In der Bibel hören etwa dreizehn verschiedene Personen auf den Namen Benaja. Mit einem von ihnen wollen wir nähere Bekanntschaft machen. Das ist der Benaja, dessen Leben sich in der unmittelbaren Nähe Davids abspielte.
1. Bequemlichkeit und Hochmut erschlagen
In der Bibel hören etwa dreizehn verschiedene Personen auf den Namen Benaja. Mit einem von ihnen wollen wir nähere Bekanntschaft machen. Das ist der Benaja, dessen Leben sich in der unmittelbaren Nähe Davids abspielte. David ist sein König. Und das nicht erst, seitdem David der regierende Fürst ist. Dann ist es einfach. Nein, Benaja ist auch bei David, als er von Saul gejagt wird und es so aussieht, als würde er niemals König werden. Er sieht in David den von Gott erwählten König, wenn auch alles dagegen zu sein scheint. Benaja glaubt, dass David einmal herrschen wird. Der Glaube, der sich auf Gott und seine Wahl stützt, sitzt immer am längeren Hebel. Er entscheidet sich für David. Er weiß sehr gut, dass das bedeutet, dass er auch mit David leiden muss. Für Benaja ist es egal, ob David nun regiert oder ob David noch verworfen ist. David hat alle seine Zuneigungen. Ihm will er folgen und ihm will er ähnlich sein. Wie ist es mit unserer Hingabe für den Herrn Jesus? Wollen auch wir Ihm folgen und Ihm ähnlich sein, auch wenn Er noch der Verworfene ist?
In seiner Liebe zu David kommt Benaja zu Glaubenstaten. In zwei Bibelstellen (2Sam 23,20.21; 1Chr 11,22.23) werden mit nahezu gleichen Ausdrücken drei Taten Benajas aufgezeichnet: das Erschlagen zweier großer Helden von Moab (die wie Löwen aussehen), das Töten eines Löwen in einer Grube, als Schnee lag, und das Erschlagen eines Ägypters, den er mit dessen eigenen Waffen tötet. Benaja war also nicht im Geringsten bange. Es war auch nicht so, dass es ihm nach einem Sieg reichte. Benaja war ein Mann mit Mut und Ausharren. Aus seinen Heldentaten können wir wichtige geistliche Belehrungen ziehen. Die drei Feinde, die Benaja schlug und tötete, sind nämlich ein Bild von drei geistlichen Mächten, womit jeder von uns in seinem Leben zu tun hat (Eph 6,12).
Der erste Feind besteht aus zwei großen Helden von Moab. Moab bedeutet „vom Vater“. Wer war sein Vater? Das war Lot (1Mo 19,36.37), ein Mann, der die Welt liebte. Er sah, was vor Augen war. Er ließ sich von den Begierden des Fleisches leiten(1Mo 13,8–13), das ist von der alten Natur, die jeder Gläubige noch immer in sich hat. Moab ist daher auch ein Bild der Werke des Fleisches (Gal 5,19–21). In der Geschichte Moabs werden zwei Kennzeichen sichtbar, die aus den Begierden des Fleisches hervorkommen. Das eine Kennzeichen ist Bequemlichkeit (Jer 48,11), das andere ist Hochmut (Jes 16,6). Mit diesen beiden „Helden“ müssen wir abrechnen.
