1 - 4 Das Geheimnis des Christus
1 Deshalb ich, Paulus, der Gefangene Christi Jesu für euch, die Nationen – 2 (wenn ihr nämlich gehört habt von der Verwaltung der Gnade Gottes, die mir in Bezug auf euch gegeben ist, 3 dass mir durch Offenbarung das Geheimnis kundgetan worden ist – wie ich es zuvor in kurzem beschrieben habe, 4 woran ihr beim Lesen mein Verständnis in dem Geheimnis des Christus wahrnehmen könnt –,
V1. Kapitel 3 ist eigentlich eine Art Einfügung. Wenn du Vers 1 dieses Kapitels mit dem ersten Vers von Kapitel 4 vergleichst (Eph 4,1), wird das deutlich. Nachdem Paulus in Kapitel 1 über die Ratschlüsse Gottes geschrieben hat und in Kapitel 2 über die Weise, wie Gott uns daran Anteil gegeben hat, könnte man erwarten, dass er uns nun erzählt, was das alles für unsere Praxis, für unseren Wandel, bedeutet. Es ist so, als wollte er in Kapitel 3 auch damit beginnen. Doch das geschieht erst in Kapitel 4. Dort beginnt er mit denselben Worten, mit denen er Kapitel 3 begonnen hatte, und dann folgen die Ermahnungen, die zu den Belehrungen gehören, die er in Kapitel 2 gegeben hatte. Doch der Heilige Geist leitet ihn dazu, zuvor noch Kapitel 3 zu schreiben. Warum? Um damit darzulegen, dass ihm, Paulus, der besondere Dienst anvertraut war, das „Geheimnis des Christus“ (Vers 4) bekannt zu machen. Dieses Geheimnis war nicht seine eigene Erfindung, sondern war ihm von Gott offenbart worden (Vers 3). In diesem Geheimnis geht es darum, dass Jude und Heide zusammen die Gemeinde bilden und als ein Leib mit Christus verbunden sind. Der Unterschied zwischen dem Juden und dem Heiden war verschwunden.
Paulus beginnt mit „... ich, Paulus“ und unterstreicht damit das absolut Einmalige, das nur ihm offenbart worden ist als dem ersten Menschen, dem Gott darüber Mitteilungen gemacht hat. Das unterstreicht auch die apostolische Autorität, mit der er diese Offenbarung jetzt weitergibt. Was Paulus lehrte, stand in völligem Gegensatz zu dem, was die Juden im Alten Testament lasen. Dort ist nichts von den Dingen zu finden, die wir in den Kapiteln 1 und 2 gesehen haben. Das Predigen dieser Wahrheit hatte aus ihm einen Gefangenen gemacht. Deshalb schrieb er, dass er ein Gefangener war „für euch, die Nationen“.
Als er in Apostelgeschichte 22 darüber sprach, dass Gott wollte, dass er zu den Heiden ging, wurden die Juden wütend und wollten ihn töten (Apg 22,17–24). Das geschah zwar nicht, doch der gesamte Bericht (in Apostelgeschichte 23–28 zu lesen) endet damit, dass er in Rom gefangen sitzt. Er betrachtet sich jedoch nicht als ein Gefangener des Kaisers von Rom, sondern als „der Gefangene Christi Jesu“. Darin liegt die Lektion, dass, was immer auch in unserem Leben geschieht, wir alles in Verbindung mit dem Herrn Jesus sehen dürfen. Das wird uns vor Verbitterung bewahren. Dann überwinden wir auch Enttäuschungen. Paulus hätte darüber trauern können, dass er nun nicht mehr aktiv für seinen Herrn beschäftigt sein konnte. Doch was siehst du? Gerade in seiner Gefangenschaft schreibt er einige Briefe, die wir in der Bibel haben. Der Brief an die Epheser ist einer davon.
V2. Paulus war drei Jahre in Ephesus gewesen (Apg 20,31). In dieser Zeit waren sie mit der Verwaltung bekannt geworden, die Paulus anvertraut war. Von dem Wort, das hier für „Verwaltung“ gebraucht wird, ist das uns bekannte Wort Ökonom (wörtlich: Hausverwalter) abgeleitet. Ein Beispiel dafür ist Joseph, der Verwalter im „Haus des Potiphar“ war und dem alle Personen und Güter anvertraut waren. Diese Tatsache schließt an das vorige Kapitel an, wo vom Haus Gottes die Rede war. Gott hat Paulus die Güter dieses Hauses, die wunderbaren Wahrheiten dieses Hauses, anvertraut. Er durfte im Haus Gottes denen, die die Hausgenossen waren, die Güter dieses Hauses in ihrer Herrlichkeit vorstellen. Paulus war davon tief beeindruckt. Sein gewaltiger Dienst machte ihn jedoch nicht hochmütig. Er weist darauf hin, dass dieser Dienst, der ihm für die Gemeinde gegeben war, aus der „Gnade Gottes“ hervorfloss. Doch auch der gesamte Inhalt dessen, was ihm anvertraut war, bestand aus dieser Gnade. Es ist gut, dass du dir stets dessen bewusst bist, wenn du etwas für den Herrn tun darfst. Du darfst es tun, weil du seine Gnade kennst; diese Gnade ist zugleich das, was du in deinem Dienst an andere weitergibst.
V3. Was Paulus von Gott offenbart war, war im Alten Testament noch verborgen. Zwei Missverständnisse sind in Verbindung mit diesem Geheimnis möglich. Das erste ist die Unterstellung, dass es doch in den Schriften des Alten Testaments verborgen vorhanden war und dass nun Paulus durch den Heiligen Geist gezeigt wurde, wo er es finden konnte. Doch so ist das nicht. Es war nichts, was im Alten Testament versteckt war.
Geheimnis bedeutet hier wörtlich „Mysterium“. Es war dem größten Propheten unbekannt. Er hätte es auch niemals entdecken können. Das zweite Missverständnis ist die Unterstellung, dass es auch für uns noch immer ein Geheimnis ist. Doch dann gehen wir an seiner Offenbarung vorbei. Manchmal dient es auch als Entschuldigung, damit man sich nicht zu sehr darein zu vertiefen braucht, denn man kann es doch nicht begreifen: Es ist ein Geheimnis. Manchmal beruft man sich dann auf 1. Korinther 2,9, während dann der folgende Vers bequemlichkeitshalber vergessen wird (1Kor 2,9.10). Doch es ist wirklich so, dass es einerseits von Ewigkeit her in Gott verborgen war (Vers 9) und andererseits nun kundgetan ist, zuerst Paulus und danach durch ihn dir und mir und jedem Glied der Gemeinde! Das hatte Paulus „zuvor in kurzem beschrieben“. Damit meint er das, was er in den vorigen Kapiteln weitergegeben hat.
