bis zum Abend. 28 Und wer ihr Aas trägt, soll seine Kleider waschen und wird unrein sein bis zum Abend; sie sollen euch unrein sein.
Nicht nur das Essen unreiner Tiere war verboten, auch das Berühren von ihrem Aas verunreinigte. Berühren geht nicht so weit wie Essen, aber es brachte doch eine falsche Wirkung hervor. Die Unreinheit dauerte bis zum Abend. Die Kleider mussten gereinigt werden. Wir werden unrein durch das, was wir sehen und hören, ohne uns dafür zu öffnen (essen). Und doch kann unser Benehmen, selbst unbewusst, dadurch beeinflusst werden. Durch das Lesen des Wortes Gottes wird das korrigiert.
29 - 31 Unreines Gewimmel
29 Und diese sollen euch unrein sein unter dem Gewimmel, das auf der Erde wimmelt: der Maulwurf und die Maus und die Eidechse nach ihrer Art 30 und die Anaka und der Koach und der Letaah und der Chomet und das Chamäleon. 31 Diese sollen euch unrein sein unter allem Gewimmel; jeder, der sie anrührt, wenn sie tot sind, wird unrein sein bis zum Abend.
Das Gewimmel sind Tiere, die sich nicht von der Erde erheben, sondern eine Einheit mit ihr bilden. Es sind Lebensformen, die in vielem der der Schlange gleichen, einem Bild vom Satan (1Mo 3,1.14). Es zeigt uns ein Wohlfühlen auf der Erde. Im Buch der Offenbarung wird mehrfach von solchen gesprochen, die „auf der Erde wohnen“ (Off 3,10; 6,10; 8,13; 11,10; 13,8.14; 14,6; 17,8), womit Menschen gemeint sind, deren Zuhause die Erde ist, und die dort ihren ureigenen Aufenthaltsort sehen. Sie fühlen sich dort zu Hause und tun alles, um es so zu behalten.
Das Essen solcher Tiere bedeutet für uns das Beschäftigen mit irdischen Dingen auf eine Weise, dass wir ihnen nachjagen, sie suchen. Paulus warnt: „Sinnt auf das, was droben ist, nicht auf das, was auf der Erde ist“ (Kol 3,2). Von denen, über die er trauert, dass sie „die Feinde des Kreuzes des Christus“ sind, muss er sagen, dass sie „auf das Irdische sinnen“ (Phil 3,18.19). Wir können so in unseren irdischen Beschäftigungen aufgehen, dass sie unser Leben werden. Dann werden wir gleichförmig den Menschen dieser Welt. Dieses Streben macht uns zu Erdenbewohnern, obwohl wir zum Himmel gehören und bekennen, Himmelsbürger zu sein.
Von jedem dieser Tiere können wir Lektionen lernen. Nicht, dass es bei jedem dieser Tiere einfach ist, die Lektion zu erkennen, die uns dadurch gelehrt wird, aber sie werden nicht umsonst genannt. Die Lektion des Maulwurfs ist klar. Er lebt unter der Erde, ausgeschlossen vom Tageslicht. Er lehrt uns, dass wir keine verborgenen, hinterhältigen Dingen tun sollen, die das Tageslicht nicht vertragen können. Dass der Maulwurf nicht auf unserer „geistlichen Speisekarte“ steht, sagt Paulus so: „Sondern wir haben den geheimen [Dingen] der Scham entsagt“ (2Kor 4,2a) und an einer anderen Stelle: „Und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis, …; denn das, was heimlich von ihnen geschieht, ist schändlich auch nur zu sagen (Eph 5,11.12).
Eine offensichtliche Lektion sehen wir auch in dem Chamäleon (Vers 30). In unserer Alltagssprache wird das Tier manchmal genannt und wir alle wissen, für welche Art von Personen es steht, für die der Spruch gilt: sich wie ein Chamäleon verhalten. Es ist jemand, der sich an jede Situation anpassen kann und bei allem mitreden kann; der wie das Chamäleon seine Farbe verändern kann, um sich seiner Umgebung anzupassen. Es ist einfach, uns darin zu erkennen, wenn wir uns unter Gläubigen bewegen und uns benehmen, wie es sich gehört, und sind wir in der Welt, dann wissen wir auch mit ihr „gut Freund“ zu sein.