Wie hältst du es mit dem moabitischen Helden „Bequemlichkeit“? Lässt du dich von ihm beeindrucken? Er ist wirklich ein Riese. Denkst du auch manchmal, dass andere die Aufgabe bestimmt erledigen werden? Ist dir die Ruhe lieber? Bist du nicht zu Hause, wenn du gebeten wirst, beispielsweise beim Evangelisieren zu helfen? Es kann auch sein, dass du dich versteckst hinter: Ich kann doch nichts, mein Beitrag zählt nicht. Dann will ich dich fragen, wie es um deine Beziehung zum Herrn Jesus steht. Denkst du wohl noch einmal daran, was Er für dich getan hat? All die Leiden und Schmerzen, die Ihm von Menschen angetan wurden. Vor allem die Striemen, die Gott Ihm zugefügt hat, als Er Ihn in den Stunden schlug, während Er deine Sünden trug. Lies einmal, wie es in 1. Petrus 2 heißt (1Pet 2,21–25). Lass es (erneut) auf dich einwirken. Willst du für Ihn nicht die Bequemlichkeit überwinden und dich für Ihn einsetzen? Wenn du Ihn vor Augen hast, wird es nicht schwierig sein, mit der „Bequemlichkeit“ abzurechnen.
Oh, du hast bereits mit „Bequemlichkeit“ abgerechnet? Sehr gut! Doch pass auf! Da kommt sein Bruder „Hochmut“. Das ist ebenfalls kein kleiner Junge. Auf hinterlistige Weise schleicht er sich unmerklich in dein Herz ein. Du erkennst ihn an den niederen Gedanken, die in dir aufkommen, dass du doch weitaus mehr leistest als all die anderen Christen, die eine Beute von Bruder „Bequemlichkeit“ geworden sind. Diesen Held hast du doch gut einen Kopf kleiner gemacht. Du bist sehr gut und eifrig dabei. Du setzt dich für die Gemeinde ein. All deine freie Zeit opferst du dafür. Ohne dich wäre die Gemeinde nicht das, was sie nun ist. Und wenn du wegziehen würdest, könnte die Gemeinde einpacken. Sie könnten wirklich einmal etwas mehr Wertschätzung zeigen. Auch dich will ich fragen: Wie steht es mit deiner Beziehung zum Herrn Jesus? Bist du wirklich nur für Ihn tätig und nicht auf Komplimente deiner Mitgeschwister aus? Sieh auf den Herrn Jesus. Er, der Meister, ist ein Diener für dich geworden. Um „Hochmut“ in den Griff zu bekommen, rate ich dir, zu lesen was der Herr Jesus darüber in Lukas 22 und Johannes 13 sagt (Lk 22,26.27; Joh 13,1–17). Lass das einmal auf dich einwirken. Wenn du Ihn vor Augen hast, wird es nicht schwierig sein, mit „Hochmut“ abzurechnen.
Benaja, danke für dein mutiges Auftreten gegen diese beiden großen Feinde und das Vorbild, das du dabei gibst. Danke, dass du gezeigt hast, dass es möglich ist, sie zu erschlagen.
Gebet: Herr Jesus, willst Du mir helfen, „Bequemlichkeit“ und „Hochmut“ zu erschlagen? Ich will auf Dich sehen und Dir mit ungeteiltem Herzen folgen und dienen.
2. Der Teufel erschlagen
Nach dem Erschlagen der beiden mächtigen Helden von Moab geht Benaja nicht hin, um sich ruhig auf seinen Lorbeeren auszuruhen. Er achtet weiterhin aufmerksam darauf, ob irgendwo eine neue Gefahr droht. Sobald sie sich ankündigt, tritt er mit unerschrockenem Mut und energisch auf. Was ist geschehen? Ein Löwe ist in einer Grube gelandet (2Sam 23,20). Besonders erwähnt wird, dass das an einem Tag geschehen ist, wo Schnee lag. Benaja hätte denken können: Der Löwe ist dort gut aufgehoben, er ist für niemand mehr eine Bedrohung; schön sitzen lassen, dann stirbt er von selbst. Doch das sieht Benaja nicht ähnlich. Ich stelle mir vor, dass er dachte: Der Löwe ist vielleicht im Schnee ausgeglitten und so in der Grube gelandet. Was dem Löwen passiert ist, kann auch einem Menschen passieren. Kinder finden es beispielsweise sehr schön, im Schnee zu spielen. Stell dir vor, dass eins der Kinder ausrutscht und unglücklicherweise in dieser Grube landet. Daran darf man gar nicht denken! Benaja denkt nicht lange nach, lässt sich in die Grube hinab und tötet den Löwen. Er denkt nicht an sich, sondern an die Gefahr für andere.