V4. Er legt das, was er soeben gesagt hat, den Lesern zur Beurteilung vor. Sie konnten dadurch feststellen, dass er über Dinge schrieb, die er kannte. Es klingt einfach, doch du kannst dir erst ein Urteil über das bilden, was Paulus schreibt, wenn du liest, was er schreibt. So sagt er das den Ephesern (und auch uns). Lesen bedeutet mehr, als nur Buchstaben zu sehen. Lesen bedeutet, die Botschaft in dich aufzunehmen, zu verstehen suchen, was der Schreiber sagt. In diesem Fall ist eine gute geistliche Gesinnung absolute Voraussetzung. Beachte: nicht eine intellektuelle Fähigkeit, sondern ein Herz, das danach verlangt, das Geheimnis in sich aufzunehmen (Eph 1,17.18). Es geht um nichts weniger als um das „Geheimnis des Christus“. Vielleicht hast du erwartet, dass er nun über das „Geheimnis der Gemeinde“ sprechen würde, denn das ist hier das Thema. Es geht ja um den besonderen Charakter der Gemeinde, in der Jude und Heide einsgemacht sind. Doch das geschieht nicht, sondern Paulus schreibt über das „Geheimnis des Christus“, wie es wörtlich heißt. Wenn in der Bibel der Artikel „der“ vor „Christus“ steht (was in manchen Übersetzungen nicht zu finden ist), weist das in vielen Fällen auf Christus in Verbindung mit seiner Gemeinde hin.
Dasselbe siehst du in 1. Korinther 12. Dort könnte man am Ende des 12. Verses auch erwarten: „so auch die Gemeinde“, doch es heißt dort: „so auch der Christus“ (1Kor 12,12). Diese Besonderheit zeigt uns gerade den Kern des Geheimnisses. Es bedeutet nicht nur, dass die Gläubigen aus Juden und Heiden miteinander verbunden sind, sondern dass sie zu einem Leib gemacht sind, das ist ein Mensch mit einem Haupt. Es geht hier um die Einheit zwischen dem Haupt im Himmel und den Gliedern auf der Erde. Gott hat die Absicht gehabt, uns miteinander zu verbinden, doch vor allem uns gemeinsam mit dem Haupt zu verbinden. Es war seine Absicht, Christus einen Leib zu geben. In Kapitel 5 sehen wir in einem anderen Bild, was dieses Geheimnis ist: „Dieses Geheimnis ist groß, ich sage es aber in Bezug auf Christus und auf die Versammlung“ (Eph 5,32). Wenn also von „dem Christus“ die Rede ist, will Gott allen Nachdruck auf Ihn legen. Damit stimmen du und ich von Herzen ein! Es geht um Ihn.
Lies noch einmal Epheser 3,1–4.
Was bedeutet die „Verwaltung“ des Paulus, und was ist „das Geheimnis“?
5 - 7 Miterben, Miteinverleibte, Mitteilhaber
5 das in anderen Geschlechtern den Söhnen der Menschen nicht kundgetan worden ist, wie es jetzt offenbart worden ist seinen heiligen Aposteln und Propheten im Geist: 6 dass die [aus den] Nationen Miterben seien und Miteinverleibte und Mitteilhaber der Verheißung in Christus Jesus durch das Evangelium, 7 dessen Diener ich geworden bin nach der Gabe der Gnade Gottes, die mir gegeben ist nach der Wirksamkeit seiner Kraft.
V5. Das Geheimnis der Gemeinde wurde im Alten Testament nicht enthüllt. Es war nicht nur dem Volk Israel unbekannt, sondern auch allen anderen „Söhnen der Menschen“. So bevorrechtigt Israel auch war in Bezug auf alles, was Gott ihnen von sich kundgetan hatte – die Gemeinde war ihnen unbekannt. Keinem einzigen Menschen, ob Jude oder Heide, hatte Gott etwas davon mitgeteilt. Es war wirklich ein Geheimnis. Doch dieses Geheimnis ist nun allen „Heiligen und Treuen in Christus Jesus“ offenbart (Eph 1,1). Für alle Ungläubigen in dieser Welt ist es immer noch ein Geheimnis, und leider auch für alle Gläubigen, die nicht an diesen Dingen interessiert sind. Dieses Desinteresse kann Gleichgültigkeit als Ursache haben oder auch ein falsches Verständnis der Stellung des Gläubigen auf der Erde. Wer meint, der größte Auftrag für den Christen liege in der „Weltverbesserung“, bleibt hinter dem wahren Leben des Christen zurück: auf der Erde zu zeigen, dass alle seine Interessen im Himmel sind, weil Christus dort ist, mit dem er einsgemacht ist.
Es gibt noch etwas Wichtiges in Verbindung mit der Tatsache, dass die Gemeinde im Alten Testament nicht bekannt gemacht war, nämlich dass es nicht so etwas gibt wie eine „Gemeinde von Adam an“. Gott hat damals über die Gemeinde geschwiegen. In Matthäus 16 bricht der Herr Jesus dieses Stillschweigen, wenn Er sagt: „... auf diesen Felsen werde ich meine Versammlung bauen“ (Mt 16,18). Das ist das erste Mal, dass über dieses Geheimnis gesprochen wird. Und der Herr Jesus gebraucht die Zukunftsform: „werde ... bauen“. Um seine Gemeinde bauen zu können, musste Er in den Tod gehen, auferstehen, zum Himmel gehen und von dort den Heiligen Geist senden. Durch die Ausgießung des Heiligen Geistes, ein Ereignis, das in Apostelgeschichte 2 beschrieben wird (Apg 2,1–4), ist die Gemeinde „zu einem Leib getauft worden“ (1Kor 12,13). Solche, die bei diesem Ereignis anwesend waren, waren sich nicht bewusst, dass damit die Gemeinde entstanden war.
Was die Gemeinde ist, wie Gott sie immer in Gedanken gehabt hat, und die Weise, wie Er seine Gedanken über sie ausführt, hat Er Paulus offenbart. Nur in den Briefen des Paulus wirst du solche Belehrungen über die Gemeinde finden. Er ist dazu besonders ausgesondert, einer dieser „heiligen Apostel“ Jesu Christi.
V6. In diesem Vers wird beschrieben, was das Geheimnis in sich schließt. Drei Wörter werden gebraucht, die alle nicht im Alten Testament zu finden sind und die alle mit „Mit“ beginnen. Es geht um dieses völlig Neue: dass die Nationen zusammen mit (das bedeutet hier „mit“) den Juden (a) Erben, (b) ein Leib und (c) Teilhaber der Verheißung in Christus Jesus geworden sind. In gewisser Hinsicht ist auch im Alten Testament den Nationen Segen verheißen, doch allein durch Israel, wobei das Volk ein abgesondertes Volk blieb. Auch in Zukunft, im Tausendjährigen Friedensreich, wenn alle von Gott verheißenen Segnungen Tatsache sein werden, sowohl für Israel als auch für die Nationen, wird Israel ein besonderes Volk bleiben. Dass die Nationen Miterben und Glieder ein und desselben Leibes wären, wobei jeder Unterschied zwischen Juden und Nationen aufgehoben wäre, das war verborgen bis zu dem Augenblick, als Gott es Paulus offenbarte.