32 - 40 Totes zu berühren macht unrein
32 Und alles, worauf eins von ihnen fällt, wenn sie tot sind, wird unrein sein: Jedes Holzgerät oder Kleid oder Fell oder [jeder] Sack, jedes Gerät, womit eine Arbeit verrichtet wird, es soll ins Wasser getan werden und wird unrein sein bis zum Abend; dann wird es rein sein. 33 Und jedes irdene Gefäß, in das eins von ihnen hineinfällt: Alles, was darin ist, wird unrein sein, und es selbst sollt ihr zerbrechen. 34 Alle Speise, die gegessen wird, auf die [solches] Wasser kommt, wird unrein sein; und alles Getränk, das getrunken wird, wird unrein sein in jedem [solchen] Gefäß. 35 Und alles, worauf von ihrem Aas fällt, wird unrein sein; Ofen und Herd sollen niedergerissen werden, sie sind unrein, und unrein sollen sie euch sein. 36 Doch Quelle und Zisterne, Wasserbehälter, werden rein sein; wer aber das Aas darin berührt, wird unrein sein. 37 Und wenn von ihrem Aas auf irgendwelchen Samen [zur] Aussaat fällt, der gesät wird, so ist er rein. 38 Wenn aber Wasser auf den Samen getan wurde, und es fällt von ihrem Aas darauf, so soll er euch unrein sein. 39 Und wenn eins von dem Vieh stirbt, das euch zur Nahrung dient: Wer dessen Aas anrührt, wird unrein sein bis zum Abend. 40 Und wer von dessen Aas isst, soll seine Kleider waschen und wird unrein sein bis zum Abend; und wer dessen Aas trägt, soll seine Kleider waschen und wird unrein sein bis zum Abend.
Ein „Gefäß“ stellt eine Person dar (Apg 9,15; 1Thes 4,4), ein „Kleid“ stellt unser Verhalten vor, ein „Fell oder ein Sack“ sind Mittel, um etwas darin aufzubewahren. „Jedes Gerät, womit eine Arbeit verrichtet wird“, ist etwas, was dazu dient, das Leben als Glied des Volkes Gottes zu leben. Ist etwas davon unrein geworden, da es dem irdischen Leben und nicht Gott dient, dann soll es ins Wasser gelegt werden, das bedeutet, es dem „Wasserbad“ des Wortes Gottes auszusetzen. Dann wird es wieder rein und brauchbar für den Meister. Irdene Gefäße müssen zerbrochen werden. Ein irdenes Gefäß ist das, was wir von Natur sind (2Kor 4,7).
Wasser, in das Unreines gekommen ist, ist unrein und verunreinigt den, der damit in Berührung kommt (Verse 34.35). Wenn das Wort Gottes durch unsere Gedanken seiner wahren Bedeutung beraubt wird, wenn wir ihm eigene Auslegung geben und diese auch weitergeben, so werden auch die, welche es hören, unrein.
Lebendiges Wasser kann nicht unrein werden (Vers 36). Das Wort Gottes, lebendig gemacht durch die Kraft des Geistes, erfährt keine Verunreinigung. Wenn wir lebendige Brunnen sind, werden Verunreinigungen auf uns keinen Zugriff haben. „Ströme lebendigen Wassers“ werden aus „unserem Inneren fließen“ (Joh 7,38), wenn wir in enger Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus leben, uns „mit seinem Fleisch nähren“ und „sein Blut trinken“ (Joh 6,54–56).
Im Samen ist auch die Lebenskraft (Vers 37). Dieses Leben offenbart sich, indem es in den Tod geht. Es ist ein Bild von dem Herrn Jesus, der durch den Tod gegangen ist und dadurch „Leben und Unverweslichkeit ans Licht gebracht hat“ (2Tim 1,10; vgl. Joh 12,24). Das Leben in Ihm überwindet den Tod.