Benaja handelt entsprechend der Bedeutung seines Namens. Sein Name bedeutet: „vom HERRN erbaut“. In seinem Umgang mit dem HERRN hat der HERR ihn zu einem charaktervollen Mann gebildet. Die Kraft, den Kampf mit diesem Löwen aufzunehmen, hat er nicht in sich selbst. Deshalb sagt er: „Alles vermag ich in dem, der mich kräftigt“ (Phil 4,13). Das ist nicht die Sprache des Angebers, sondern die Sprache des Glaubens an den Allmächtigen. Für Ihn ist der Löwe etwas Geringes. Hat sein König, David, nicht auch diese Sprache gesprochen, als er sagte: „Denn mit dir werde ich gegen eine Schar anrennen, und mit meinem Gott werde ich eine Mauer überspringen“ (Ps 18,30)?
Der Löwe ist ein Bild vom Teufel, der darauf aus ist, uns zu verschlingen (1Pet 5,8). An den unmöglichsten Orten, wo man meint, dass er nicht viel ausrichten könne, versucht er sich seiner Opfer zu bemächtigen. Dabei hat er eine Vorliebe für Kinder. Haben wir ein Auge für die Gefahren, denen unsere Kinder ausgesetzt sind? Womit kommen unsere Kinder in der Schule und auf der Straße in Berührung? Es ist kalt in der Welt. Dort liegt eine dicke Schicht Schnee. Das macht die Welt anziehend und lässt die Kälte vergessen. Es ist leider keine Ausnahme, dass die Kälte den Kindern entgegenschlägt, wenn sie nach Hause kommen. Niemand, der auf sie wartet, um etwas mit ihnen zu trinken, niemand, der fragt, wie es ihnen ergangen ist, niemand, bei dem sie ihre Geschichte spontan loswerden. Ja, es gibt schon eine „Kuschelecke“. Der PC wird eingeschaltet, um ins „Netz“ zu gehen, und das Chatten kann beginnen. Mit wem? Es gibt immer „nette“ Menschen, bei denen sie ihren Bericht loswerden können, die ihnen sicherlich Aufmerksamkeit schenken. Der Schnee sieht so anziehend aus, die Kälte wird vergessen, sie kommen der Grube immer näher …
Wenn wir dies erkennen, lasst uns dann wie Benaja handeln. Ich weiß nicht, ob jemand sein Vorgehen wahrgenommen hat. Es steht auch nicht dort, dass er den toten Löwen aus der Grube mitgenommen hat, um ihn als eine Trophäe anderen zu zeigen. Vielleicht hat er anderen nie etwas davon erzählt. Doch Gott hat es bemerkt und in seinem Wort aufzeichnen lassen. Dieses Gefecht mit dem Löwen in der Grube erinnert an das Kämpfen in den Gebeten im Verborgenen der Kammer (Kol 4,12; Mt 6,6). Unauffällig für Menschen, doch von Gott bemerkt, dürfen Gläubige für andere in den Gebeten kämpfen. Vielleicht fühlst du dich nutzlos. Dann gibt es hier eine riesige Möglichkeit, deinen Mitgläubigen auf eine großartige Weise zu dienen. Beginne, in den Gebeten für ihre Familien und Kinder zu kämpfen. Mehr als je ist es nötig, dass für die Familien gebetet wird. Darauf konzentrieren sich die Angriffe des Teufels. Dieser Aufruf zum Gebet gilt nicht nur älteren Gläubigen. Es ist zu wünschen, dass auch Jüngere die Notwendigkeit erkennen. Lasst uns mehr Zeit nehmen, um für das geistliche Wohlergehen unserer Kinder zu beten. So kann jeder von uns ein Held des wahren David werden.