Wieso geht das Geheimnis der Gemeinde nun über das hinaus, was Israel gegeben ist? Erstens dadurch, dass Gläubige aus Juden und Heiden zusammen als „Miterben“ mit dem verbunden sind, der über alles regieren wird, „was in den Himmeln und ... auf der Erde ist“ (Eph 1,10). Dieses erstaunliche Erbteil geht weit über das hinaus, was Israel, als gesondertes Volk, in Zukunft besitzen wird. Man kann zwar gemeinsam mit jemand erben, doch keine nähere Beziehung zu ihm haben. Doch der gläubige Jude und der gläubige Heide sind nicht mehr voneinander getrennt. Mit dem Wort „Miteinverleibte“ wird ein Band bezeichnet, das nicht auf innigere Weise beschrieben werden kann. Das bedeutet, dass die Gläubigen aus den Völkern nun zusammen mit den Gläubigen aus den Juden zu demselben Leib gehören: Sie bilden zusammen einen Leib. Dieses zweite „mit“ geht weiter als das erste. Konnte der Jude sich unter dem gemeinsamen Besitz noch etwas vorstellen, so geht die Tatsache, zusammen mit den Heiden einen Leib zu bilden, völlig über sein Vorstellungsvermögen hinaus. Das dritte „mit“ bezieht sich darauf, dass Jude und Heide zusammen Anteil an „der Verheißung in Christus Jesus“ bekommen haben.
Die Frage ist, um welche Verheißung es hier geht. Es geht nicht um irgendeine Verheißung, die Gott im Alten Testament gegeben hat. Unter Berücksichtigung dessen, was wir in Vers 5 entdeckt haben, geht es um eine Verheißung, die früher in Gott verborgen war. Aber gibt man eine Verheißung nicht jemand? Ja, das ist so, doch ich denke, dass Titus 1 uns bei der Beantwortung der Frage hilft. Dort liest du über das ewige Leben, das „Gott, der nicht lügen kann, verheißen hat vor ewigen Zeiten“ (Tit 1,2). Als es noch keinen Menschen gab, hat Gott bereits eine Verheißung gegeben. Doch wem? Es kann hier um nichts anderes gehen als um die Verheißung, die der Vater seinem Sohn gab, dem ewigen Sohn. Diese Verheißung ist das ewige Leben. Obwohl es in Titus 1 nicht um Christus und die Gemeinde geht, sondern um das, was Gott jedem einzelnen Gläubigen zugesagt hat, ist der Charakter der Verheißung doch auf die Gemeinde anwendbar.
Die Einlösung dieser Verheißung konnte erst geschehen, nachdem der Herr Jesus auf die Erde gekommen war und das Werk vollbracht hatte, das der Vater Ihm zu tun gegeben hatte (Joh 17,1–4). Erst danach konnte Gott die „Verheißung des Lebens, das in Christus Jesus ist“, einlösen, indem Er dieses Leben allen gab, die mit Ihm verbunden sind. Das ewige Leben ist das Teil eines jeden, der zur Gemeinde gehört. Durch dieses dritte „mit“ sind wir in der Lage, die Segnungen des ersten und des zweiten „mit“ zu genießen. Auch dieses dritte „mit“ geht über alle Verheißungen, die Israel gegeben sind, weit hinaus, sowohl in der buchstäblichen als auch in der geistlichen Bedeutung. Die Verheißungen an Israel haben es mit Leben und stofflichen Segnungen hier auf der Erde zu tun. Die Verheißung in Christus Jesus steht in Verbindung mit dem ewigen Leben und den geistlichen Segnungen im Himmel.
All die herrlichen Aspekte, die in dem „Geheimnis des Christus“ (Vers 4) enthalten waren, sind „durch das Evangelium“ zu uns gekommen. Das ist der Weg, auf dem Gott uns all die Reichtümer Christi offenbart hat.
V7. Paulus war dessen Diener geworden, er hat das Evangelium gepredigt und auf diese Weise das Geheimnis bekannt gemacht. Und er rühmt sich dessen nicht. Er ist sich bewusst, dass nur die Gnade Gottes ihm dies gegeben hat. Der Inhalt seiner Predigt, ihr gewaltiger Reichtum, die Weise, wie er seinen Dienst erfüllt: Alles ist durch die Gnade Gottes.
Wer ist in der Lage, Gottes Gnade zu ermessen? Wirklich niemand. So ist auch niemand in der Lage, den Reichtum des Inhalts des Evangeliums zu ermessen, das Paulus hier bringt. Paulus sieht sich hier vor eine Aufgabe gestellt, für die keine Kraft in ihm ist. Doch Gott gibt ihm die Möglichkeit, seinen Dienst zu erfüllen, und zwar durch die „Wirksamkeit seiner Kraft“. Die Gnade Gottes ist die Quelle, aus der alles hervorkommt. Wir haben das bereits gesehen und werden es noch weiter sehen. Nur durch Gottes Kraft, die Paulus in die Lage versetzte, dieses reiche Evangelium zu predigen, haben auch wir Anteil daran bekommen.
Lies noch einmal Epheser 3,5–7.
Welche Unterschiede sind in diesen Versen zwischen den Segnungen für Israel und denen für die Gemeinde zutage getreten?
8 - 10 Der unergründliche Reichtum des Christus
8 Mir, dem allergeringsten von allen Heiligen, ist diese Gnade gegeben worden, den Nationen den unergründlichen Reichtum des Christus zu verkündigen 9 und alle zu erleuchten, welches die Verwaltung des Geheimnisses [sei], das von den Zeitaltern her verborgen war in Gott, der alle [Dinge] geschaffen hat; 10 damit jetzt den Fürstentümern und den Gewalten in den himmlischen [Örtern] durch die Versammlung kundgetan werde die mannigfaltige Weisheit Gottes,
V8. Es ist ergreifend zu sehen, wie Paulus sich hier nennt, und zwar im Licht dieses Briefes betrachtet. Dies ist ein Brief der Gegensätze. Zuerst wird der Mensch in seiner absoluten Verdorbenheit beschrieben (Eph 2,1–3). Demgegenüber hast du gesehen, wie der Mensch in Christus eine gewaltig erhabene Stellung bekommen hat. Diesen Gegensatz siehst du auch im Dienst des Paulus illustriert. Früher war er ein Verfolger der Gemeinde und damit des Herrn. Und gerade dieser Mann, der die Gemeinde verwüstete, empfing die Gnade, unter den Nationen den unergründlichen Reichtum des Christus zu verkündigen. Deshalb nennt er sich den „allergeringsten von allen Heiligen“. Wenn er an den Inhalt der Botschaft denkt, die er verkündigen darf, hat das solch einen Einfluss auf ihn, dass er sich so nennt. Das ist die Haltung, die jedem gut ansteht, der etwas vom Herrn zu tun bekommen hat (und wer hat das nicht?). Alles, was wir von der Wahrheit verstehen, muss uns dazu bringen, beständig geringer von uns selbst zu denken. Wenn es um diesen herrlichen Dienst geht, der Paulus gegeben ist, vergleicht er sich selbst mit „allen Heiligen“. An sie ist dieser Brief ja gerichtet (Eph 1,1), und ihnen teilt er all dieses Herrliche mit. Er stellt sich jedoch nicht über sie, sondern gerade unter sie.