41 - 43 Abscheulichkeit kriechender Tiere
41 Und alles Gewimmel, das auf der Erde wimmelt, ist ein Gräuel; es soll nicht gegessen werden. 42 Alles, was auf dem Bauch kriecht, und alles, was auf Vieren geht, bis zu allem Vielfüßigen von allem Gewimmel, das auf der Erde wimmelt: Ihr sollt sie nicht essen, denn sie sind ein Gräuel. 43 Macht euch selbst nicht zum Gräuel durch alles kriechende Gewimmel, und verunreinigt euch nicht durch sie, so dass ihr dadurch unrein werdet.
Alle kriechenden Tiere durften nicht gegessen werden. Diese Verse beschreiben nicht nur das Verbot, sondern der HERR lässt auch einige Male seinen Abscheu darüber erkennen. Diese Tiere sind „ein Gräuel“ (Verse 41.42). Sehr deutlich sagt Er, dass jeder, der eines dieser Tiere zu sich nimmt, sich selbst „zum Gräuel“ macht (Vers 43). Dies unterstreicht, wie weit wir der Nahrung, die wir essen, ähnlich werden. In den kriechenden Tiere sehen wir nicht nur ein Bild der irdischen Dinge, sondern auch der Motive dahinter. Sie stellen den niedrigen Instinkt des in Sünde gefallenen Menschen unter dem Einfluss des Teufels vor.
44 - 45 Begründung für das Verbot, Gewimmel zu essen
44 Denn ich bin der HERR, euer Gott; so heiligt euch und seid heilig, denn ich bin heilig. Und ihr sollt euch selbst nicht verunreinigen durch alles Gewimmel, das sich auf der Erde regt. 45 Denn ich bin der HERR, der euch aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat, um euer Gott zu sein: So seid heilig, denn ich bin heilig.
Hier wird die Begründung für diese Gesetze gegeben. Die geistlichen Lektionen, die sie beinhalten, müssen wir mit der Tatsache verbinden, dass wir Kinder Gottes sind. Weil Er heilig ist, müssen auch wir heilig sein (1Pet 1,15.16). Es geht um eine himmlische Heiligkeit, die vollkommen in dem Herrn Jesus auf der Erde zu finden war. Wir müssen uns bewusst sein, dass wir verantwortlich sind, darauf zu achten, welche geistliche Nahrung wir zu uns nehmen, weil das, was wir „essen“, unser Verhalten bildet. Wir müssen uns bei dem, was wir „essen“, fragen: Werden wir dadurch mehr dem Herrn Jesus gleichen oder mehr der Welt?
46 - 47 Zweck der Essgebote
46 Das ist das Gesetz vom Vieh und von den Vögeln und von jedem lebendigen Wesen, das sich im Wasser regt, und von jedem Wesen, das auf der Erde wimmelt; 47 um zu unterscheiden zwischen dem Unreinen und dem Reinen, und zwischen den Tieren, die gegessen werden, und den Tieren, die nicht gegessen werden sollen.
Die Gesetze geben die Gesetzmäßigkeit an, wie unser Handeln von dem geformt wird, was wir essen. Gott bestimmt die Nahrung. Diese Nahrung ermöglicht es uns, rein und unrein zu unterscheiden. Wir haben stets zu bedenken, dass das, was wir zu uns nehmen, in uns wirkt und unser Verhalten beeinflusst, in der Welt und gegenüber unseren Mitgläubigen.
Unreine Nahrung finden wir in aller Art von Lektüre, die in unsere Häuser kommen, oder aller Art von Programmen, die wir hören oder sehen. Uns damit zu nähren, formiert oder deformiert unser Handeln als Gläubige. Nehmen wir es nicht so genau mit dem, was unseren Geist beeinflusst, wird in unserer Praxis das Unterscheidungsvermögen bezüglich rein und unrein unklar sein. Wir verschieben dann unser Benehmen unbemerkt (für uns wohl unbemerkt, aber andere nehmen es wahr) stets mehr in Richtung dieser Welt.