In dem Sieg, den Benaja im Verborgenen errang, ähnelt er David. Auch David hatte im Verborgenen den Löwen (und auch den Bären) erschlagen (1Sam 17,34–37). Wenn wir beten, sind wir dem Herrn Jesus ähnlich. Der Herr Jesus ist nun auch vor der Welt verborgen. Er ist im Himmel, wo Er für jeden der Seinen betet (Röm 8,34). Gibt es etwas Schöneres, als Ihm ähnlich zu sein?
Benaja, danke für dein mutiges Auftreten, womit du verhindert hast, dass Kinder in die Klauen dessen geraten sind, der sie verschlingen will.
Gebet: Herr Jesus, gib mir offene Augen für die Gefahren, denen unsere Kinder in dieser kalten Welt begegnen. Gib mir Mut, den Gefahren vorzubeugen. Lass mir die enorme Bedeutung des Gebetes ständig bewusst sein. Ich möchte gern ein Kämpfer in den Gebeten werden.
3. Die Welt erschlagen
Auch nach seinem zweiten Sieg ist Benaja nicht der Mann, der es sich bequem macht. Der Feind gibt übrigens nach einer Niederlage den Kampf nicht auf. Er erscheint jedes Mal in einer anderen Gestalt. Dieses Mal bekommt Benaja es mit einem Ägypter zu tun (2Sam 23,21). Wie die vorigen Feinde hat auch dieser Format. Da taucht eine riesige Gestalt von wenigstens zweieinhalb Meter vor ihm auf. Das wird auf viele Menschen in Israel Eindruck gemacht haben, doch nicht auf Benaja.
Ägypten ist ein Bild von der Welt. Das können wir aus dem 2. Buch Mose lernen. Es ist das Land, das das Volk Gottes lange Zeit in Knechtschaft gehalten hat. Als Gott sein Volk daraus befreien wollte, leistete der König von Ägypten heftigen Widerstand. Sogar als das Volk weggezogen war, wollte Pharao es zurückholen und wieder unter seine Herrschaft bringen. Das ist ein Bild davon, was geschieht, wenn jemand zur Bekehrung kommt. Dann rettet Gott ihn aus der gegenwärtigen bösen Welt (Gal 1,4). Doch denk nicht, dass du damit endgültig von diesem Feind erlöst bist. Sicher, er hat keine Autorität mehr über dich. Und doch wird er immer wieder versuchen, ein bestimmtes Gebiet deines Lebens in Besitz zu bekommen. Die Gefahr bleibt bestehen, dass bestimmte Muster deines alten Lebens wieder Eingang bei dir finden. Es gab doch auch so anziehende Seiten, es war doch nicht alles falsch, es gibt doch eine ganze Menge Dinge, an denen du dich erfreuen kannst, du brauchst doch nicht weltfremd zu sein.
Das sind an sich keine verwerflichen Argumente. Doch pass auf: Bist du sicher, dass sie nicht darauf abzielen, deinen Bruch mit der Welt ungeschehen zu machen, und bist du davon überzeugt, dass sie nicht deine Hingabe an den Herrn Jesus schwächen? Früher gingst du in der Musik oder im Sport auf, oder du konntest nur an schöne Kleidung und schöne Autos denken. Damit hast du gebrochen. Ist es deshalb falsch, Musik zu hören, Sport zu treiben oder gepflegt auszusehen oder ein Auto zu benutzen? Nein, doch bedenke, dass das, wofür du früher lebtest, wieder dein Verhaltensmuster werden kann, wenn du dem nicht begegnest wie Benaja dem Ägypter.