Diese Haltung sehen wir immer bei Paulus. Wenn er sich mit den anderen Aposteln vergleicht, nennt er sich den „geringsten der Apostel“ (1Kor 15,9). Wenn er sich mit den Sündern vergleicht, sagt er: „... von denen ich der erste bin“ (1Tim 1,15). Die Wahrheit, die er weitergeben darf, hat Einfluss auf seine Haltung. Dass wir die Wahrheit verstehen, muss eine Sache unseres Herzens sein, und dann sehen wir auch unsere eigene Geringheit. Wenn es nur Kenntnis ist, werden wir aufgeblasen. Paulus fühlt seine Geringheit, wenn er den enormen Umfang seines Dienstes sieht („unter den Nationen“) und dessen alles übersteigenden Inhalt („den unergründlichen Reichtum des Christus“). Er, und niemand anders, bekommt den Auftrag, Dinge zu verkündigen (wörtlich: zu evangelisieren), die so reich sind, dass niemand sie je völlig ergründen kann. Auch hier geht es wieder um den Christus, das heißt um Christus zusammen mit seiner Gemeinde.
V9. Durch die Verkündigung solch erhabener Dinge wurde deutlich („alle zu erleuchten“), was bis dahin in Gott verborgen geblieben war. Über die Wörter „Verwaltung“ und „Geheimnis“ habe ich bereits bei den Versen 2 und 3 dieses Kapitels etwas gesagt, wo diese Wörter auch vorkommen. Durch die Ausübung seines Dienstes erfüllt Paulus seine Verwaltung. Ihm hatte Gott anvertraut, was Er bis dahin nur für sich behalten hatte: ein Geheimnis, das nur die drei Personen der Gottheit kannten. Dann kam der Augenblick, wo Gott seine Ratschlüsse ans Licht brachte. Paulus war das Werkzeug, das Gott auserwählt hatte, sein Geheimnis bekannt zu machen.
Das Ziel dieser Bekanntmachung steht in Vers 10. Doch zuvor wird noch etwas über Gott gesagt, das du nicht übersehen solltest. Das ist der Ausdruck: „Gott, der alle Dinge geschaffen hat.“ Wie kann Paulus hier, während wir so viel über die Dinge des Himmels und der Ewigkeit hören, plötzlich auf die Schöpfung hinweisen? Sicher, unsere Füße stehen noch hier. Doch ging es bisher in diesem Brief nicht um unsere Stellung in den himmlischen Örtern und um unsere Segnungen in und mit Christus? Auch das stimmt. Doch gerade weil unsere Füße noch in der ersten, der alten Schöpfung stehen, haben wir noch alles damit zu tun. Gott will, dass seine Ratschlüsse, die sich alle auf etwas vollkommen Neues beziehen, das außerhalb der alten Schöpfung zustande gekommen ist, inmitten dieser alten Schöpfung gesehen werden. Gott hat alle Dinge geschaffen, damit sie als Plattform dienen, wo das entfaltet wird, was in Ihm verborgen war. Er hätte mit der Einführung des Neuen das Alte wegtun können. Er hätte das Neue neben das Alte stellen können. Er hätte das Alte in das Neue umbilden können. Er hat all das nicht getan. Er gebraucht das Alte, um das vollständig Neue, das ist Christus und die Gemeinde als vollkommen miteinander vereinigt, sichtbar zu machen.
V10. Und das nicht erst dann, wenn Kapitel 1,10 in Erfüllung geht (Eph 1,10), sondern bereits jetzt („damit jetzt“). Gott hatte sich in der Vergangenheit auf bestimmte Weisen offenbart. Er hatte das in der Schöpfung getan (Röm 1,20). Doch Er hat sich darin nicht völlig offenbart. Was wir darin sehen, ist seine Schöpferweisheit. Die Engel haben diese Weisheit gesehen und darüber gejubelt (Hiob 38,7). Sie haben auch gesehen, dass Gott Menschen schuf, dass der Mensch die besondere Aufmerksamkeit Gottes genoss und dass Er mit diesem Menschen seine Wege ging. Sie haben auch gesehen und sich darüber gewundert, wie Gott mit dem rebellisch gewordenen Menschen gehandelt hat. Doch nun hat derselbe Gott etwas gezeigt, was zuvor noch unbekannt war. Er wird in Zukunft alles dem Menschen unterwerfen. Doch es ist neu, wem Er das unterwirft, denn dieser Mensch ist Christus und die Gemeinde. Das war im Herzen Gottes verborgen, wird jetzt aber durch das Bestehen der Gemeinde den Engeln kundgetan. Die guten und bösen Engelmächte („die Fürstentümer und Gewalten in den himmlischen Örtern“) haben keine Worte für das, was sie an Weisheit sehen, wenn sie die Gemeinde betrachten. Diese Weisheit ist so einzigartig, dass sie alle anderen Weisheiten übertrifft. Diese Weisheit ist vollkommen neu und nicht nur eine neue Phase in der Entfaltung seiner Weisheiten. Es ist die „mannigfaltige Weisheit Gottes“, das heißt eine Weisheit in allen möglichen herrlichen Aspekten. Und diese Weisheit wird in denen gesehen, die zusammen die Gemeinde bilden. Und das nicht in dem, was sie in sich selbst sind, sondern was Gott aus ihnen gemacht hat.
Dass Gott allmächtig und souverän ist, wussten die Engel wohl. Wenn Gott Menschen über die Engel setzen wollte, war Er frei, das zu tun. Er ist souverän. Doch die Weise, auf die Gott das tut, offenbart seine Weisheit, und darum geht es hier. Er handelt nicht nur in Allmacht, sondern tut das auch auf eine vollkommen gerechte Weise und in Übereinstimmung mit allem, was Er in sich selbst ist: die vollkommene Offenbarung der Liebe und des Lichtes. Wenn Er die Gemeinde so behandelt, ist Er damit nicht ungerecht gegenüber einem seiner anderen Geschöpfe oder im Gegensatz zu sich selbst.
Engel hatten in der Schöpfung einen höheren Platz als Menschen. Ist es dann nicht ungerecht, dass Er nun nichtigen Geschöpfen, die außerdem Gott ungehorsam waren und den Schöpfer ans Kreuz gebracht haben, einen Platz über diesen Engeln gibt, die Ihm allezeit treu gedient haben und niemals etwas getan haben, was Er nicht wollte? Nein, denn das Werk, das dazu nötig war, ist von einem Menschen, Jesus Christus, auf dem Kreuz von Golgatha ausgeführt worden. Dort hat Er offenbart, dass Gott Licht und Liebe ist. Er hat Gottes Hass gegen die Sünde und seine Liebe zum Sünder in all ihren Aspekten gezeigt. Er hat dort alles wiederhergestellt, was durch das Werk Satans und seiner Engel kaputt gemacht worden war. Er hat den Weg für Gott frei gemacht, sodass Er alle seine Ratschlüsse erfüllen kann. Gott hat Ihn dafür mit einem Platz über allem belohnt und dort die Gemeinde mit Ihm einsgemacht (Eph 1,20–23). Die Engel sehen das und erkennen darin Gottes mannigfaltige Weisheit.
Lies noch einmal Epheser 3,8–10.
Wofür ist die Gemeinde jetzt auf der Erde?
11 - 13 Christus Jesus, unser Herr
11 nach [dem] ewigen Vorsatz, den er gefasst hat in Christus Jesus, unserem Herrn; 12 in welchem wir die Freimütigkeit haben und [den] Zugang in Zuversicht durch den Glauben an ihn. 13 Deshalb bitte ich, nicht mutlos zu werden durch meine Drangsale für euch, die eure Ehre sind.