Wie gewann Benaja den Sieg? Erstens ging er mit einem Stab – das ist ein Stock – auf ihn zu. Man gebraucht einen Stab, wenn man unterwegs ist. Der Stab weist auf Fremdlingschaft hin, auf einen Fremden auf der Erde, der zu einem Bestimmungsort unterwegs ist. Unsere Bestimmung ist nicht diese Welt. Daraus sind wir ja erlöst. Unsere Bestimmung ist der Himmel, dorthin sind wir unterwegs. Wenn uns das richtig bewusst ist, haben wir eine Waffe gegen den Feind. Wenn die Welt uns verführen will, an ihrem Vergnügen teilzunehmen und bei ihren Anstrengungen mitzumachen, halten wir den Stab hoch. Wir sagen damit: Wir gehören dir nicht an, wir gehören dem Himmel an.
Danach riss Benaja dem Ägypter den Speer aus der Hand. Das bezeugt ein kräftiges Auftreten. Er fragt den Ägypter nicht, ob er wohl so freundlich sein würde, seinen Speer abzugeben, sondern reißt ihm den Speer mit Gewalt aus der Hand. Dann gibt er dem Ägypter mit seiner eigenen Waffe den Todesstoß. Auch dabei folgt er dem Vorbild seines Königs David. Hat der nicht früher den Riesen Goliath mit dessen eigener Waffe getötet (1Sam 17,51)? Das weist wieder in einer schönen Weise auf den Herrn Jesus hin, der den Teufel mit dessen eigener Waffe, dem Tod, geschlagen hat (Heb 2,14).
In Kolosser 3 steht, wie man das Töten des Ägypters anwenden kann (Kol 3,5.6). Du wirst dort aufgefordert, die Glieder, die auf der Erde sind, zu töten. Als eins der Glieder wird die Habsucht, das ist Götzendienst, genannt. Darin lebtest du früher, so steht es da. Sobald du merkst, dass etwas von früher dich wieder in Beschlag nehmen will, wenn du Empfindungen, die du früher pflegtest, wieder in dir aufkommen fühlst, musst du damit radikal abrechnen. Du darfst ihnen nicht die Chance geben, wieder Besitz von dir zu ergreifen. Das ist nur dann möglich, wenn du daran denkst, was der Herr Jesus für dich am Kreuz getan hat, um dich davon zu erlösen. Dort errang Er den großen Sieg. In diesem Sieg darfst du stehen. Damit gibst du dem Ägypter den Todesstoß.
Benaja, habe Dank für diesen dritten Sieg. Ich habe von dir lernen dürfen, wie du (das habe ich zumindest darin sehen dürfen) mit drei großen Feinden abgerechnet hast: dem Fleisch, dem Teufel und der Welt.
Gebet: Herr Jesus, hilf mir bitte, mich nicht von der Welt überwinden zu lassen, sondern es wahr zu machen, dass ich mit Dir gekreuzigt bin und durch den Glauben an Dich lebe, Dich, den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat.
4. Gefahren durchschauen
Das Umherirren Davids ist beendet. Er ist König über Israel. Es ist Zeit, die Männer zu belohnen, die ihm geholfen haben, dass er König wurde (1Chr 11,10). Unter diesen Männern ist auch Benaja. Während der Verwerfung Davids ist er ihm treu geblieben. Ohne zu bibbern, hat er den Kampf mit Feinden aufgenommen, die eine Bedrohung für die Gesellschaft bildeten. Es war ihm gleich, ob sie nun auf ihn zukamen oder ob er selbst auf sie zugehen musste. Wo er eine Gefahr sah, handelte er unerschrocken. Wir haben das in den vorigen Artikeln gesehen. David erkennt die beeindruckende Bilanz von Benajas Dienst an und macht ihn zum Führer seiner Leibwache (1Chr 11,25).