V11. Was Paulus in den vorigen Versen beschrieben hat, was er ans Licht gebracht hat, war von Ewigkeit her im Herzen Gottes. Ich meine damit die Zeit vor der Erschaffung, die du eigentlich nicht „Zeit“ nennen kannst. Denn in der Ewigkeit fehlt jeder Begriff von Zeit. Ewigkeit ist zeitlos. Gott steht außerhalb und über der Zeit. Wir kennen nun so etwas wie Zeit, weil Gott sie geschaffen hat. Das kannst du in 1. Mose 1 nachlesen. Doch bevor die Schöpfung da war, gab es bereits den Vorsatz Gottes im Blick auf die Gemeinde. Und als die Zeit ihren Anfang nahm, hat Gott noch nicht direkt diesen „ewigen Vorsatz“ seines Herzen bekannt gemacht. Nirgendwo hat Er dem Menschen gegenüber eine Prophezeiung darüber ausgesprochen oder eine Verheißung dazu gegeben. Von diesem ewigen Vorsatz lesen wir auch in Kapitel 1 dieses Briefes (Eph 1,4.11). Dort geht es um unsere persönlichen Segnungen. Hier geht es um unsere Segnungen als Gemeinde, die alle Gläubigen zusammen bekommen haben. Doch um welchen Segen es auch geht, niemals ist er losgelöst von dem Herrn Jesus. Gott hat diesen ewigen Vorsatz „in Christus Jesus, unserem Herrn“ gefasst. Er ist dessen Mittelpunkt. Das spricht von dem besonderen Wohlgefallen, das Gott von Ewigkeit her an seinem Sohn hatte.
Dieses Wohlgefallen hat durch das Leben und Sterben des Mensch gewordenen Sohnes Gottes einen zusätzlichen Anlass bekommen (Joh 10,17; Mt 3,17). Alles, was Gott sich vornimmt und tut, ist auf seinen Sohn ausgerichtet. Er wird hier mit seinem umfassenden Namen genannt. Er ist der „Christus“, der Gesalbte, der Mann des Wohlgefallens Gottes, an dem Gott seine Freude findet. Er ist „Jesus“, der demütige Mensch, der auf der Erde vollkommen zur Ehre Gottes lebte und sein Werk vollbrachte. Er ist auch „unser Herr“, die Person, der wir uns gern völlig unterwerfen, dessen Autorität über unser Leben wir anerkennen. Wer Ihn kennt, stimmt von Herzen Gottes ewigem Vorsatz zu, Ihn zum Mittelpunkt des Weltalls und der Ewigkeit zu machen.
V12. Das Vorhergehende ist nicht vor den erleuchteten „Augen unseres Herzens“ (Eph 1,18) entfaltet worden, damit wir es nur bewundern, wie bewundernswert alles auch ist. Es lädt ein, freimütig in diesen Segnungen zu stehen. Das bedeutet, dass du dich in der Gegenwart des Vaters zu Hause fühlen darfst. Denk noch einmal darüber nach, worauf sich diese Freimütigkeit gründet.
Du hast bisher über die herrlichen Ratschlüsse Gottes staunen dürfen. Du hast dich darüber gewundert, dass Gott es dir erlaubt hat, einen Blick in die Geheimnisse seines Herzens zu werfen, die dort ewig waren, und dass Er sie nun auch dir mitgeteilt hat. Alles ist so groß, dass du dadurch verlegen werden könntest oder dich sogar scheuen könntest, auch nur deinen Fuß auf diesen heiligen Boden zu setzen. Doch was hast du auch gesehen? Dass „Christus Jesus, unser Herr“ der Mittelpunkt all dieser Ratschlüsse Gottes ist. Wenn du dich daher zu sehr scheuen würdest, diese Ratschlüsse für dich in Anspruch zu nehmen, dann darfst du bedenken: Ihr Zentrum ist doch der Herr!
Bevor die Zeit bestand, bevor Engel in Sünde gefallen waren, bevor der Mensch in die Sünde gefallen war, war Er bereits der Mittelpunkt. Und nachdem die Sünde in die Welt gekommen war, ist Er gekommen und hat das riesige Problem der Sünde gelöst. Du hast dich Ihm anvertraut. Er ist es, der für dich auf die Erde kam und für dich starb, nicht nur, um dich von deinen Sünden zu befreien, sondern auch, um dir diese herrlichen Segnungen zu geben. Und Er ist der Mittelpunkt dieser Segnungen. Dann brauchst du dich auch nicht zu scheuen, in diesen Segnungen zu stehen und sie zu genießen. Du darfst dich dort frei bewegen und frei äußern. „Freimütigkeit“ bedeutet soviel wie die Freiheit des Gemüts, alles zu sagen, was man auf dem Herzen hat. Ohne irgendeine Last auf dem Herzen darfst du dich dort aufhalten und völlig genießen.
Doch wenn du auch Freimütigkeit hast, würde sie dir nichts helfen, wenn du keinen Zugang zu diesen Segnungen hättest. Das ist es, was der zweite Teil dieses Verses sagt. Du hast den „Zugang“, sogar in „Zuversicht“. Gott hat jedes Hindernis weggenommen. Der Zugang ist frei. Du hast das Vertrauen, dass Gott dich gern in seiner Gegenwart sieht. Es ist nicht so, dass Er dich dort duldet, sondern Er findet es wirklich gut, dass du bei Ihm bist. Denn die Grundlage besteht „durch den Glauben an ihn“. Du könntest denken, dass es hier um den Glauben an den Herrn Jesus als deinen Heiland geht, und das hat sicherlich damit zu tun. Doch ich denke, dass es noch weiter geht. Es geht um den Glauben an Ihn, in dem Gott seinen ewigen Vorsatz gefasst hat, das ist Christus Jesus, unser Herr. Sicher ist Er es, der für dich ans Kreuz ging, um dort für deine Sünden zu sterben und dir so den Zugang zu Gott zu geben (Röm 5,1.2). Doch im Brief an die Epheser siehst du Ihn als den Mittelpunkt aller Ratschlüsse Gottes. Und wenn du Ihn so kennen gelernt hast, Ihn so im Glauben angenommen hast, dann gehst du voller Vertrauen zu Gott hinein, um Ihn zu bewundern und Ihn für alles anzubeten, was Er von Ewigkeit her für die Gemeinde in seinem Herzen gehabt hat. Dass du dazugehören darfst, hast du dem Werk zu verdanken, das Christus auf dem Kreuz vollbracht hat. Auf dem Kreuz fand die vollkommene Hingabe an Gott und seine Verherrlichung ihren Höhepunkt und ihre Krönung. Deshalb wird Gott seine Pläne ausführen. Dass du, als Glied der Gemeinde Gottes, in diese Pläne einbezogen bist, ist ein Wunder der Gnade, die aller Anbetung würdig ist.