Diese „Beförderung“ muss für Benaja eine große Freude gewesen ein. Er hing schon so an seinem König, und nun soll er noch enger am Leben Davids beteiligt sein. Als Haupt der Leibwache wird er viele Beratungen mit David führen müssen. David wird ihn über seinen Aufenthaltsort und über seine täglichen Beschäftigungen informieren. David wird ihm sagen, wo er vorhat hinzugehen. Deshalb wird Benaja nachspüren müssen, wo Gefahren drohen und wie die umgangen oder unschädlich gemacht werden können.
Jeden Sieg über das Fleisch, den Teufel oder die Welt belohnt der Herr Jesus mit etwas von sich selbst. Die Kraft, nein zu sagen zu etwas, was der Teufel oder die Welt anbieten, findest du nur in der Liebe zum Herrn Jesus. Für Ihn ist dieser Beweis deiner Liebe so wichtig, dass Er dir mehr über sich selbst mitteilt. Du wirst in der Bibel immer mehr entdecken über die Weise, wie Er denkt und handelt, jetzt und in der Zukunft. Zugleich übergibt Er dir damit die Verantwortung, das zu bewahren, was Er dir anvertraut hat, und es dir nicht rauben zu lassen (1Tim 6,20a). Gib dich nicht mit ungöttlichem Geschwätz und mit Menschen ab, die viel über ihre so genannte Kenntnis reden (1Tim 6,20b). Das findest du bei liberalen Theologen, die mit Bezug auf die Bibel die gröbsten Sünden gutheißen und so zahllose Menschen irreführen. Ein neueres Beispiel ist ein Prediger, der mit Hinweis auf die Stelle „Alles ist erlaubt“ (1Kor 10,23) eine homosexuelle Verbindung rechtfertigt! Als ob das eine Beziehung ist, worin Gottes Gedanken der Liebe zwischen Mann und Frau zum Ausdruck kommen. Das sind Feinde der schlimmsten Sorte! Der Herr Jesus will, dass du das festhältst, was du hast (in diesem Beispiel: die Ehe, wie Er sie eingesetzt hat), bis Er kommt (Off 3,11).
Als David alt geworden ist, bekommt Benaja es mit einer großen Gefahr zu tun, die seinen König bedroht. Die Gefahr kommt von innen. Ein Sohn Davids, Adonija, will König werden, während deutlich ist, dass Salomo der rechtmäßige Nachfolger Davids ist. Diese Begebenheit steht in 1. Könige 1. Adonija ist ein hübscher Bursche und ein durchtriebener Schwätzer. Er weiß auch, wen er zu seiner Verschwörung hinzuziehen kann und wen er davon fernhalten muss. An Benaja braucht er nicht heranzutreten. Es ist ihm klar, dass er den nicht unter seinen Einfluss bekommt. Kennt deine Umgebung dich auch als jemanden, der Charakter hat? Oder gehst du ziemlich schnell mit jemandem mit, der „Ausstrahlung“ hat, der über ein gewisses „Charisma“ verfügt? Urteilst du nach der Art und Weise, wie jemand ankommt, wobei du nicht auf den Inhalt achtest? Dann hat Adonija dich in den Griff bekommen. Du hörst dann nicht mehr auf den Herrn Jesus, den du für „alt“ im Sinne von „altmodisch“ ansiehst. Du suchst nach neuen Impulsen, um deinen Glauben zu erleben. Wie Gott es haben möchte, ist nicht mehr so wichtig. „Erleben“, darum geht es. Nun sage ich nicht, dass Erleben nicht wichtig ist. Aber der „Kick“-Glaube ist nicht von Gott. Darin steht nicht der Herr Jesus zentral, sondern der Mensch und sein Gefühl.
Denk einmal darüber nach, ob du dich in der richtigen Gesellschaft befindest. Das ist bei Benaja wohl der Fall. Er hat in dem Priester Zadok und dem Propheten Nathan gute Kameraden. Auch sie werden nicht eingeladen. Wer sind deine Kameraden, an denen du Unterstützung hast, wenn es darauf ankommt? Sind deine Freunde geistlich gesinnte Menschen, die mit dem Herrn Jesus leben wollen?
Dieses Triumvirat von Priester, Prophet und Soldat sorgt dafür, dass der Plan Adonijas missglückt. Wie sieht es mit dem Priester in dir aus? Ein Priester bringt Opfer dar. Jedes Kind Gottes ist ein Priester und hat das Vorrecht, Gott zu erzählen, wie groß der Herr Jesus und wie gewaltig sein Opfer ist. Und wie steht es mit dem Propheten in dir? Bist du offen für das, was Gott dir zu sagen hat? Dann wirst du die Gedanken Gottes über seinen Sohn kennen, dass Gott Ihn zum Herrn und Christus gemacht hat (Apg 2,36). Jeden anderen, der Anspruch auf diesen Platz erhebt, wirst du ablehnen. Du wirst als ein echter Benaja ein Soldat sein, der sich für die Rechte des wahren Königs einsetzt.
Benaja, danke für die unbeirrbare Treue zu David, auch, als er alt geworden ist. Danke, dass du gezeigt hast, wie du zusammen mit anderen die große Gefahr eines Griffs nach dem Thron abwenden kannst.
Gebet: Herr Jesus, gib, dass ich es durchschaue, wenn Gefahr droht, dass ein anderer deine Autorität über mein Leben übernimmt.
5. Mit Christus verherrlicht
Du hast gesehen, dass durch die Weisheit des Propheten Nathan – mit Unterstützung des Priesters Zadok und des Soldaten Benaja – verhindert worden ist, dass die Macht im Volk Gottes in verkehrte Hände kam (1Kön 1,5–31). Sobald der Ernst der Lage zu David durchgedrungen ist, gibt er den Auftrag, Salomo als König ausrufen zu lassen und zu salben. Benaja stimmt dem mit einem schönen Bekenntnis zu (1Kön 1,36.37). Er spricht den Wunsch aus, dass der Thron Salomos größer sein würde als der Davids. David ist ein Bild vom Herrn Jesus als der verworfene König. Salomo ist ein Bild vom Herrn Jesus als der Friedefürst. Unter seiner Regierung wird das Königreich Gottes auf der Erde errichtet werden, und es wird 1000 Jahre lang Frieden auf der Erde geben. Mit seinem Wunsch sieht Benaja voraus auf eine Zeit des Friedens. Aber Benaja denkt nicht nur nach. An der Errichtung dieses Reiches des Friedens ist er auch beteiligt, geradeso, wie er es bei der Errichtung des Königtums Davids war. Davon kann man wieder viel lernen.
Das Reich Gottes ist jetzt noch nicht sichtbar auf der Erde errichtet. Doch es ist schon im Leben der Menschen da, die sich freiwillig dem Herrn Jesus unterwerfen. Da kann der Heilige Geist Gerechtigkeit, Friede und Freude bewirken (Röm 14,17). Alle Elemente, die dem im Weg stehen, müssen ausgeschaltet werden. Dafür liefert Benaja in 1. Könige 2 wieder ein beeindruckendes Beispiel, indem er drei Feinde ausschaltet: Adonija, Joab und Simei (1Kön 2,13–25.28–34.36–46).