V13. Wenn Er diesen Preis bezahlt hat, um dir all das zu geben, dann brauchen Drangsale dich nicht „mutlos“ zu machen. Im vorigen Vers ist deine Beziehung zu Gott beschrieben worden. In diesem Vers siehst du, wie deine Beziehung zur Welt ist. In Richtung auf Gott gibt es Freimütigkeit, Zugang und Vertrauen. Von Seiten der Welt kommt Drangsal auf dich zu. Wenn du auch die Drangsal nicht immer verstehst, aufgrund deines Vertrauens auf Ihn nimmst du an, dass dahinter Weisheit und Liebe stehen. Du vertraust darauf, dass alles nur zu deinem Besten dient. Für Paulus war das so. Das „Deshalb“, womit dieser Vers beginnt, bezieht sich auf das Vorhergehende und nennt den Grund zu seiner Bitte. Gott hätte ihn befreien können, wie Er Petrus befreit hatte (Apg 12,7–11), doch das hat Er nicht getan. Was tat der Herr denn? Er war bei Paulus, half ihm und gab ihm Einsicht über alles, was wir nun in seinen Briefen haben. Die Gefangenschaft, scheinbar das Ende seines Dienstes, wurde die Krönung seines Werkes, die völlige Erfüllung seiner Verwaltung. Der Grund dafür, dass Paulus gefangen war und dort Drangsal erlitt, war die Wahrheit, die er den Ephesern gebracht hatte. Sie brauchten sich also nicht durch seine Gefangenschaft entmutigen zu lassen, sondern sollten sich gerade ermutigen lassen.
Die Verbindung mit einem himmlischen Christus und ein entsprechend konsequentes Leben bewirken die Feindschaft religiöser Menschen, die einer irdischen oder fleischlichen Religion anhängen. Paulus denkt nicht an seine eigene Lage. Er ist darum besorgt, dass all die herrlichen Wahrheiten wegen seiner Gefangenschaft keine Auswirkung auf das Leben der Gläubigen in Ephesus haben könnten und sie denken könnten: Das haben wir nicht dafür übrig. Deshalb weist Paulus sie darauf hin, dass er gerade wegen der Ausübung seiner Verwaltung gefangengesetzt war, nämlich „den Nationen“, wozu auch die Epheser gehörten, „den unergründlichen Reichtum des Christus zu verkündigen“. Er nahm die Drangsal nicht in Kauf, sondern sah sie als etwas, das durchaus dazugehörte. Drangsal war für ihn das irdische Gegenstück der himmlischen Herrlichkeit. Der Christ, dem das bewusst ist, wird aufkommende Drangsal durch seine Verbindung mit einem himmlischen Herrn als ein Vorrecht und als eine Herrlichkeit betrachten.
Lies noch einmal Epheser 3,11–13.
Was sind deine Vorrechte in Bezug auf deine Beziehung zu Gott, und was ist die entsprechende Folge für deine Beziehung zur Welt?
14 - 17 Zweites Gebet (1)
14 Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater [unseres Herrn Jesus Christus], 15 von dem jede Familie in [den] Himmeln und auf [der] Erde benannt wird, 16 damit er euch gebe, nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit mit Kraft gestärkt zu werden durch seinen Geist an dem inneren Menschen; 17 dass der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne, indem ihr in Liebe gewurzelt und gegründet seid,
V14. Die großen Wahrheiten, die Paulus bisher vorstellen durfte, erfüllen auch sein eigenes Herz. Überwältigt von allem, was er von Gott empfangen hat, fällt er vor dem „Vater unseres Herrn Jesus Christus“ auf die Knie. Er war bereits früher, in Kapitel 1, im Gebet zu Gott gegangen (Eph 1,15–23). Dort wandte er sich an den „Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus“. Über den Unterschied zwischen dem „Gott unseres ...“ und dem „Vater unseres ...“ habe ich bereits bei Kapitel 1,3 etwas gesagt. In Kapitel 1 betet Paulus, dass die Epheser lernten, die Reichtümer, die er beschrieben hat, auch wirklich zu begreifen und zu genießen. Er konnte ihnen zwar schreiben, dass sie mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern gesegnet waren, er konnte ihnen jedoch nicht die Fähigkeit geben, sich diese Segnungen auch zu eigen zu machen und zu genießen.
Dazu musste der „Gott unseres Herrn Jesus Christus“ sie befähigen. Deshalb wendet er sich an Ihn und bittet Ihn, das zu bewirken, indem Er ihnen „den Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst“ und erleuchtete Augen des Herzens gab. Die Segnungen, über die Paulus dort spricht, sind der Besitz jedes Gläubigen persönlich.
Es ist großartig zu sehen, wie Paulus sich dafür einsetzt. Für ihn bedeutet es nicht, eine Botschaft abzuliefern und dann weiterzugehen. Er verlangt danach, dass das, was er weitergeben durfte, auch wirklich in den Herzen der Gläubigen „landete“.
Wenn auch einige Dinge manchmal schwierig zu verstehen sind, passt er seine Botschaft nicht an. Das ist heutzutage häufig die Tendenz in der Christenheit. Die Botschaft wird dann ein Produkt, das den Wünschen des „Kunden“ angepasst wird. Doch wenn Paulus das Wort verkündigt, tut er das, wie es ihm gegeben ist, und zugleich bittet er seinen Auftraggeber, in dessen Namen er spricht, dass Er es gebe, dass das gepredigte Wort auch verstanden wird. Diesem Beispiel sollte jeder Prediger folgen. Paulus hatte sicher einen Blick für sein „Publikum“. Er wusste, dass Er den Inhalt des Briefes an die Epheser beispielsweise nicht den Gläubigen in Korinth mitteilen konnte. Die waren nicht so weit, weil sie fleischlich gesinnt waren. Doch dass er die gewaltigen Segnungen – für die Gläubigen persönlich und für die Gemeinde – den Ephesern mitteilen konnte, bedeutet noch nicht, dass sie in sich selbst Kraft hatten, das alles aufzunehmen. Das ist nämlich nicht eine Frage der verstandesmäßigen Fähigkeit, eines großes Intellekts, sondern des Herzens. Wenn es in das Herz aufgenommen wird, wird es seine Auswirkung im Leben haben. Es ist der Wunsch des Paulus, dass dies geschehen möge, und dafür betet er, sowohl in Kapitel 1 als auch in Kapitel 3.
Der Anlass für sein Gebet hier ist das, was er im vorhergehenden Abschnitt gesagt hat. Sein Kern ist der „unergründliche Reichtum des Christus“. Das meint er mit „deshalb“. Es ist sein Verlangen, dass die Gläubigen neben ihren persönlichen Segnungen auch Einsicht in die Segnungen bekommen, die sie gemeinschaftlich, als Gemeinde, bekommen haben. Die Segnungen der Gemeinde sind möglicherweise noch größer als die der einzelnen Gläubigen. Ein Beispiel kann das verdeutlichen. Du kannst eine große Anzahl Steine auf einen Haufen werfen, doch du kannst mit diesen Steinen auch ein Haus bauen. In beiden Fällen hast du dieselbe Anzahl Steine, doch wenn damit ein Haus gebaut ist, hat dieser Haufen Steine einen weitaus größeren Wert.
So ist es auch mit der Gemeinde. Alle, die den Herrn Jesus kennen, sind lebendige Steine, weil sie Ihn als ihr Leben haben. Doch sie stellen mehr dar. Zusammen bilden sie das Haus Gottes, das ist die Gemeinde des lebendigen Gottes. Dasselbe gilt für die Gemeinde als Leib. Jeder Gläubige ist ein Glied des Leibes. Doch sie sind nicht Glieder, die jedes für sich leben: Zusammen bilden sie den Leib Christi. Er ist das Haupt dieses Leibes. Paulus hat soeben dargelegt, welche herrlichen Segnungen damit verbunden sind. Doch auch hier fühlt er seine Ohnmacht, sie dazu zu bringen, dass sie diese Segnungen in ihr Herz aufnehmen und sie genießen.