Zu Beginn der Regierung Salomos versucht Adonija auf hinterlistige Weise, noch die Macht an sich zu reißen. Salomo durchschaut seine Absichten. Diesmal hat Adonija sein Leben verwirkt. Salomo gibt Benaja den Auftrag, Adonija zu töten (1Kön 2,25). Niemand anders als Benaja war besser geeignet, diesen selbstsüchtigen Aufständischen zu töten. Er handelte nicht als gefühlloser Henker, sondern als jemand, der Salomos Abscheu vor dem Bösen teilte und so ein gerechtes Gericht vollstreckte. Auch Joab, der Mann, der Adonija in seinem Aufstand gefolgt war, erfährt dieses Los. Damit widerfährt ihm Gerechtigkeit für seine gemeine Handlungsweise in einer Zeit des Friedens, worauf David seinen Sohn hingewiesen hatte (1Kön 2,5). Der Vollstrecker dieses Urteils ist wieder Benaja (1Kön 2,34). Im dritten Fall sieht man, dass nicht nur verkehrte Taten beurteilt werden, sondern dass auch verkehrte Worte ihre Vergeltung empfangen (Mt 12,37). Dafür hast du ein Beispiel im Urteil über Simei. Auch auf ihn weist David seinen Sohn Salomo hin (1Kön 2,8.9). Simei hatte David verflucht. Obwohl er den Tod verdiente, war ihm Gnade erwiesen worden. Aber eine Tat des Ungehorsams beweist, dass Simei diese Gnade nicht schätzt. Salomo befiehlt Benaja, auch ihn zu töten (1Kön 2,46a).
Als Ergebnis der Handlungsweise Benajas heißt es: „Und das Königtum wurde befestigt in der Hand Salomos“ (1Kön 2,46b). Auch darin kannst du Benaja gleichen. Wie schon gesagt, ist für uns der Herr Jesus der Friedefürst. Echten Frieden in unserem Leben und in der örtlichen Gemeinde kann es nur geben, wenn wir auf seinen Befehl hin das Böse in uns oder in der Gemeinde verurteilen. Dazu ist dir das Schwert des Wortes Gottes gegeben (Heb 4,12.13; Eph 6,17). Weißt du es zu gebrauchen wie Benaja gegenüber Machtgelüsten (Adonija), gegenüber dem Streben nach eigenem Vorteil auf Kosten anderer (Joab) und Aussprüchen, die einen Fluch über den Herrn Jesus bedeuten (Simei)?
Zum letzten Mal liest man von Benaja in 1. Könige 4 (1Kön 4,4). Er wird dort als einer der Obersten bezeichnet. Er ist inzwischen Befehlshaber über das ganze Heer. Dazu hat Salomo ihn bestellt, nachdem er Joab getötet hatte (1Kön 2,35). Wieder eine Beförderung Benajas. Was für eine Karriere hat dieser Mann doch gemacht! Danach hat er selbst nicht gestrebt, auch nicht darum gebeten. Sie ist ihm immer zuteil geworden durch den König, dem er in Treue diente. Dadurch gehörte er jetzt zu einer Gesellschaft, die eine Ausstrahlung der Majestät und Herrlichkeit Salomos ist. Darin liegt eine wunderschöne Anwendung. Der Herr Jesus kommt in Kürze, um die Gemeinde aufzunehmen. Danach wird Er in Herrlichkeit auf der Erde erscheinen, um als Friedefürst zu regieren. An diesem Tag wird Er verherrlicht werden in seinen Heiligen und bewundert werden in allen denen, die geglaubt haben (2Thes 1,10). Die Herrlichkeit, die in jedem von uns sichtbar sein wird, ist seine Herrlichkeit. Aber das Ausmaß an Herrlichkeit hängt von der Treue ab, womit jeder von uns Ihm während seines Lebens jetzt auf der Erde gedient hat. Die Grundlage liegt in den Siegen, die du wie Benaja errungen hast, während du einem verworfenen König gefolgt bist. Wie viel von seiner Herrlichkeit willst du bald ausstrahlen? Doch so viel wie möglich? Zieh daher in den Kampf!
Gebet: Herr Jesus, habe Dank für das, was Du im Leben von Benaja gewirkt hast. Habe Dank für die Lektionen, die Du mich dadurch lehren wolltest. Habe Dank, dass Du in Kürze in allen denen verherrlicht werden wirst, die Dir angehören. Ich bitte – nach dem, was dein Wort in 2. Thessalonicher 1,11.12 sagt –, dass Gott das Werk des Glaubens in Kraft in mir erfüllt, damit dein Name in mir verherrlicht wird.