Er betet nun zu dem „Vater unseres Herrn Jesus Christus“, weil es in dem folgenden Abschnitt um den Herrn Jesus geht, der als der ewige Sohn der Mittelpunkt aller Pläne Gottes ist. In Kapitel 1 wollte er, dass die Gläubigen das Bewusstsein darüber bekämen, was Gott durch Christus für sie getan hat. Nun will er gern, dass die Gläubigen verstehen, was der Vater durch seinen Geist in ihnen wirkt.
V15. Die Herrlichkeit dieses Vaters ist gewaltig groß. Sie strahlt von allen Familien wider, die schließlich die Himmel und die Erde erfüllen werden. Alle diese Familien sind nach Ihm genannt, weil sie aus Ihm hervorgekommen sind. Er ist es, der sie sich „ausgedacht“ hat. Er hat ihnen allen einen Platz in seinen Plänen gegeben.
Bei diesen Familien kannst du an Familien von Engeln und an allerlei Familien von Menschen denken, sowohl im Judentum als auch bei den Völkern. Nicht, dass all diese Familien Ihn Vater nennen. Das können nur die, die durch den Glauben an den Herrn Jesus seine Kinder geworden sind. Wir sind in diese intime Beziehung gebracht. Der Herr Jesus ist von Ewigkeit her der Sohn des Vaters. Deshalb steht Er – in gewissem Sinn – auch an der Spitze dieser verschiedenen Familien. Doch die Gemeinde ist unmittelbar mit Ihm verbunden. Alle, die ihr angehören, dürfen auf besondere Weise die Familie Gottes bilden. Das kommt auf die herrlichste Weise zum Ausdruck, wenn wir bald als Söhne ins Vaterhaus eingehen dürfen, um dort ewig bei dem Vater und dem Sohn zu sein (Joh 14,1–3).
V16. Paulus bittet hier den Vater, dass Er in Übereinstimmung mit seiner Herrlichkeit durch seinen Geist in den Gläubigen wirken möge. Sie besitzen den Geist als Unterpfand (Eph 1,13). Doch es ist auch nur durch den Geist möglich, „mit Kraft gestärkt zu werden ... an dem inneren Menschen“. Es muss etwas in dem Gläubigen geschehen und nicht nur mit ihm und für ihn. Mit dem „inneren Menschen“ werden das Denken und die Gefühle des Menschen bezeichnet, seine Überlegungen, alles, was nicht sichtbar ist (vgl. 1Kor 2,11). Und Paulus wünscht, dass der Geist des Vaters Gelegenheit bekommt, den ganzen „Bereich“ mit seiner Kraft zu erfüllen. Wie schön wäre es, wenn du und ich das auch füreinander beten würden. Und mit welcher Folge?
V17. „… dass der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne.“ Möge das doch bei uns, ja, bei jedem Kind Gottes geschehen. Paulus verlangt danach, dass Christus beständig das alles beherrschende Zentrum deiner tiefsten Gefühle und Zuneigungen ist. Das ist allein „durch den Glauben“ möglich, das bedeutet, dass Ihm in völligem Vertrauen dieser Platz gegeben wird. Durch den Glauben richtest du dich mit allem, was in dir ist, auf Ihn aus. Er ist der Mittelpunkt auch deines Lebens, wie Er das ewig für den Vater war. Dann ist Christus nicht „nur auf Besuch“, ein zeitweiliger Gast, sondern kann Er dort „wohnen“, was auch bedeutet, dass Er dort Ruhe findet. Über dieses „Wohnen“ macht der Herr Jesus in Johannes 14 eine wunderschöne Bemerkung (Joh 14,23). Unlösbar damit verbunden ist „die Liebe“, die gleichsam die Grundlage des Vorhergehenden ist. Gott ist Liebe. Seine Liebe ist der Ursprung all seiner Ratschlüsse. Wer seine Wurzeln in der göttlichen Liebe eingesenkt („gewurzelt“) hat, von dort seine Lebenssäfte bezieht, wer diese Liebe als die Grundlage seines Bestehens hat („gegründet“ ist), der ist in der Lage, alle von Paulus aufgezählten Herrlichkeiten zu genießen. Mehr darüber in den folgenden Versen.
Lies noch einmal Epheser 3,14–17.
Wie kann es Wirklichkeit werden, dass Christus durch den Glauben in deinem Herzen wohnt?
18 - 21 Zweites Gebet (2)
18 damit ihr völlig zu erfassen vermögt mit allen Heiligen, welches die Breite und Länge und Höhe und Tiefe sei, 19 und zu erkennen die die Erkenntnis übersteigende Liebe des Christus, damit ihr erfüllt sein mögt zu der ganzen Fülle Gottes. 20 Dem aber, der über alles hinaus zu tun vermag, über die Maßen mehr, als was wir erbitten oder erdenken, nach der Kraft, die in uns wirkt, 21 ihm [sei] die Herrlichkeit in der Versammlung in Christus Jesus auf alle Geschlechter des Zeitalters der Zeitalter hin! Amen.)
V18. Das Wort „damit“ gibt das Ziel des Vorhergehenden an. Paulus hat in Vers 17 gebetet, dass Christus durch den Glauben in ihren Herzen wohnen möge. Er hat dort auch die Atmosphäre dieses Wohnens beschrieben, indem er darauf hinwies, dass sie in Liebe gewurzelt und gegründet wären. Wenn Glaube und Liebe so wirken, können die Gläubigen die Dinge, die folgen, „völlig … erfassen … und … erkennen“. Das ist ein wichtiges Prinzip beim Bibelstudium. Nicht der Intellekt ist dabei das Wichtigste, sondern die Tatsache, dass der Mittelpunkt der Ratschlüsse Gottes in unseren Herzen wohnt. Wenn Christus nicht der Mittelpunkt des Bibelstudiums ist und wenn die Liebe nicht die Grundlage ist, führt Bibelstudium zu einer Erkenntnis, die aufgeblasen macht. Deshalb ist dieses Gebet so wichtig. Zu „vermögen“ ist keine Frage der Intelligenz, einer bestimmten verstandesmäßigen Fähigkeit, sondern das geistliche Vermögen, die folgenden Dinge zu begreifen. Diese Dinge haben mit den Ratschlüssen Gottes zu tun, die vor allem in Kapitel 1 beschrieben wurden.
In diesem zweiten Gebet verbindet Paulus diese Ratschlüsse auf besondere Weise mit Christus, der ihr Mittelpunkt ist. Wenn du verstehen willst, wovon sie handeln, kannst du nicht als Einzelner vorgehen. Dafür brauchst du „alle Heiligen“. Das ist auch logisch. Die große Reichweite all dieser Ratschlüsse und die Unbegrenztheit der Liebe Christi kannst du nur dadurch kennen lernen, dass du mit anderen darüber nachdenkst und die Dinge mit ihnen teilst. Um ein möglichst vollständiges Bild von den Ratschlüssen Gottes und der Liebe Christi zu bekommen, ist jeder Heilige nötig. Wie sollten du und ich, beschränkte Wesen, wie wir sind, so viel Herrlichkeit begreifen können?
Die Herrlichkeit der Ratschlüsse Gottes und die Herrlichkeit Christi als deren Mittelpunkt haben eine Reichweite, die nicht zu überblicken ist. Denk einmal an die Breite. Sie umfasst alle Heiligen seit dem Pfingsttag bis zur Aufnahme der Gemeinde. Und dann deren Länge. Sie erstreckt sich von Ewigkeit zu Ewigkeit. Schau einmal nach oben. Dort siehst du Christus, erhoben über alle Regierung und Autorität, und mit Ihm vereinigt seine Gemeinde. Sieh einmal nach unten. In dieser Tiefe lagst du, verloren in deinen Sünden. Doch Christus ging tiefer hinab, nahm dich auf und versetzte dich und mich und alle, die zur Gemeinde gehören, in die Höhe, in das Vaterhaus, an das Herz des Vaters.
V19. Christus tat all das, getrieben von einer vollkommenen Liebe zu seinem Vater, zu der Gemeinde und zu jedem Glied der Gemeinde insbesondere (vgl. 2Mo 21,5). Über allem erstrahlt seine Liebe in seinem Werk auf dem Kreuz.
Es ist das tiefe Verlangen des Paulus, dass wir diese Liebe immer besser kennen lernen. Zugleich sagt er dazu, dass es eigentlich unmöglich ist, diese Liebe zu erkennen. Wie könnte diese ewige, göttliche Lieben vom Herzen eines Menschen völlig umschlossen werden? Ist das nicht entmutigend? Nein, es ist herausfordernd! Wer möchte nicht in eine Liebe eindringen, die in ihrer Fülle niemals zu ergründen ist? Zur Verdeutlichung das folgende, häufig gebrauchte Bild: Ein Kind steht mit seinem Eimerchen am Ozean. Es schöpft sein Eimerchen mit Wasser voll und sagt: „Sieh mal, ich habe den Ozean in meinem Eimer.“ So wird es der Wunsch jedes Herzens sein, das Ihn kennt, in dem diese vollkommene Liebe Gottes sichtbar geworden ist, vollständig mit dieser Liebe gefüllt zu werden.
Die Folge ist, dass du erfüllt wirst „zu der ganzen Fülle Gottes“. Hier steht nicht: „mit der ganzen Fülle Gottes“. Wie gesagt, ist es für ein Geschöpft unmöglich, mit der ganzen Fülle Gottes erfüllt zu werden. Doch wenn wir uns danach ausstrecken, die Liebe Christi mehr zu erkennen, wachsen wir stets mehr in diese Richtung. Dann kommen wir wieder zum Anfang zurück. Es hat ja alles mit der Fülle Gottes angefangen. Durch Christus haben wir alle aus dieser Fülle empfangen, und zwar Gnade um Gnade (Joh 1,16). In Christus ist diese Fülle leibhaftig auf der Erde erschienen: „Denn es war das Wohlgefallen der ganzen Fülle, in ihm zu wohnen“ (Kol 1,19).
Das letztendliche Ziel des Gebetes des Paulus, dass die Gläubigen erfüllt sein mögen zu „der ganzen Fülle Gottes“, bedeutet also, dass nur noch Christus unsere Aufmerksamkeit hat, dass unser ganzes Herz und unser ganzes Leben mit Ihm erfüllt ist. Du empfindest, dass es kein geringeres Ziel geben kann. Zugleich empfindest du, wie entsetzlich schwierig das in der Welt, in der wir leben, zu verwirklichen ist. Es gibt so viele Dinge um dich herum, die dich in Beschlag nehmen können und manchmal auch nehmen müssen.
V20. Deshalb ist das, was in diesem Vers steht, eine gewaltige Ermutigung. Es ist ohnehin ein prächtiger Vers. Du kannst ihn auf allerlei praktische Situationen anwenden. Doch wenn du diesen Vers in seinem Zusammenhang auf dich einwirken lässt, dann bekommt er seine wahre Bedeutung. Und die geht über eine Anwendung auf unsere täglichen Nöte hinaus. Du verlangst danach, dass der Inhalt dieses Gebetes in deinem Leben wahr wird.
Es wird deutlich sein, dass es darum geht und nicht um etwas, was erst im Himmel geschieht. Dort ist kein Gebet mehr nötig. Nein, gerade auf der Erde ist dieses Gebet wichtig, wo du deine Beschränkungen fühlst und manchmal daran zweifelst, ob es bei dir wohl gelingen wird. Dadurch wird dein Auge auf den gerichtet, der in der Lage ist, es in deinem Leben zu verwirklichen. Dann beginnst du, dafür zu beten. Wieder schaust du nach oben, zu Ihm hinauf, der dein Gebet zu erhören vermag. Manchmal betest du nicht einmal und denkst nur daran, wie schön es wäre, wenn dein ganzes Leben von Christus und seiner Liebe durchdrungen wäre. Dann schaust du wieder nach oben. Dann siehst du Ihn, der dein Denken kennt und in der Lage ist, deine Wünsche zu erfüllen.
Es ist gewaltig, auf Ihn zu schauen, der deine Bitten und dein Denken kennt und darauf antwortet. Doch es geht noch viel weiter. Er „vermag über die Maßen mehr“ zu tun, „als was wir erbitten oder erdenken“. Alles geschieht „über die Maßen“ und übersteigt alles, was ein Mensch erbitten und erdenken kann. Das passt völlig zu der Weise, in der Gott uns in diesem Brief vorgestellt wird, nämlich als die Quelle allen Segens. Gott gibt nicht spärlich. Wenn Er nach seiner Fülle gibt, gibt es keine Beschränkung. Wenn du betest und über Gottes Ratschlüsse und Christus und seine Liebe nachdenkst, versinkst du darin. An diesem Punkt angekommen, spricht Paulus nicht mehr nur die Gläubigen an, sondern bezieht sich selbst mit ein, indem er „wir“ sagt. Auch er empfindet, dass er bezüglich der Verwirklichung abhängig ist von der „Kraft , die in uns wirkt“. Damit weist er zurück auf den Anfang seines Gebetes in Vers 16. Der Geist des Vaters kann bewirken, dass die Dinge, für die du betest und über die du nachdenkst, ihre völlige Auswirkung in deinem Leben bekommen.
V21. Diese Herrlichkeit Gottes ist von Paulus völlig entfaltet worden. Sie ist in Gottes Ratschlüssen im Blick auf die Gemeinde sichtbar geworden, wobei Christus deren Mittelpunkt ist. Angesichts alles dessen bleibt nur noch eins übrig: den Vater der Herrlichkeit zu preisen und zu loben und zu sagen, dass Ihm alle Herrlichkeit zukommt. Was auf der Erde nur für wenige sichtbar ist und nur von wenigen gezeigt wird, wird in alle Ewigkeit gesehen werden. Alle Geschlechter aller Ewigkeiten werden in der Gemeinde und in Christus Jesus diese Herrlichkeit bewundern und anbeten. Mit einem passenden „Amen“ schließt Paulus diesen Lobpreis, dieses besondere Gebet, ab. Er bestätigt damit den Inhalt: So ist es.
Lies noch einmal Epheser 3,18–21.
Bete, dass du die Liebe Christi so kennen lernen kannst, wie es in diesem Gebet beschrieben wird.